Weil der 1. FC Köln Friedhelm Funkel nicht für die kommende Saison verpflichtet, wächst Kritik an der Vereinsführung.
Lesermeinungen zum FC„Statt Funkel dankbar zu sein, wird er vom Hof gejagt“

Friedhelm Funkel während eines FC-Trainings am Geißbockheim
Copyright: IMAGO/Maximilian Koch
Nachdem Trainer Friedhelm Funkel den Aufstieg des 1. FC Köln in die Bundesliga begleitet hat, hofften viele Fans, dass er bleiben werde. Funkel zieht sich jedoch zurück. Seine Begründung: Er spüre keinen Rückhalt in den Gremien des Vereins und im Vorstand. So reagieren Leser auf den Rückzug des Aufstiegstrainers und die Trainersuche des FC:
Funkel-Abgang: Vertane Chance
Der 1. FC Köln, dessen Mitglied ich bin, ist in einer schlechten Verfassung. Die Jubelstimmung des Aufstiegs ist schon nach einer knappen Woche wieder verflogen. In schicksalhaften Momenten mangelt es an guter Führung und den richtigen Weichenstellungen. Die Chance, mit Friedhelm Funkel unseren Aufstiegstrainer für die kommende Saison zu verpflichten, hat der Verein kläglich vertan. Funkel ist gestählt im Abstiegskampf, ein solcher steht uns in der Spielzeit 2025/26 höchstwahrscheinlich bevor, und Funkel versteht die Kunst der Menschenführung. Genau das brauchen wir jetzt.
Friedhelm Funkel hat die aktuelle Mannschaft von einer Ansammlung verkrampfter Nervenbündel zu einem coolen Erfolgsteam verwandelt – innerhalb einer Woche, in der Zeit zwischen dem Regensburg-Spiel und dem Nürnberg-Spiel. Für die ganz große Mehrheit der Mitglieder ist deshalb klar: Mit ihm wollen wir in die nächste Saison gehen. Wer jetzt und warum auch immer ein mehr oder weniger langwieriges Auswahlverfahren ins Spiel bringt und damit Funkel zur Absage provoziert, bleibt im Dunkeln. Die Ergebnisse der beiden jüngsten Trainer-Auswahlverfahren lauteten Schultz und Struber und endeten mit Abstieg und Entlassung.
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Dass der neue Sportdirektor Thomas Kessler, der offenbar gerne mit Funkel gearbeitet hätte, gleich mit demoliert wird, beweist: Der Verein hat ein Führungsproblem! Das können nur die Mitglieder lösen, deren Willen derzeit grob missachtet wird. Wir brauchen jetzt endlich einen fähigen Anführer oder eine fähige Anführerin! Der- oder diejenige sollte in der Lage sein, unsere FC-Gemeinde klug zu leiten und in schicksalhaften Momenten das Heft des Handelns in die Hand zu nehmen.
Ein Mann, dem ich das zutraue, hat seine Kandidatur für das Amt des Präsidenten des 1. FC Köln für diesen Herbst angekündigt. Dieser Mann hat in der kommunalen Selbstverwaltung über ein Vierteljahrhundert hinweg bewiesen, dass er ein demokratisch verfasstes Gemeinwesen, und nichts anderes ist unser Verein, erfolgreich zu führen versteht. Horst Schumacher Köln
FC-Präsidium: Kein Dank für Aufstiegstrainer Funkel?
Am Freitag kam die Nachricht, dass Friedhelm Funkel für das Traineramt beim 1. FC Köln nicht mehr zur Verfügung stehe, nachdem er erfahren hatte, dass der FC ein Auswahlverfahren durchführen werde, an dem er teilnehmen könne. Herr Funkel lehnte dieses „großzügige“ Angebot ab, da ihm nicht das Vertrauen für dieses Amt entgegengebracht wurde. Das ist verständlich!
Ist das die „Moral“ des 1. FC Köln als Dank für den durch Herrn Funkel in letzter Instanz herbeigeführten Wiederaufstieg des 1. FC Köln in die Erste Fußball-Bundesliga? Thomas Kessler muss bei seiner ersten Amtshandlung als Sportdirektor gute Miene zum bösen Spiel des nur noch kurz amtierenden FC-Präsidenten machen, der in seiner Amtszeit nichts vorzuweisen hat.
