So wird der neue „Polizeiruf 110“Es geht doch nichts über weibliche Intuition
Köln – Unter der osteuropäischen Mafia tun sie es beim Rostocker „Polizeiruf“ nicht mehr. In der letzten Folge erschoss Charly Hübner den örtlichen Ableger des serbischen Verbrechens und floh nach zwölf erfolgreichen Jahren aus der Krimiserie ins kalte Sibirien. Jetzt irrt der verlorene, tief traumatisierte, drogenabhängige und messerschwingende Teenager-Sohn eines Paten durch die norddeutsche Tiefebene. Passender Titel der „Polizeiruf“-Folge: „Seine Familie kann man sich nicht aussuchen.“
Lina Beckmann ersetzt ihren Ehemann Charly Hübner
Immerhin ist Max (Alessandro Schuster) seiner alten unheilvollen Familie entkommen. Ein Jahr lang lag er im Krankenhaus, dann vermittelte ihn die Bochumer Kommissarin Melly Böwe (Lina Beckmann) unter falschem Namen in eine Rostocker Pflegefamilie – aber die Vergangenheit lässt ihn nicht los. Als in der Nachbarschaft ein Mord entdeckt wird, ist der 16-Jährige bereits untergetaucht, die mutmaßliche Mordwaffe, ein Küchenmesser, behütet er wie einen Schatz. Aber warum sollte er die Mutter seines besten Freundes töten und den auf Hilfe angewiesenen Freund sterben lassen?
Für „Tatort“-Fans
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Die Rostocker Profilerin Katrin König (Anneke Kim Saranu) ist anfangs noch vor Liebeskummer ziemlich verkatert und gar nicht erfreut, dass ihr die aus Bochum herbeigeeilte Melly Böwe bei ihrem Fall in die Quere kommt – zumal diese, Zufälle gibt’s, die Schwester ihres heiß geliebten Ex, eben Charly Hübners abgetauchten Kommissars ist. Man könnte es einen Witz unter vielen Eingeweihten nennen: Im realen Leben ist Böwes Darstellerin Lina Beckmann nicht Hübners Schwester, sondern seine Ehefrau.
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So scheint die Suche nach dem Mörder beinahe zweitrangig. Viel wichtiger ist die Frage, ob sich die beiden Frauen zusammenraufen und das nächste Traumpaar des „Polizeirufs“ bilden werden? Und falls ja, wird dann in Rostock endlich wieder die Sonne scheinen? Verglichen mit Hübners schuldgeplagtem Kommissar bringt Beckmann etwas geradezu Schelmisches in die Serie, und wenn sich die beiden doch eher einzelgängerisch veranlagten Ermittlerinnen am Ende tatsächlich verbünden, ist der Fall mit vereinter weiblicher Intuition praktisch schon gelöst.
„Polizeiruf 110: Seine Familie kann man sich nicht aussuchen“, Sonntag, 24. April, 20.15 Uhr