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MaschinenbauerHoma aus Neunkirchen-Seelscheider begann als Start-up in einem Stall

Lesezeit 4 Minuten
Produktionshalle_2020_innen

In der Produktionshalle haben 43 Großmaschinen ihren Platz gefunden.

Neunkirchen-Seelscheid – Wer am Seelscheider Ortsausgang links in das Gewerbegebiet Bitzen einbiegt, dem fallen schon von weitem die drei Fahnenmasten auf, auf denen eine Fahne mit dem Namen „Homa“ für das Unternehmen wirbt. Dahinter steckt ein Familienunternehmen, das als Pumpenfabrik auf eine 75-jährige weltweite Erfolgsgeschichte zurückblicken kann.

In drei Generationen wuchs der kleine Handwerksbetrieb zu einem internationalen Industrieunternehmen heran. Der Name Homa setzt sich aus den Anfangsbuchstaben des Familiennamens Hoffmann und dem Begriff Maschinenbau zusammen. Im Alter von 24 Jahren hatte Elektromaschinenbauer Hans Hoffmann kurz nach seiner Ausbildung in einem ehemaligen Stallgebäude eine Werkstatt zur Reparatur von Elektromotoren eröffnet. Eine Start-up-Kultur in einer Epoche, in der dieser Begriff noch unbekannt war.

Im Haus des Gründers wich der Garten einer Produktionshalle

„Ein mutiger Gründergeist ist heute genauso gefragt, wie er es damals schon war“, sagt Hans Hoffmann, heutiger Geschäftsführer der Firma und Enkel des Gründers, der zum 75-jährigen Bestehen einen Blick zurück wagt, aber auch nach vorn. Das kleine Unternehmen startet gleich zu Beginn erfolgreich durch, so dass schon nach zwei Jahren der Umzug der Familie und der Firma in ein geräumigeres Wohnhaus erfolgte.

Gegründet 1946

Alles begann als Handwerksbetrieb

Gegründet wurde die Homa-Pumpenfabrik GmbH 1946 von Hans Hoffmann senior. Nach dem erfolgreichen Abschluss seiner Ausbildung startete er mit einem Handwerksbetrieb zur Reparatur von Elektromotoren. Daraus entwickelte sich in 75 Jahren ein global agierendes mittelständiges Industrieunternehmen, das heute am Standort Neunkirchen-Seelscheid 270 Menschen beschäftigt.

Das Familienunternehmen wird heute in dritter Generation von Hans Hoffmann und Hans Joachim Rabe geleitet. Der Vertrieb erfolgt aus dem Gewerbegebiet in Bitzen über rund 60 Niederlassungen und Vertretungen weltweit.

Spezialisiert auf Tauchpumpen

Die Firma hat sich auf die Konstruktion und Fertigung von Pumpen und Anlagen der Tauchmotortechnik spezialisiert. Die Aggregate werden schwerpunktmäßig in der Gebäudeentwässerung, der Baustellen- und Oberflächenentwässerung sowie der kommunalen und industriellen Wasserentsorgung und -behandlung eingesetzt. (que)

Im Erdgeschoss gab es von nun an die erweiterten Werkstatträume sowie Büros. Wally Hoffmann, Ehefrau des Firmengründers, kochte mittags in der geräumigen Wohnküche für die wachsende Belegschaft. Bald musste der Garten einer zusätzlichen Produktionshalle weichen.

1950 traf Hans Hoffmann mit der Spezialisierung auf die Entwicklung von Tauchmotorpumpen eine wegweisende Entscheidung. „Das war die Weiche für die bis heute aktiv vorangetriebene Internationalisierung“, betont der technische Geschäftsführer Hans Joachim Rabe.

Internationale Expansion seit 1960

Schon 1960 expandierte das Familienunternehmen über die nationalen Grenzen hinaus. Eine Erfolgsgeschichte, die sich bis heute fortsetzt, angefangen mit den Tauchmotorpumpen in den 1950ern über die Entwicklung des ersten Modells der Schneidewerkpumpe „Barracuda“ in den 1980ern – bis heute Aushängeschild – bis zur ersten Großpumpe in den 1990ern und den heutigen energieeffizienten Abwasserpumpen oder Propellerpumpen.

Barracuda_GRP

Die Schneidewerkpumpe Barracuda GRP ist eines der Aushängeschilder des Unternehmens.

Der Betrieb zählt nicht nur in Deutschland sowie Europa zu den wichtigsten Unternehmen in den Sparten Abwasser- und Gebäudetechnik, sondern realisiert auch weltweit Projekte in mehr als 100 Ländern. Erst im Jubiläumsjahr eröffnete der Pumpenspezialist neue Niederlassungen in Malaysia, um auf dem asiatischen Markt größere Kundennähe garantieren zu können.

Homa ist heute eines von nur noch wenigen Familienunternehmen auf dem weltweiten Markt für Entwässerungs- und Abwassertechnik. „Wir sind uns der Herausforderungen des stetigen Wachstums und immer komplexer werdenden Strukturen bewusst und arbeiten täglich daran, die familiäre Atmosphäre im Unternehmen aufrechtzuhalten“, betont Geschäftsführer Hans Hoffmann, der im März 2020 als führungserfahrener Diplom-Kaufmann in die Geschäftsleitung eintrat, zunächst an der Seite seines Onkels Klaus Hoffmann, der Ende 2020 in den Ruhestand ging.

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Mit Marcel Hoffmann, einen Cousin des jetzigen Geschäftsführers, wird Anfang 2022 ein weiteres Familienmitglied ins Unternehmen eintreten und die Gesamtleitung des Vertriebs übernehmen.

Neue Produktionshalle seit einem Jahr

Der stetige Wachstum spiegelt sich auch in der neuen gut 6500 Quadratmeter großen Produktionshalle wider, die Ende 2020 fertiggestellt wurde. Dabei musste das Unternehmen während der Corona-Pandemie flexibel auf stark gestiegene Rohstoffpreise sowie erschwerte Lieferbedingungen reagieren und sich einem vermehr digitalen Arbeitsalltag anpassen.

„Das ist uns dank unserer starken internationalen Aufstellung gut gelungen“, resümiert Hoffmann. Auch Nachhaltigkeit ist ein Thema. Homa setzt auf Photovoltaik und rüstet den Fuhrpark schrittweise auf E-Fahrzeuge um.