Das Wacken Open Air hatte dieses Jahr mit erschwerten Bedingungen zu kämpfen.
Wacken-NewsblogAbreise nach der Schlamm-Party klappt problemlos
Das Wacken-Festival (WOA) in Schleswig-Holstein ist am Mittwoch gestartet. In diesem Jahr stand das Festival, das bis zum 5. August stattfand, unter keinem guten Stern: Der Dauerregen hatte das Gelände schlimmer als je zuvor in eine Schlammwüste verwandelt. Es konnten weniger Besucher anreisen, viele Fans waren sauer. Erst am Dienstag wurde ein Anreisestopp für Autos verkündet, Mittwochfrüh dann der Stopp für alle Besucher. Wer es aufs Gelände geschafft hatte, war aber glücklich über ein Festival mit vielen Höhepunkten.
Wir halten Sie mit den wichtigsten News vom Wacken-Festival auf dem Laufenden.
Sonntag, 6. August
+++ Abreise nach Schlamm-Party klappt problemlos +++
Polizei und Veranstalter sprechen am Sonntagmittag von einer problemlosen Abreise der Festival-Teilnehmer. Dies sei „dank einer intensiven Kommunikation zu den besonderen Umständen“ möglich, teilt ein Festivalsprecher mit. Bis zum Mittag reisten demnach 90 Prozent ab - der Großteil von ihnen selbstständig. „Aktuell sind nur noch sechs der insgesamt circa 60 Traktoren im Einsatz, um vereinzelt PKW abzuschleppen“, erklärt der Sprecher. Am Nachmittag ist die Abreise ihm zufolge dann größtenteils beendet.
+++ Metal-Fans reisen nach Schlammschlacht in Wacken ab +++
Zehntausende Metalfans machen sich nach dem schlammüberzogenen Heavy-Metal-Festival aus Wacken auf die Heimreise. Seit Mittwoch hatten in Schleswig-Holstein 61.000 Besucher gefeiert. Wegen viel Regens im Vorfeld gab es zum Festivalstart schlammbedingt jedoch Chaos. Viele Fahrzeuge mussten von Treckern auf die Campingplätze geschleppt werden.
Im Verlauf des Festivals wurde das Wetter zwar besser und viele Schlammbereiche trockneten. Dadurch wurde der Untergrund besser. Zur Abreise stehen den Fans aber erneut Trecker zu Hilfe. Knapp 70 Traktorfahrer sind nach Angaben der Veranstalter im Schichtsystem im Einsatz. „Sie fräsen die Spurrillen weg, damit alles wieder abtrocknet“, sagte Jan Struve vom Veranstaltungsteam.
Der Schlamm hat für die Festival-Macher drastische wirtschaftliche Auswirkungen. Wegen der geringeren Besucherzahl entgehen ihnen nach eigenen Angaben Einnahmen in Höhe von mehreren Millionen Euro. 23 500 der erwarteten 85.000 Fans waren nach einem Einlass-Stopp letztlich nicht dabei. Sie sollen ihre 299 Euro für das Ticket erstattet bekommen.
„Es ist ein Drittel unserer Einnahmen“, sagte Festival-Mitbegründer Thomas Jensen. Das sei mathematisch nicht so schwer auszurechnen. „23 500 mal 299, und dann kommst Du da irgendwo ziemlich dicht ran.“ Jensens Rechnung zufolge fehlen Einnahmen in Höhe von mehr als sieben Millionen Euro.
„Trotz schlechtem Start haben wir dann eine gute Stimmung hinbekommen“, sagte Jensen. Die Metalszene sei nach der Pandemie immer noch ausgehungert. Er blicke optimistisch nach vorne. „Der Ticketpreis ist das geringste Übel.“ Ähnlich äußerte sich Mitbegründer Holger Hübner. Über die wirtschaftlichen Fragen werde nach Festival-Ende ab Montag gesprochen. „Um Kohle geht's hier nicht. Dann hätte man es sowieso gar nicht mehr gemacht.“
Positive Nachrichten gab es von Polizei und Rettungsdienst. „Das war mit Abstand - auch in Relation zur etwas reduzierten Teilnehmerzahl - das sicherste Wacken Open Air, das hat irgendwie zusammengeschweißt“, sagte der Leitende Polizeidirektor Frank Matthiesen. Die Beamten hätten nur sehr wenige Straftaten registriert. „Hier ist nichts Schweres passiert“, sagte der Leiter des Rettungsteams, Volker Böhm. Sanitäter hätten 2500 Hilfsleistungen erbracht, 120 Besucher in Krankenhäuser gebracht. Diese seien größtenteils aber bereits wieder zurück auf dem Festival.
