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300 Kilogramm schwerElch auf A4 bei Sachsen gesichtet – Polizei warnt Autofahrer

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Ein Elch (Alces alces) steht im hohen Schilf und blickt umher. Das Tier hält sich in einem Gehege in einem Wildpark auf.

Ein Elch ist auf der A4 in Deutschland in der Nähe des sächsischen Bautzen gesichtet worden. Die Polizei warnt vor Zusammenstößen mit dem Tier, das rund 300 Kilogramm schwer sein soll.

Ein Lkw-Fahrer hat den Elch überraschend auf der Fahrbahn entdeckt. Unklar ist, woher das Tier kommt.

Ein Elch hat auf der A4 in der Nähe des sächsischen Bautzen einen größeren Einsatz der Polizei ausgelöst. Ein Lkw-Fahrer hatte das Tier kurz vor der Anschlussstelle Burkau gesichtet und anschließend sofort den Notruf gewählt. Die Polizei warnt Autofahrer vor dem Tier, denn ein Zusammenstoß kann enorm gefährlich sein.

Laut ersten Erkenntnissen der Beamten soll es sich um eine Elchkuh handeln, sie soll um die 300 Kilogramm wiegen. Ein Zusammenstoß selbst bei niedriger Geschwindigkeit kann für Autofahrer lebensgefährlich sein. Eine erste Suchaktion der Polizei in der Nähe der A4 in Sachsen blieb zunächst ohne Erfolg.

Autobahn A4: Lkw-Fahrer entdeckt Elch – Polizei warnt Autofahrer

Es wird vermutet, dass das Tier weiter in Richtung Süden zieht. „[Die Elchkuh] kann gefährlich sein. Die Vierbeinerin zeigt in der Regel keine Scheu vor dem Fahrzeugverkehr. Auch Hindernisse, wie einen zwei Meter hohen Wildzaun an der Autobahn, bewältigt [sie] mit Bravour“, heißt es in einer Pressemitteilung der Polizeidirektion Görlitz.

Nach der ersten Sichtung am Mittwoch wurde das Tier nicht noch einmal gesehen. Die Anschlussstelle Burkau liegt wenige Kilometer östlich von Dresden an der Grenze zu Tschechien, in der Gegend gibt es einige größere Waldgebiete. Bereits vor rund 15 Jahren hatte dort eine Elchkuh für Aufsehen gesorgt, sie zog sogar bis nach Hessen und Thüringen weiter.

Elch in Deutschland: Experte sieht hohe Wahrscheinlichkeit für Autounfälle

In den vergangenen Jahren sind nach Angaben des Nabu immer mehr Elche nach Deutschland zurückgekehrt. Vor allem in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen wurden vermehrt Tiere gesichtet. Sie stammen aus wachsenden Populationen in Polen und Tschechien und wandern immer häufiger nach Westen in Richtung Deutschland, wo sie teilweise sogar überwintern.

Viele Elche, die sich in Deutschland ansiedeln, verenden häufig nach Autounfällen. „Die Tiere, die zu uns kommen, werden häufig überfahren“, sagt Andreas Kinser von der Deutschen Wildtierstiftung dem Nabu. In der Vergangenheit gab es unter anderem schwere Unfälle auf der A9 in Bayern oder auf der A10 in der Nähe von Berlin.

In Skandinavien, wo ein Großteil der europäischen Elch-Population lebt, ist das Problem nicht unbekannt. Dort sterben jährlich laut Behördenangaben 4000 bis 5000 Tiere an den Folgen von Autounfällen. (shh)