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140 Millionen-Euro-InvestitionFleischhof Rasting plant Neubau in Meckenheim

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Auf zwölf Hektar, direkt an der Bahnlinie Bonn-Euskirchen, im bio Innovationspark Meckenheim, entsteht der neue Firmensitz der Fleischhof Rasting GmbH.

Meckenheim – „Wenn Sie in den neuen Unternehmerpark reinfahren, dann liegt das Grundstück direkt auf der rechten Seite“, so beschrieb Meckenheims Bürgermeister Holger Jung die Lage des Neubaus, den die Fleischhof Rasting GmbH auf einem rund zwölf Hektar großen Grundstück plant.

Das nicht nur für Fleischwaren, sondern auch für vegane Produktlinien und Fertigprodukte bekannte Lebensmittelunternehmen plant den Neubau auf einer freien Fläche an der Straße „An der Allee“, gleich gegenüber dem Edeka-Lager. Rasting-Geschäftsführer Wolfgang Ehret und Holger Jung stellten gestern das Projekt vor.

100 weitere Arbeitsplätze

Der fleischverarbeitende Betrieb der Edeka-Gruppe investiert über 140 Millionen in den Standort. Dadurch werden nicht nur die bestehenden 540 Arbeitsplätze gesichert, bis 2030 sollen zusätzlich bis zu 100 Jobs neu geschaffen werden. Ziel sei es, bis zum Ende des Jahres mit den Erdarbeiten zu beginnen, „und bis Ende 2024 soll alles fertig sein“, so Ehret.

Vorher müsse die Stadt „noch schnell“ Baurecht schaffen. Und wenn das zügig geschehe, „dann brauchen Sie bis zum Spatenstich keinen Wintermantel mehr“, schmunzelte der Geschäftsführer. Entscheidungen stehen am Donnerstag im Stadtentwicklungsausschuss an.

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Wirtschaftsförderer Dirk Schwindenhammer, Julius Weis (io Consultants, Generalplaner), Wolfgang Ehret (Rasting), der Technische Beigeordnete Heinz-Peter Witt, Bürgermeister Holger Jung und Waltraud Leersch (Stadtplanung)

Jung äußerte sich erfreut darüber, dass sich das Unternehmen zur Stadt bekenne und „eine so große Summe“ investiere: „Wir können hier von mehr als nur von einem Meilenstein sprechen.“ Die Firma sei aus Meckenheim „eigentlich nicht mehr wegzudenken“. Sie habe sich am Wirtschaftsstandort seit 1984 „sehr gut entwickelt“ und sei inzwischen zusammen mit Edeka Rhein-Ruhr der größte Arbeitgeber in der Stadt. Um dem Unternehmen weiterhin die Möglichkeit zu geben, erfolgreich zu wirtschaften und zu expandieren, habe der Stadtrat schon 2018 den Verkauf des Grundstücks beschlossen.

Der Betrieb sei Mitglied im Netzwerk „bio innovation park Rheinland“, setze auf Nachhaltigkeit und habe die Absicht, in Meckenheim künftig klimaneutral zu produzieren. „Daher freue ich mich besonders über die Unternehmensentscheidung.“ Im Rahmen der Tiefbauarbeiten für den Unternehmerpark sei auch das Industriegrundstück für Rasting erschlossen worden.

Dank der guten Zusammenarbeit mit der Stadt befinde sich das Projekt derzeit im Bauleitverfahren, um Baurecht zu schaffen, ergänzte Ehlert. Im Anschluss werde der Bauantrag gestellt. Diplom-Wirtschaftsingenieur Julius Weiss vom Planungsbüro io-consultants ist mit der Generalplanung beauftragt und begleitet die Realisierung vor Ort.

Der Neubau

Für das neue Fleischwerk im Unternehmerpark seien insgesamt 32.000 Quadratmeter eingeplant, führte Geschäftsführer Wolfgang Ehret aus. Das neue Gebäude werde mittig auf dem Areal positioniert, so dass der Betrieb in Zukunft weiter ausbaufähig sei. Der mit 27.500 Quadratmetern größte Bereich ist die Produktion. Dort wird frisches Schweine-, Rind- und Kalbfleisch sowie Geflügel aus Deutschland verarbeitet.

Für die Verwaltung sind 4500 Quadratmeter geplant, sie umfasst unter anderem eine Kochschule sowie Seminarräume. Das Dach soll teilweise begrünt werden. Im neuen Betrieb sei ebenfalls eine eigene Manufaktur untergebracht, in der hochwertige Convenience-Produkte wie Suppen, Eintöpfe und Fertiggerichte nach alten Hausrezepten handwerklich hergestellt würden: „Sie dürfen sich Rasting nicht als reine Wurstfabrik vorstellen.“

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Das Verkosten des rheinischen Döppekoochens etwa habe selbst ihm als gebürtigem Hessen ein „Aha“-Erlebnis beschwert, berichtete Ehret. Die Pläne für den Neubau unter nachhaltigen Gesichtspunkten bezeichnete der Geschäftsführer überzeugt als „ein Leuchtturmprojekt in der Fleischindustrie“. Da die Hauptenergieversorgung des neuen Unternehmenssitzes auf Biomasse basiere, könne Rasting ab 2024 als „erste Fleischfabrik der Welt“ komplett CO2-neutral produzieren: „Die gesamt Wärme wird über unbehandeltes Altholz wie zum Beispiel Europapaletten oder Sägewerkabfälle erzeugt, dafür muss kein Baum gefällt werden.“

Der Strombedarf des Unternehmens werde über eine Photovoltaikanlage abgedeckt mit einer maximalen Leistung von 3,6 Megawatt. Der auf diese Weise erzeugte Ökostrom reiche aus, um den Betrieb komplett zu versorgen „und dazu 50 bis 80 Ladestationen für Elektrofahrzeuge“. Entstehen soll ebenso „eines der modernsten Kühl-Logistikzentren überhaupt“.

Firmengeschichte beginnt 1888

Die Firma Rasting wurde im Jahr 1888 als kleine Familienmetzgerei in Bad Godesberg gegründet. Sie ist ein Tochterunternehmen der Edeka Rhein-Ruhr Stiftung & Co. KG. Der Jahresumsatz betrug 2021 rund 605 Millionen Euro. In den zwei Standorten in Essen und Meckenheim versorgen mehr als 900 Mitarbeiter die rund 700 Lebensmittelmärkte der Edeka Rhein-Ruhr mit Fleisch-, Fisch- und Wurstwaren.

Das Sortiment mit mehr als 4200 Artikeln umfasst Schweine-, Rind- und Kalbfleisch aus Deutschland, ergänzt durch verschiedene Spezialitäten aus anderen Herkunftsländern, sowie Frischgeflügel. Der Fokus liegt auf Regionalität und Nachhaltigkeit, das Engagement für Tierwohl werde kontinuierlich ausgebaut.