Samstag, 5. August
+++ Scorpions spielen 2024 auf Metal-Festival in Wacken – Weitere Bands bekannt gegeben +++
Die Scorpions sollen im kommenden Jahr beim Heavy-Metal-Festival im schleswig-holsteinischen Wacken auftreten. Die deutsche Rockband spielte zuletzt 2012 auf dem Festival im Norden.
Neben der Gruppe um Sänger Klaus Meine kündigten die Veranstalter am Samstagabend in einer von einer Drohnen-Installation begleiteten Show 32 weitere Bands für das 33. Festival (31. Juli bis 3. August) an. Viel Applaus erhielt dabei Amon Amarth. Daneben werden unter anderem In Extremo, Blind Guardian und Knorkator auftreten.
+++ Polizei appelliert an Besucher des Wacken-Festivals +++
Vor dem Ende des Wacken-Festivals hat die Polizei an Fans appelliert, die Abreiseinfos der Veranstalter im Blick zu behalten. „Alle Teilnehmer sollen bis zu ihrer Abreise mit ihren Kraftfahrzeugen auf dem Campinggelände bleiben und nicht bereits ihre Fahrzeuge außerhalb des Geländes parken, um später vermeintlich schneller abreisen zu können“, teilte die Polizei am Samstag mit.
So solle ein Zuparken der Rettungswege im Dorf und den umliegenden Straßen vermieden werden. Metalheads sollten zudem sicherstellen, dass sie sich nüchtern ans Steuer setzen und auch nicht unter Einfluss von Betäubungsmitteln stehen. „Im Rahmen des Abreisetages wird die Polizei schwerpunktmäßige Verkehrskontrollen durchführen.“ Fahrzeuge sollten zuvor vom gröbsten Schlamm und Dreck befreit werden, um eine Verschmutzung der Fahrbahn und auch Schäden am eigenen Auto zu verhindern.
„Die Verkehrsführung der Abreiseroute zur Autobahn wird so eingerichtet, dass die Fahrzeuge einen etwas längeren Weg auf der Landstraße zurücklegen, damit sich die Fahrzeuge sauber fahren können.“
+++ Polizei äußert sich: Sicherstes Wacken Open Air +++
Positive Nachrichten gab es von Polizei und Rettungsdienst. „Das war mit Abstand - auch in Relation zur etwas reduzierten Teilnehmerzahl - das sicherste Wacken Open Air, das hat irgendwie zusammengeschweißt“, sagte der Leitende Polizeidirektor Frank Matthiesen. Die Beamten hätten nur sehr wenige Straftaten registriert.
„Hier ist nichts Schweres passiert“, sagte der Leiter des Rettungsteams, Volker Böhm. Sanitäter hätten 2500 Hilfsleistungen erbracht, 120 Besucher in Krankenhäuser gebracht. Diese seien größtenteils aber bereits wieder zurück auf dem Festival.
+++ Wacken: Veranstaltern fehlt nach Festival ein Drittel der Einnahmen +++
Wegen der geringeren Besucherzahl entgehen den Veranstaltern des Heavy-Metal-Festivals in Wacken nach eigenen Angaben Einnahmen in Höhe von mehreren Millionen Euro. „Es ist ein Drittel unserer Einnahmen“, sagte Festival-Mitbegründer Thomas Jensen am Samstag.
Wegen des schlechten Zustands des Areals durch Schlamm hatten die Veranstalter einen Einlassstopp verhängt. Statt der erwarteten 85.000 waren lediglich 61.000 Metalfans in Wacken. Wer nicht reinkam, bekommt das Geld zurückerstattet. Das sei mathematisch nicht so schwer auszurechnen, sagte Jensen auf Nachfrage. „23.500 mal 299, und dann kommst Du da irgendwo ziemlich dicht ran.“ Die Tickets haben 299 Euro gekostet. Jensens Rechnung zufolge fehlen Einnahmen in Höhe von mehr als sieben Millionen Euro.
