Ende März wird die 600. Folge „Aktenzeichen XY“ ausgestrahlt. Rudi Cerne hat vorab verraten, welche zwei Fälle ihn bis heute beschäftigen.
600. Folge „Aktenzeichen XY“Diese zwei Fälle bewegen Rudi Cerne bis heute
Der ZDF-Dauerbrenner „Aktenzeichen XY“ sorgt seit Oktober 1967 für hohe Einschaltquoten. Am Mittwoch, 27. März 2024, wird die 600. Folge ausgestrahlt. Zum Jubiläum bat das RND Rudi Cerne (65), der die Sendung seit Januar 2002 moderiert, zum Interview und sprach mit ihm über seine Zeit bei der Fahndungssendung.
Rudi Cerne: Diese zwei Fälle bewegen den TV-Moderator bis heute
Rudi Cerne sprach unter anderem über zwei Fälle, die ihn bis heute nicht loslassen. Zum einen sei das der bis heute ungeklärte Cold Case um den Mord an der 39-jährigen Kirsten Sahling, der 2009 bundesweit für Schlagzeilen sorgte. Die Charité-Psychologin hatte gerade eine Krebserkrankung überstanden und war mit ihrem Freund auf dem Weg zum Sport.
Der Freund war bereits vorausgelaufen, als Sahling zufällig Opfer eines Messerstechers wurde. Ihre letzten Worte vor ihrem Tod waren: „Bitte sagt meinem Mann, dass ich ihn liebe“. Die Szene habe für Stille im Vorführraum gesorgt, erinnert sich Cerne, und obwohl es immer wieder Hinweise auf den Fall gebe, sei bisher noch kein Durchbruch erzielt worden. Der Fall würde ihn und die Menschen, die sich daran erinnern, nicht loslassen.
Rudi Cerne: Jahrzehntelanger Vermisstenfall in der Eifel bleibt unvergessen
Der zweite Fall, den Cerne als einen der bewegendsten seiner XY-Karriere nannte, sei der Fall der 18-jährigen Lolita Brieger aus Dahlem-Frauenkron, die 1982 auf mysteriöse Weise verschwand und zunächst als ungeklärter Vermisstenfall in die deutsche Kriminalgeschichte einging. Der Fall bewegte jahrzehntelang die Menschen in der Eifel.
Erst 2011 wurde die Leiche der damals schwangeren Brieger vergraben auf einer Mülldeponie gefunden. Ein Mord konnte nach all den Jahren nicht nachgewiesen werden. Ein Angeklagter musste deshalb freigesprochen werden – ein Totschlag war bereits verjährt gewesen. Besonders bewegt habe ihn aber die Haltung der Mutter von Lolita Brieger. Wenigstens habe sie jetzt ein Grab, an dem sie trauern könne.
Rudi Cerne denkt nicht ans Aufhören
Angesprochen auf sein Alter und seinen früheren Beruf – Cerne ist heute 65 Jahre alt und wurde vor seiner Karriere beim Fernsehen als Eiskunstläufer bekannt – sagte der TV-Moderator, er fühle sich „geistig und körperlich topfit“.
Der ehemalige Eiskunstlauf-Vize-Europameister von 1984, der im selben Jahr bei den Olympischen Spielen nur knapp eine Medaille verpasste, meinte, dass er den „biologischen Verfall“ erst merke, wenn er wieder auf dem Eis stehe. Ans Aufhören denke er aber dennoch nicht, zumal er weiterhin spannende Projekte wie den XY-Podcast präsentieren kann, den es seit September 2022 in der ZDF-Mediathek gibt.