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So war der „Tatort“ mit Udo LindenbergBitte keine Erotikthriller mehr

Lesezeit 3 Minuten

Maria Furtwängler mit Udo Lindenberg

Köln – An Weihnachten traf Maria Furtwängler auf viele Udo Lindenbergs und Kommissarin Lindholm geriet unter Mordverdacht. Was war gut an diesem „Tatort“ und was weniger?

Der Fall

Die Provinzkommissarin Lindholm (Maria Furtwängler) fährt für ein Schäferstündchen mit einem Unbekannten ins große Hamburg – und bereut es schon bald sehr. Ihr Beinahe-Geliebter liegt tot im Hotelbett, was Lindholm leider erst bemerkt, als sie schon von Blut durchtränkt ist.

Anfangs sehen die Hamburger Kollegen in ihr die Hauptverdächtige, doch dann würde die korrupte Kommissarin Zimmermann (Anne Ratte-Polle) den Fall am liebsten stillschweigend begraben. Kommissar Delfgau (Jens Harzer) glaubt eher an einen Racheakt an Lindholm, und Lindholm selbst verfolgt eine Spur, die ins Hamburger Rotlicht-Milieu führt – wohin auch sonst?

Die Auflösung

Ein schnöseliges Bürschchen gibt Lindholm die Schuld am Tod seines Vaters und will sich dafür rächen. So weit, so gut, doch jetzt wird es etwas kompliziert. In einem Online-Forum über angebliche Polizeiskandale stößt er auf eine junge Frau, die nicht glauben mag, dass ihre Schwester an einer Überdosis Drogen starb. Sie verdächtigt den aus der Art geschlagenen Sohn eines reichen Hanseaten, diese mit K.O.-Tropfen betäubt und getötet zu haben.

Für „Tatort“-Fans

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An Weihnachten gibt es mehrere neue „Tatort“-Folgen

„Tatorte“ gibt es viele: klassisch, experimentell, spannend oder doch eher langweilig? In unserer Vorschau erfahren Sie immer bereits ab Samstag, wie der kommende „Tatort“ werden wird.

Direkt im Anschluss an jede Sendung am Sonntagabend folgt dann unsere „Tatort“-Kritik.

www.ksta.de/kultur

Die beiden tun sich zusammen, ermorden den reichen Sohn, während er auf Lindholm wartet, und anschließend quält der von Lukas Zumbrock gespielte Schnösel die arme Kommissarin noch 90 Minuten weiter. Das klingt, als habe jemand die fiese „Scream“-Jugend zur ARD strafversetzt, wo sie nun vor den Gefahren von Blind Dates warnen muss.

Das war gut

Auch wenn es echte Hamburger nicht gerne hören werden: Die Hamburg-Klischees haben an diesem „Tatort“ den größten Spaß gemacht. Angefangen mit den drolligen und allesamt herzensguten Bewohnern des Rotlicht-Milieus bis hin zum Kiez-Heiligen Udo Lindenberg, der hier eine schöne Gastrolle als Hausgeist des Hotels Atlantic hat.

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Ein hübscher Einfall ist die synchron zu klassischer Tanzmusik inszenierte Verfolgungsjagd, auch wenn sie etwas lapidar zu Ende geht. Jens Harzer, der zweite Stargast im Ensemble, war wahrscheinlich schon sehr viel besser. Aber schlecht kann man als amtierender Träger des Iffland-Ringes wohl gar nicht sein.

Das war schlecht

Vielleicht waren die übertriebenen Schocks auf der Tonspur ganz am Anfang ja parodistisch gemeint – genervt haben sie trotzdem. Auch Anne Ratte-Polle sollte wohl über die Stränge schlagen, ständig herumschreien und Kollegen als Schlümpfe beschimpfen, schließlich muss ihre Figur kompensieren, dass sie käuflich ist. Andererseits wird der kaputte, korrupte, schuldig gewordene oder sonstwie gebrochene Gesetzeshüter im „Tatort“ mittlerweile zum Regelfall – und damit ein wenig langweilig. Udo Lindenberg hat zwar schön gesungen, aber einmal zu viel.

Fazit

Bei Detlev Buck wirkt Hamburg deutlich sympathischer als im „Tatort“ von Til Schweiger – irgendwie großdörflich-heimelig und hanseatisch-provinziell. Der Mann darf also gerne wiederkommen. Einen weiteren Erotikthriller möchte man von Buck aber trotzdem nicht sehen.