„Der Ticketpreis ist das geringste Übel“, sagte Jensen. Die Metalfans seien nach der Pandemie immer noch ausgehungert. Ähnlich äußerte sich Mitbegründer Holger Hübner. Über die wirtschaftlichen Fragen werde nach Festival-Ende ab Montag gesprochen. „Um Kohle gehts hier nicht. Dann hätte man es sowieso gar nicht mehr gemacht.“
+++ Letzte Konzerte auf dem Metal-Festival in Wacken +++
Letzter Festivaltag auf dem Wacken Open Air 2023: Mehr als 60.000 Metalfans können in der Nacht zum Sonntag zum vorerst letzten Mal vor den neun Bühnen des Festivals in Schleswig-Holstein feiern. Dann wollen unter anderem Saltatio Mortis, Heaven Shall Burn und Two Steps From Hell auf der Bühne stehen.
Gegen 2.00 Uhr am frühen Sonntagmorgen sollen die Boxen an den Bühnen in Wacken verstummen. Bereits am Freitagabend hatte es mit dem Auftritt von Iron Maiden einen musikalischen Höhepunkt gegeben. Zehntausende Metalheads, wie die Metalfans sich nennen, feierten die britische Band. Immer wieder ließen sich Fans beim „Crowdsurfing“ von der Menge über die Köpfe der Menschen hinwegtragen. Für die Band sei dies der Abschluss ihrer Europatour gewesen, sagte Frontmann Bruce Dickinson. „What a fucking night to end this.“ („Was für eine großartige Nacht, um sie zu beenden.“) Dickinson dankte den Veranstaltern. Eine Menge Leute hätten abgesagt, sagte er mit Blick auf die Wetterkapriolen zu Beginn des Festivals mit viel Regen und Schlamm auf dem Gelände. „Wacken, you made it.“ (Wacken, ihr habt es geschafft.“)
+++ Wirtschaftliche Situation kann nach Einlassstopp noch nicht beurteilt werden +++
Festival-Mitbegründer Thomas Jensen sagte der Deutschen Presse-Agentur zu den finanziellen Folgen, „die wirtschaftliche Situation kann derzeit noch nicht final beurteilt werden“. Seinen Worten zufolge hatte das Festival sogar knapp vor einer Absage gestanden. „Aber es waren ja zum Zeitpunkt des Einlassstopps schon über 40.000 Gäste auf dem Campingground und schätzungsweise weitere ca. 20.000 im Umfeld auf den Straßen, campten privat oder standen am Straßenrand im Dauerregen, so dass eine Absage mit der Abreise dieser Gäste, in enger Abstimmung mit den Behörden, am Ende keine Option war“, sagte Jensen.
Nach schlammigem Beginn hatte sich das Wetter zuletzt verbessert. Die Bodenverhältnisse waren auf dem Gelände am Freitag deutlich besser als an den Vortagen. Teile des Schlamms waren bereits getrocknet, der Boden dort wieder fester.
Freitag, 4. August
+++ Große Begeisterung bei Bundeswehr-Soldaten – Wacken-Besucher üben Kritik +++
Die Hilfsaktion der Bundeswehr beim Heavy-Metal-Festival in Wacken war für die Soldaten ein „ziemlich cooler Einsatz“. Das versicherte zumindest eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums am Freitag in Berlin. Die „Bauprofis“ der Bundeswehr hatten auf dem extrem schlammigen Festivalgelände kurzfristig eine 150 Meter lange zusammenfaltbare Straße verlegt. Die Bitte um Amtshilfe sei wie üblich geprüft worden, erklärte die Sprecherin. „In diesem Fall konnten wir's und haben es auch sehr gerne gemacht.“
Vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass die Bewerberzahlen bei der Bundeswehr rückläufig sind. Vor diesem Hintergrund könnte sich der Wacken-Einsatz für die Truppe langfristig lohnen. „Wir wollen dahin gehen, wo junge Frauen und Männer sind, und sie für die Bundeswehr begeistern“, räumte die Ministeriumssprecherin ein. „Das kann durchaus auch so ein Festival sein.“
In den sozialen Medien stößt der Auftritt der Bundeswehr bei den oft langhaarigen Metal-Fans auf wenig Begeisterung. Vor allem auf Twitter kritisieren einige Wacken-Besucher auch den Veranstalter für den unübersehbaren Bundeswehr-Stand auf dem Festival-Gelände.
+++ Mehr als 60.000 Besucher beim Wacken-Festival +++
Auf dem Festival-Gelände in Wacken feiern doch mehr Fans als bislang bekannt. 61.000 Menschen seien auf dem Gelände, sagte Festival-Mitbegründer Thomas Jensen am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatte die Polizei am Donnerstag von schätzungsweise 50.000 Menschen berichtet.
