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Wackelige MehrheitViele Wünsche zum neuen Standort der Grundschule Birk

Lesezeit 3 Minuten
Lohmar Stadtrat Grundschule Birk

Vertreterinnen und Vertreter der Grünen in Lohmar

  1. Das Schulgebäude wird abgerissen, die denkmalgeschützte alte Schule bleibt erhalten.
  2. Nun könnte auch bald feststehen, dass die Grundschule im Stadtteil Birk westlich des Sportplatzes neu gebaut werden soll.
  3. Der Rat befasst sich nun mit den wichtigsten Fragen zum Neubau.

Lohmar – Die Grundschule Birk soll westlich des Sportplatzes neu gebaut werden. Einen entsprechenden Beschluss soll der Lohmarer Stadtrat bereits am kommenden Dienstag, 1. Oktober, fassen, dafür sprach sich eine Mehrheit in der Sondersitzung im Bürgerhaus aus. Ob der Rat dem folgt oder aber die Entscheidung in den Dezember vertagt, ist jedoch keineswegs klar.

Wer ist das Zünglein an der Waage?

Die UWG und die fraktionslosen Stadtverordneten könnten das Zünglein an der Waage sein. Es gibt 40 Ratsmitglieder plus Bürgermeister; Grüne und SPD, die in allen drei Ausschüssen (Stadtentwicklung/Stea, Schule, Bauen und Verkehr) für den Neubau am Ortsrand die Hand hoben, verfügen zusammen über 20 Stimmen. Die Ergebnisse der Sondersitzung, in der die Ausschüsse getrennt abstimmten: Im Stea gab’s ein 8:8-Patt, weil der UWG-Vertreter sich der CDU anschloss, in den anderen Gremien jeweils eine 9:7-Mehrheit für das städtische Grundstück am Sportplatz.

Wieso holt die CDU den abgelehnten Plan wieder hervor?

Die Stadtverwaltung hatte vorgeschlagen, erst im Dezember eine Entscheidung zu fällen. Angesichts der jüngsten Gewerbesteuereinbrüche sollte erneut ein Neubau im Dorfkern geprüft werden, diesen Vorschlag holte die CDU wieder aus der Schublade. Doch einen dreigeschossigen Gebäuderiegel an Stelle des alten Feuerwehrhauses hatte der Stea schon in seiner Junisitzung abgelehnt; das Areal sei zudem zu klein, falls Schule und offener Ganztag weiter wachsen.

Gibt es Millionen Euro an Mehrkosten?

Über die Höhe der Kosten herrscht Uneinigkeit. Für einen Schulneubau am Sportplatz sind nach Schätzung der Stadtverwaltung 20,2 Millionen zu veranschlagen; für den Neubau im Dorfkern, so CDU-Fraktionsführer Eberhard Temme, zehn Millionen weniger. Das wollte Bürgermeisters Krybus (CDU) so nicht bestätigen: Es seien etwa vier Millionen weniger. Für Horst Becker (Grüne) sind die 20,2 Millionen viel zu hoch: Die Verwaltung habe sämtliche Kosten für Abwasserkanäle, Verkehrsflächen, Anschluss an die Kreisstraße 13, Grünflächen am Ortsrand sowie die Abrisskosten der alten Schule fälschlicherweise drauf gerechnet, die CDU drohe nun noch mit möglichen Grundsteuererhöhungen: „Hier wird Angst geschürt.“

Wo hat sich die Schule in dieser Debatte positioniert

Schulleitung und Elternpflegschaft plädieren für einen möglichst raschen Neubau am Sportplatz. Die Argumente der CDU, dass dann auch eine neue Turnhalle gebaut werden oder ein Busverkehr zur alten Sporthalle eingerichtet werden müsse, die Tim Salgert vorbrachte, entkräftete Schulleiter Tobias Voßemer: Der Weg von wenigen Hundert Metern sei für Schüler und Lehrer zu Fuß zu bewältigen.

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Wie geht es anschließend weiter?

Die Grundschule ist nur ein Baustein der Ortsentwicklung. Ein Altenpflegeheim, Seniorenwohnen, preiswerte Mietwohnungen sowie Einfamilienhäuser stehen ebenfalls auf dem Plan. Wird die Schule verlagert, könnte im Dorfkern etwa Mehrgenerationenwohnen Platz finden und in der denkmalgeschützten alten Schule ein Begegnungszentrum mit Café. Für die Innenraumverdichtung gebe es vermutlich Zuschüsse des Landes, so der Landtagsabgeordnete Horst Becker, auch für die Barrierefreiheit der Schule.