Peter Faber stößt wieder zum Dortmunder Tatort-Team dazu. Im Fall „Love is Pain“ ist das Gesicht des Täters kein Geheimnis, seine Identität dagegen schon.
So wird der „Tatort“So schmerzhaft kann Liebe sein
Im Tatort am 23.04. hat der Straßenbahnfahrer Hamza Arkadas (Mehmet Daloglu) gerade Feierabend und geht nochmal die Wagons durch, als er von einem dort lauernden Fahrgast niedergestochen wird. Das Gesicht des Täters ist zunächst wegen seines Kapuzenpullis und einer Mütze verborgen, dann schaut er konfrontativ in die Überwachungskamera und zeigt sich. Obwohl der Täter gut erkennbar ist und ein auffälliges Tränen-Tattoo am Auge hat, bleibt seine Identität ein Geheimnis.
Das Dortmunder Tatort-Team ist aber auch stark mit sich selbst beschäftigt, wobei vielfach die Fäden aus der letzten Folge aufgenommen werden. Peter Faber (Jörg Hartmann) stößt nach seiner Krankschreibung wieder ins Team, doch Rosa Herzog (Stefanie Reinsperger) hat in seiner Abwesenheit die Leitung übernommen - und soll sie nach Meinung der Staatsanwaltschaft auch behalten.
Dortmunder Tatort-Ermittler trauern noch um Martina Bönisch
Herzog ist dabei abgelenkt von ihrer flüchtigen Mutter, die womöglich einer späten RAF-Generation angehört hat und ihre Tochter um Hilfe bittet. Und Jan Pawlak (Rick Okon) hat nach dem Verschwinden seiner Frau seine Schwiegermutter am Hals, die Pawlaks Fürsorge für ihr Enkelkind anzweifelt. Und die Trauer um die verstorbene Kollegin Martina Bönisch nagt weiterhin an Faber.
Herzog aktiviert eine sogenannte Super-Recognizerin namens Beate Gräske (Sar Adina Scheer), die mit einem hervorragenden Gedächtnis für Gesichter nach dem Täter fahndet. Der bewegt sich auf die Suche nach seinem nächsten Opfer durch die Stadt - und lauert plötzlich Pawlak auf, während er mit seiner Tochter unterwegs ist.
Fazit zur Folge „Love is Pain“
Die tolle Kameraführung (Philipp Sichler) ist ein kleines Spektakel. Da, wo weniger aufwendige Produktionen einen Schnitt setzen würden, schwenkt die Kamera in „Love is Pain“ nochmal um sich und fängt so das Geschehen auf besonders elegante Weise ein. Eine kinoreife Leistung unter Regie von Sabine Bernardi.
Im Handlungsverlauf bauen hauptsächlich Thriller-Elemente einiges an Spannung auf, die fällt aber im Verlauf der Folge stark ab. Die Verflechtungen der Figuren verdichten das Thema der Folge, das auch in ihrem Namen steckt, nämlich dass Liebe schmerzhaft sein kann. Trotz Schwächen eine sehenswerte Folge - wobei es sich lohnt, sich vorher die Handlung der letzten Folge vor Augen zu führen („Du bleibst hier!“, ausgestrahlt am 15.01.).