+++ Vorverkaufsrecht für Abgewiesene im Gespräch +++
Nach dem Einlassstopp für Tausende beim Heavy-Metal-Festival im schleswig-holsteinischen Wacken ist für abgewiesene Kartenbesitzer ein Vorkaufsrecht im Gespräch. „Es ist klar: Wer nicht kommen konnte, kriegt erst mal die Kohle zurück und dann wahrscheinlich ein Vorkaufsrecht“, sagte Festival-Mitbegründer Thomas Jensen den „Kieler Nachrichten“ (Freitagausgabe).
Viele Fans hätten die Veranstalter angeschrieben, weil sie ihr Ticket für dieses Jahr gerne gegen eines für 2024 tauschen wollten. „Das ist aber ein Prozedere, wie das dann technisch geht. Wir nehmen jeden Vorschlag auf.“
+++ Dauerregen drückt auf die Stimmung +++
Der anfängliche Dauerregen und der verhängte Anreisestopp trüben die Stimmung auf dem weltweit bekannten Heavy-Metal-Festival in Wacken. „Die Leute sind dünnhäutiger. Gerade, wenn sie lange, strapaziöse Anreisen hatten“, berichtete die Leiterin der Festivalseelsorge, Annika Woydack.
+++ Viel Sonne am Freitag – Samstagnacht erst wieder Regen erwartet +++
Nach viel Regen und jeder Menge Matsch können sich die Besucher beim Heavy-Metal-Festival im schleswig-holsteinischen Wacken zumindest am Freitag auf besseres Wetter freuen. „Der Tag wird sich etwas freundlicher gestalten. Die Wolkenlücken werden größer und es wird eine Handvoll Sonnenstunden erwartet“, sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Freitagmorgen in Hamburg der Deutschen Presse-Agentur.
In der Nacht sei kaum Regen gefallen und auch der Wind sei abgeflaut und nur noch schwach. „Es wird wohl trocken bleiben. Die Wahrscheinlichkeit für Schauer, allenfalls am Nachmittag, schätze ich als gering ein“, sagte der Wetterexperte. Diese trockene Phase sei zunächst auch für den Samstag abzusehen. „Bei wechselnder Bewölkung erwarte ich hier längere freundliche Phasen ohne Regen.“
In der Nacht zum Sonntag könnte der Regen allerdings zurückkommen. „Da deutet sich neuer Regen an und dann könnte es nochmal nass werden“, betonte der Meteorologe. Zwar seien keine allzu großen Regenmengen zu erwarten, aber „es reicht, damit Pfützen entstehen“. „Es ist eine gewisse Unsicherheit dabei, weil noch nicht ganz klar ist, ob das Niederschlagsband am Sonntag über Wacken liegt.“ Der letzte Festivaltag sei aber auf jeden Fall eher auf der wolkigen Seite.
+++ Tiefer Morast verlangt Metalheads viel ab +++
Regen ohne Ende, Schlamm in Massen: Das Heavy-Metal-Festival im schleswig-holsteinischen Wacken verlangt den Metalheads derzeit viel Standfestigkeit ab. Mühsam waten die Fans am zweiten Festivalmorgen durch Traktorspuren - so tief ist der Schlamm auf einer der Campingflächen.
Ein Bagger kämpft seit Tagen vor den Hauptbühnen mit den Schlammmassen, damit das Programm wenigstens fortgesetzt werden kann. Noch bis Samstagnacht dauert das Open Air. Die Wetteraussichten haben sich immerhin verbessert.
+++ Polizei spricht von entspannter Lage in Wacken +++
Die Polizei bezeichnete die derzeitige Lage auf dem Festival indes als „absolut entspannt“. In der Nacht habe es keine größeren Zwischenfälle gegeben, sagte eine Polizeisprecherin.
Die Polizei musste auf dem Gelände vergleichsweise selten eingreifen. Es gebe deutlich weniger Einsätze als in den Vorjahren, sagte eine Polizeisprecherin am Donnerstag. Größtenteils handele es sich um „polizeiliche Unterstützung von Personen in hilflosen Situationen oder um Streitschlichtung“.
Nach Polizeischätzung befinden sich etwa 50 000 Menschen auf dem Gelände, 60 Prozent der Campingflächen seien belegt.