Es wäre eine schöne Schluss-Pointe, wenn Herr Funkel künftig als Trainer von Fortuna Düsseldorf aufträte, mit diesem Verein in den nächsten Relegationsspielen auf den 1. FC Köln träfe und diesen in die Zweite Fußball-Bundesliga zurückschösse! Ende gut, alles gut! Lutz Tönnes Köln
1. FC Köln: Suche nach neuem Trainer richtig
Friedhelm Funkel hat meinen absoluten Respekt als Fußballtrainer und es war zweifellos die richtige Entscheidung, ihm die Endphase der diesjährigen Zweitliga-Saison anzuvertrauen. Mit seiner Empathie und Erfahrung hat er der verunsicherten Mannschaft genau das gegeben, was sie brauchte. Seitdem wird viel über Funkels physische Fitness geredet, gerade so, als ob er selber spielen müsste. Für den FC-Trainer der anstehenden Bundesliga-Saison stehen jedoch andere Fähigkeiten im Vordergrund.
Gefragt ist eine Vision, die den Aufbau einer fast komplett neuen Mannschaft begleitet. Und da kommen mir dann doch Bedenken, Stichwort „konservativer und unattraktiver Fußball“. Dankbarkeit und Respekt sind ehrenwerte Tugenden, sollten aber keine Kriterien bei der Trainerfindung sein. Thomas Kessler sollte aber sehr wohl versuchen, sich die Expertise Funkels zu Nutze zu machen – ob mit formellem Beratervertrag oder ohne. Claus Göbelsmann Köln
FC-Trainersuche: „Welch eine Dummheit!“
Was für ein weiteres kolossales Versagen der dafür beim 1. FC Köln Verantwortlichen, Herrn Funkel, der doch wollte, nicht als Trainer zu verpflichten! Es kommt mir vor, als wolle man lieber wieder in den Abgrund blicken. Welch eine Dummheit! Bruno Eickholt Köln
Funkels Verdienste reichen nicht für Neustart
Keine Frage, die Verdienste von Friedhelm Funkel für den Aufstieg stellt niemand infrage! Seine Weiterbeschäftigung wäre für den Verein, die Fans und die Stadt jedoch die größte Katastrophe, da wir mit ihm sofort wieder absteigen würden. Er beharrt auf seinem Spielsystem ohne Variation und Alternativen, er ist starrsinnig und schätzt erfahrene (alte) Spieler, die ihre beste Zeit hinter sich haben.
Junge, ambitionierte Spieler, die wir zuhauf haben, hätten wir unter ihm nicht gesehen! Die jetzige Euphorie zu missbrauchen, um nochmals einen lukrativen Job zu übernehmen, ist fahrlässig und unredlich. Thomas Dietermann Köln
FC-Trainersuche: Sicherheit hätte Vorrang vor Ungewissheit haben sollen
Typisch für eine FC-Führung, die den aktiven Fußball nur vom Schreibtisch und von VIP-Logen kennt. Ihr praktisches Fußballwissen beschränkt sich darauf, dass der Ball rund ist. Bei der Trainersuche hätte man zuerst das Sprichwort „Besser den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach“ anwenden sollen: Es ist besser, einen Trainer zu haben, der Erfolg hatte, die Mannschaft und den FC kennt, als auf einen neuen Trainer-Effekt hoffen zu müssen. Klaus Klinger Frechen
Umgang mit FC-Trainer Funkel: „Undank ist der Welt Lohn“
Nun ist der 1. FC Köln wieder in der Bundesliga, und statt Friedhelm Funkel dankbar zu sein, wird er vom Hof gejagt. Dies, obwohl er den FC zweimal wieder in die Bundesliga gebracht hat. Wenn nun in drei bis vier Jahren der FC die Frechheit haben sollte, wieder bei Herrn Funkel anzuklopfen, wird er es sich hundertmal überlegen, ob er sich das nochmal antut.
Merke: Undank ist der Welt Lohn. Ich wünsche dem 1. FC Köln, dass er lange in der Bundesliga verbleibt. Für den Verein werden schon ein paar Fachleute gebraucht, sonst bleibt er eine Fahrstuhlmannschaft. Viel Glück. Dieter Kopf Köln
FC: Funkel gehen zu lassen, ist eine Fehlentscheidung
Krachend scheitern wird der Noch-Präsident des 1. FC Köln, wenn er sich im Herbst traut, in den Ring zu steigen. Eine weitere erhebliche, wenn nicht schon wieder Richtung Zweite Liga zeigende, Fehlentscheidung eines Mannes, der möglicherweise viel kann, keinesfalls aber den FC führen. Da bietet sich ihm die erstklassige Möglichkeit, mit Friedhelm Funkel einen Mann für ein Jahr zu holen, den Mannschaft, Clubleitung, die Fans und das Umfeld kennen und für eine vorzügliche Wahl halten – und dieser Nicht-Fußballer sträubt sich.
Gerade erst zwei Störfaktoren losgeworden, verschließt er sich der besten Lösung vor seiner Nase. Sollten andere Gremien im Club die Möglichkeit haben, diesen Präsidenten in die Wüste zu schicken, sollte das schnellstens geschehen. Bis zum Herbst kann Wolf noch viel Unheil anrichten. Rolf Havermann Bergisch Gladbach