RichtfestSelbstlernzentrum der Gesamtschule in Neunkirchen nimmt Konturen an
Neunkirchen-Seelscheid – Das neue Selbstlernzentrum hinter der Gesamtschule in Neunkirchen nimmt Konturen an. Das erste Drittel der Bauphase ist geschafft, im Sommer 2023 soll die Eröffnung folgen. Nun war Zeit für das Richtfest mit allen traditionellen Abläufen wie dem Richtspruch der Zimmerleute Fabian Kühling und Paul Honkomp von der Zimmerei Sieveke aus Lohmar.
Die Zahlen sind beeindruckend: Auf etwa 50 mal 20 Metern ist ein zweigeschossiges Gebäude entstanden mit knapp 1300 Quadratmetern Nutzfläche. Durch wandartige Träger ist die Anzahl der Stützen minimiert worden, so dass der Bau großzügig erscheint.
Verbaut worden sind 910 Kubikmeter Beton, 122 Tonnen Stahl, 230 Kubikmeter Holz für die Fassade und 205 Kubikmeter Holz fürs Dach. „Über 20 Gewerke sind an dem Projekt tätig“, berichtete der Kölner Statiker Peter Billen, der die verhinderten Architekten von Planungsbüro Pfeffer aus Köln vertrat.
340.000 Euro Kostensteigerung
Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf 4,3 Millionen Euro und nur dank der Förderung in Höhe von 3,67 Millionen Euro war es der Gemeinde möglich, den Bau überhaupt zu realisieren. Mittlerweile kommen durch die Kostensteigerung aufgrund der Marktlage und Baustoffpreisentwicklung weitere 340.000 Euro hinzu, die durch den Gemeindehaushalt finanziert werden müssen.
Schulleiter Alfred Himpeler stellte fest, er könne es kaum erwarten, bis das Gebäude für die Schule endlich nutzbar sei. „Das ist für uns lebensnotwendig. Seit zwei Jahren arbeiten wir mit Provisorien. Das halten wir noch ein Jahr durch.“
Seit 2015 wächst die Zahl der Schülerinnen und Schüler durch das Zusatzangebot Oberstufe, in diesem Jahr hat der erste Abiturjahrgang die Schule verlassen. „Das moderne Selbstlernzentrum wird mit seiner Fertigstellung hoffentlich eine große Bereicherung für den sogenannten Bildungscampus und damit für die Gemeinde darstellen“, sagte Bürgermeisterin Nicole Berka.
Die Planungen für das Objekt begannen 2015, es ist Teil des städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK). Dahinter verbirgt sich das Ziel, die Gemeinde weiterzuentwickeln und attraktiver zu machen – unter anderem mit einer Lern- und Begegnungslandschaft.
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Das Selbstlernzentrum soll nicht nur der Schule, sondern auch der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Neben den Kursräumen der Oberstufe ziehen die VHS und Musikschule ein, auch Vereine können die Räume nutzen. Im Erdgeschoss befinden sich der Haupteingang und das Foyer, Kurs- und Aufenthaltsräume.
Niedriger Energieverbrauch
Über geradläufige offene Treppen und einen behindertengerechten Aufzug gelangt man ins Obergeschoss mit unterschiedlich großen Kursräumen und Differenzierungsräumen. Die Gebäudetechnik ist im Dach angeordnet, ebenso wie Lagerräume. Die Dachform als verzogenes flaches Pyramidendach unterstreicht die Eigenständigkeit des Neubaus auf dem Schulgelände. Die Gebäudehülle wird mit horizontalen Holzlamellen verkleidet. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach und eine Luft-Wärme-Pumpe sollen den Energieverbrauch des Gebäudes niedrig halten.