Donnerstag, 3. August
+++ Neue Gewitterfront trüben Aussichten auf Besserung +++
Die Wetteraussichten für das Heavy-Metal-Festival im schleswig-holsteinischen Wacken bleiben trotz nachlassenden Regens bescheiden. Zwar werde es im Norden voraussichtlich nicht mehr so viel Niederschlag geben, aber auch für die nächsten Tage müsse immer wieder mit Schauern und auch vereinzelten Gewittern gerechnet werden, sagte der Meteorologe vom Dienst des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Donnerstag.
Für Donnerstag sind den Angaben zufolge Regenmengen von 10 bis 20 Liter pro Quadratmeter vorhergesagt. Am Freitag solle sich der Regen dann abschwächen auf fünf bis zehn Liter pro Quadratmeter, sagte der Meteorologe.
Am Mittwoch hatten die Regenmengen pro Quadratmeter bei 15 Litern innerhalb kurzer Zeit gelegen. Das Problem sei der aufgeweichte Boden auf dem Festivalgelände, der einige Tage zum Trocknen brauche, sagte er. Heftiger Dauerregen hatte das Gelände teilweise in eine Schlammwüste verwandelt.
+++ Wacken erstattet abgereisten Besuchern Ticketkosten +++
Erfreuliche Nachrichten für alle Wacken-Ticketinhaber, die es nicht mehr auf das Festivalgelände geschafft haben. Nach dem Einlass-Stopp für das Heavy-Metal-Festival haben die Veranstalter am Mittwoch Rückerstattungen für Fans angekündigt, die nicht mehr auf das Gelände durften.
Das gelte neben dem Wacken Open Air auch für Campingbereiche, kündigten die Veranstalter auf ihrer Internetseite an. „Ausführliche Informationen über den Rückerstattungsprozess - und auch darüber, wann ihr Fans mit der Erstattung rechnen könnt - werden in Kürze bekannt gegeben.“
Ihnen sei klar, dass viele Metalfans große Anstrengungen unternommen hätten und eine lange Reise, um das Festival in Wacken zu besuchen, schrieben die Veranstalter. Sie hatten mit 85.000 Besuchern gerechnet. Die Tickets kosteten knapp 300 Euro.
+++ Polizei sucht nach vermisstem Wacken-Besucher +++
Nachdem die Polizei unterschiedliche Informationen zu dem Vermisstenfall José P. erreicht haben, hier der aktuelle Stand: Die Wackener Einsatzkräfte fahnden noch immer aktiv nach dem 55-Jährigen, der zwar nach derzeitigen Erkenntnissen nicht der Medikamente bedarf, aber möglicherweise aufgrund einer Erkrankung orientierungslos sein könnte.
José P. aus Stuttgart wird seit dem Nachmittag des 1. August 2023 vermisst und besuchte das Musik-Festival mit Familie und Freunden. Sein letzter bekannter Aufenthaltsort war am Tag seines Verschwindens, 19.20 Uhr, ein Café auf dem Campingplatz X.
Der Gesuchte hat eine normale Statur, ist ca. 1,75 m groß und wiegt etwa 80 kg. Die vermisste Person ist bekleidet mit einem hellgrauen T-Shirt, einer grauen kurzen Hose, grünen Gummistiefeln und einer viereckigen Brille. Am linken Handgelenk trägt er eine Analoguhr. Auf dem rechten Schulterblatt des Vermissten befindet sich eine selbstgezeichnete Tätowierung eines Spinnennetzes mit einem im Zentrum befindlichen Yin-Yang-Zeichen.
+++ Hammerfall, Helloween und Kreator auf der Bühne +++
Am Donnerstag werden auf den zwei großen Bühnen unter anderem die Bands Hammerfall, Helloween und Kreator erwartet. Auch Skyline, in der Festival-Mitbegründer Thomas Jensen einst selbst spielte, werden in auf der Bühne stehen.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) sagt weiteren Regen voraus. Allerdings seien die Niederschlagsmengen überwiegend gering. Auch kurze Gewitter seien nicht ausgeschlossen. Die trockenen Abschnitte nähmen Richtung Abend dann aber zu. Zu Beginn des Wochenendes solle es dann immer öfter trocken bleiben.
Mittwoch, 2. August
+++ Motörhead-Show in Wacken +++
Der 2015 gestorbene Ian „Lemmy“ Kilmister von Motörhead wird in diesem Jahr in Wacken geehrt. Er findet hier seine letzte Ruhestätte. Teile der Asche des „Motörhead“-Frontmannes werden bei einer Zeremonie beigesetzt. Während des Auftritts von Doro Pesch gibt es am Mittwochabend eine spektakuläre Drohnen-Show am Nachthimmel über Wacken. Zu erkennen war das markante Porträt von Lemmy.
