AboAbonnieren

Was zeigt das Wallraf-Richartz-Museum?Sternstunden des Impressionismus

Lesezeit 3 Minuten
Das Gemälde „Geburt der Venus“ von Alexandre Cabanel ist in der Sonderausstellung „1863 • PARIS• 1874: Revolution in der Kunst“ zu sehen

Das Gemälde „Geburt der Venus“ von Alexandre Cabanel ist in der Sonderausstellung „1863 • PARIS• 1874: Revolution in der Kunst“ zu sehen

2024 ist ein besonderes Jahr für das Wallraf-Richartz-Museum, das findet auch im Programm Niederschlag.

Was macht man, wenn die eigenen Werke in staatlichen Ausstellungen nicht gezeigt werden? Man organisiert eine eigene. Weil über die Teilnahme an der offiziellen Salon-Ausstellung der Pariser Akademie eine eher konservative Jury entschied, schlossen sich vor 150 Jahren in Paris 30 Künstler zusammen und zeigten vom 15. April bis 15. Mai 1874 in den Atelierräumen des Fotografen Nadar ihre Werke.

Viele von ihnen — darunter Claude Monet, Berthe Morisot, Pierre-Auguste Renoir, Alfred Sisley und Edgar Degas — wurden danach als Impressionisten weltberühmt. Warum ihre Kunst anfänglich abgelehnt und später doch gefeiert wurde, beleuchtet das Wallraf-Richartz-Museum in seiner ersten großen Sonderausstellung des Jahres.

200. Todestag des Gründervaters Ferdinand Franz Wallraf

Die Schau„1863 - PARIS - 1874: Revolution in der Kunst – Vom Salon zum Impressionismus“ war ursprünglich für den Herbst 2023 angekündigt worden, doch wegen Sanierungen am Haus hatte sie Direktor Marcus Dekiert verschoben. Wenn renommierte Häuser wie die Berliner Nationalgalerie, Louvre, Musée d'Orsay, Prado, Getty Museum, MET und National Gallery Washington Leihgaben zur Verfügung stellen, darf nichts schiefgehen. Zu sehen ist die Ausstellung vom 15. März bis zum 28. Juli.

Wer den Impressionismus liebt, kommt auch bei einer anderen Sonderausstellung, die ebenfalls im März startet, auf seine Kosten. Das Schweizer Museum Langmatt gilt als eine der bedeutendsten Privatsammlungen des französischen Impressionismus in Europa. Unter dem Titel „Schweizer Schätze“ treffen Werke von Pissarro über Renoir, Monet und Gauguin bis Cézanne und Degas vom 28. März bis zum 27. Juli 2025 in Köln auf eine Auswahl der ständigen Sammlung.

2024 ist ein besonderes Jahr für das Wallraf. Anlässlich des 200. Todestages seines Gründervaters Ferdinand Franz Wallraf (1748-1824), der mit seinem Sammeleifer den Grundstein für die Sammlung legte, führt das Museum sein Publikum von der faszinierenden Wunderkammer und barocken Gemäldegalerie über radikale Künstlerkonzepte von Daniel Spoerri und John Cage bis hin zum Museum der Zukunft. „Museum der Museen — Eine Zeitreise durch die Kunst des Ausstellens und Sehens“, heißt die Ausstellung, die vom 11. Oktober bis zum 9. Februar 2025 zu sehen sein wird.

Paul Cézannes „Badende“ werden in der Ausstellung „Schweizer Schätze“ gezeigt.

Paul Cézannes „Badende“ werden in der Ausstellung „Schweizer Schätze“ gezeigt.

Parallel zu diesen drei großen Sonderausstellungen kann das Publikum in Kölns ältestem Museum noch fünf Sammlungspräsentationen entdecken: „Willkommen im Wallraf I + II“ stellt rund 40 spannende Neuzugänge in der Graphischen Sammlung vor, darunter sind Werke großer Namen wie Corinth, Daumier und Menzel. Teil I ist vom 22. März bis zum 30. Juni zu sehen, Teil II vom 9. August bis 10. November.

„Zwischen Nackenstarre und Kunstgenuss“ beschäftigt sich auf humorvolle Weise mit den Menschen im Museum. Der Maler, Zeichner und Lithograph Honoré Daumier (1808-1879) wurde vor allem in Frankreich für seine scharfsinnigen Karikaturen in großen Tageszeitungen und Magazinen berühmt. In einer kleinen Sonderschau zeigt das Wallraf, wie Daumier seinen Blick immer wieder auf Menschen im Museum richtete. (29.11. bis 23.3.2025).

Ab dem 31. Januar zeigt das Wallraf den dritten und letzten Teil seiner Ausstellungstrilogie „Sensation des Sehens“. Nach Stationen im Barock und Impressionismus gastiert die faszinierende Mediensammlung von Werner Nekes in der Mittelalterabteilung des Kölner Museums. Außerdem wird die Ausstellung „Sammlerträume – Sternstunden niederländischer Barockkunst“ bis 21. April 2025 verlängert.