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Zum Tod von Paul SorvinoAlle hielten ihn für einen Mafioso, er wollte Oper singen

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Paul Sorvino im Jahr 1976 

New York – Dass ihn die meisten Leute schlimmstenfalls für einen Mafiosi und bestenfalls für einen Cop hielten, wurmte Paul Sorvino bis zuletzt. Zum einen, weil er ein leidenschaftlicher Schauspieler war, ganz egal, welche Rolle er übernahm, ob auf der Bühne oder vor den Kameras.

Der Mann aus Brooklyn hatte ehemalige Basketball-Champs, Altenheim-Manager, Evangelisten, Kommunisten-Führer (in Warren Beattys „Reds“) und US-Außenminister Henry Kissinger gespielt, letzteren in Oliver Stones Historiendram „Nixon“.

Sorvino war auch immer wieder als grimmiger Vater besetzt worden, etwa in Baz Luhrmanns poppiger „Romeo und Julia“-Verfilmung, und auch schon im zarten Alter von 32 Jahren, in der romantischen Komödie „Made for Each Other“ (1971), obwohl er fünf Jahre jünger war als der Kollege, der sein Sohn spielte.

Außen gemütlich, innen eiskalt

Doch ins kollektive Gedächtnis hat sich Sorvino nun mal mit seiner Rolle als lokaler Mafiaboss Paul Cicero in Martin Scorseses Drama „GoodFellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia“ (1990) eingebrannt: Äußerlich ein gemütliches Bärchen, innerlich ein eiskalter Killer. Einen Typ, den er daraufhin immer wieder geben musste, seine Filmfiguren trugen Namen wie „Big Mike Cicero“ oder „Fat Tony Salerno“.

Auf der richtigen Seite des Gesetzes bewegte er sich Anfang der 1990er als Hauptdarsteller der Krimiserie „Law & Order“, die läuft bis heute, mit diversen Ablegern, doch Sorvino schmiss schon nach 29 Folgen hin: Die Serienproduktion war ihm einfach zu eintönig, schon der Versuch, nach der Geburt seiner ersten Tochter einen Bürojob als Werbetexter zu übernehmen, hatte ihm ein Magengeschwür verpasst.

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Die Tochter, Mira Sorvino, sollte übrigens später einen Oscar als Beste Nebendarstellerin gewinnen und sich bei ihrem Vater bedanken, von dem sie alles gelernt habe, was man zum Schauspielern braucht.

Es gab noch einen anderen Grund, warum Sorvino nicht zum Serienstar taugte: Er wollte seine Stimme schonen für seine Zweitkarriere als Operntenor. Später reüssierte er auch noch als Bronzebildhauer: Der Gangster-Darsteller war ein echter Renaissance-Mann.

Am Montagmorgen ist Paul Sorvino im Alter von 83 Jahren gestorben. Es war binnen weniger Wochen der dritte „GoodFellas“-Veteran, der abberufen wurde: Anfang Juli starb Tony Sirico mit 79 Jahren, Ende Mai Ray Liotta mit 67 Jahren.