+++ 50.000 Fans haben es nach Wacken geschafft +++
Nach Schätzung der Polizei halten sich rund 50.000 Fans auf dem Gelände auf – statt der 85.000 Fans, die ein Ticket gekauft haben. „Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie froh wir sind, Euch so zahlreich zu sehen“, sagte Festival-Mitbegründer Jensen am Mittwochabend nach Öffnung des Bereichs vor den Hauptbühnen. „Als allererstes möchten wir uns absolut bei denen bedanken, die wir wegschicken mussten.“ Allen Fans vor Ort müsse klar sein: „Alle, die zu Hause bleiben mussten, die ermöglichen hier die Party.“
+++ Metal-Fans aus Köln und der Region im Wacken-Matsch +++
Auch aus Köln und dem Umland sind viele Fans nach Wacken gereist. Wir haben uns bei denen umgehört, die es noch aufs Gelände geschafft haben, so auch Johanna aus Brühl. „Wir hatten Glück. Wir sind schon am Montagmorgen hier gewesen“, berichtet sie. Drei Freunde aus Siegburg schliefen im Wald, bis sie auf das Gelände konnten.
+++ Keine weiteren Besucher dürfen auf Wacken-Gelände +++
Am frühen Mittwochmorgen teilt das Festival bei Instagram und Facebook mit, die „vertretbare Besucherzahl“ sei angesichts der Wetterlage erreicht. „Jede weitere Anreise muss ab sofort gestoppt und abgebrochen werden.“ Zum ersten Mal in der Geschichte des Festivals sei diese Entscheidung gefallen. „Wir sind sehr traurig, aber die weiterhin schwierige Wetterlage lässt uns leider keine andere Wahl“, heißt es weiter.
Fans reagieren ungehalten und kritisierten eine „unterirdische Kommunikation“. Viele haben stundenlang vor dem Gelände ausgeharrt.
Bei Instagram gibt es etwas später ein Statement von Wacken-Gründer Thomas Jensen. Man habe alles versucht, was möglich sei. Die ganze Crew habe bis zuletzt gekämpft, aber man müsse jetzt dicht machen. „Wir kriegen nicht mehr drauf“, so Jensen in der Audiobotschaft. „Ich weiß nicht, was schwerer ist: Die zwei Absagen in der Pandemie oder jetzt Leuten, die auf dem Weg zu uns sind, sagen, ihr könnt nicht mehr kommen“, rechtfertigt er die einmalige Situation und tröstet die Fans.
Jensen bedankt sich in seinem Statement am Mittwochmorgen nicht nur bei seiner Crew und den „Mud-Fighters“, sondern auch bei den Bewohnern der Dörfer ringsum, die Hilfe angeboten hatten. „Das Gelände kann keine Leute mehr aufnehmen“, erklärt er dann die Entscheidung.
Das Festival werde stattfinden, so Jensen, es werde Programm geben. Man werde sich für die enttäuschten Fans aber etwas einfallen lassen, kündigt er an. „Wenn ihr nicht zu uns kommen könnt, dann kommen wir zu euch“, so Jensen. Weite Teile des Festivals würden gestreamt. „Wir ziehen durch, Rain or Shine“, beendet Jensen sein Statement.
Dienstag, 1. August
+++ Anreisestopp in Wacken für Fahrzeuge +++
Wegen des verschlammten Geländes erlassen die Veranstalter des Heavy-Metal-Festivals in Wacken (W:O:A) am Nachmittag einen drastischen Anreisestopp für Festivalbesucher mit Fahrzeugen bis Festivalende. „Wir sind sehr traurig, diese schwere Entscheidung – zum ersten Mal in der Geschichte des W:O:A – treffen zu müssen“, teilen sie mit.Durch den vielen Regen der vergangenen 24 Stunden und den schlechten Zustand der Campingflächen, Veranstaltungsflächen und Zuwege können nun gar keine Besucher mehr auf das Gelände gelassen werden.
Bereits angereiste Teilnehmer äußern am Dienstag bereits Kritik an der Entscheidung: „Das ist ganz schön kacke. Da hätte man sich schon besser vorbereiten können, allein schon weil es seit Wochen bekannt war, dass es regnen wird“, kritisierte Alicia aus Landshut. Sie machte sich am Dienstag Sorgen, dass das Festival auch noch abgesagt werde. (cme/mbr/dpa)