Nach tödlichem UnfallClooney erhebt schwere Vorwürfe gegen Baldwin
Köln – Hollywood-Star George Clooney hat seinem Schauspiel-Kollegen Alec Baldwin knapp einen Monat nach dem tödlichen Schuss am Filmset schwere Versäumnisse vorgeworfen. „Jedes Mal, wenn mir am Set eine Waffe übergeben wird, schaue ich sie an, öffne sie, zeige sie der Person, auf die ich zielen soll und zeige ich sie der Crew. Nach jeder einzelnen Aufnahme gebe ich sie zurück an den Waffenmeister, ehe das ganze beim nächsten Mal von vorne beginnt“, sagte Clooney im Podcast „WTF With Marc Maron“.
Die Waffen am Set seien kaum von echten Waffen zu unterscheiden, so Clooney weiter. Wenn ihm eine Waffe mit einer Trommel mit sechs Patronen überreicht werde, ziele er damit auf den Boden und drücke sechs Mal ab. Das nicht zu tun, sei „einfach Wahnsinn“.
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Baldwin hatte bei Dreharbeiten zum Western-Film „Rust“ in New Mexiko versehentlich mit einer Requisitenwaffe einen Schuss abgegeben, der Kamerafrau Halyna Hutchins am Bauch traf. Hutchins starb kurze Zeit später im Krankenhaus. Regisseur Joel Souza wurde an der Schulter verletzt. Untersuchungsberichten der Polizei zufolge hatte ein Regieassistent Baldwin vor den Schüssen versichert, dass es sich um eine „cold gun“, also um eine „kalte Waffe“ ohne Munition, handelt.
Alec Baldwin: Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed in der Kritik
Clooney führte im Podcast nun aus, dass er die Bezeichnung „cold gun“ noch nie gehört habe. Außerdem warf er Baldwin, der auch Produzent des Films ist, vor, keinen erfahrenen Waffenmeister am Set gehabt zu haben. Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed hatte vor Drehbeginn in einem Podcast gesagt, dass der Job bei „Rust“ erst ihr zweiter Einsatz als Waffenmeisterin sei. „Eine 24-Jährige mit so wenig Erfahrung sollte keine Abteilung mit Waffen und Kugeln leiten“, sagte Clooney nun. Da sei am falschen Ende gespart worden
In der vergangenen Woche hatte auch Serge Svetnoy, Chefbeleuchter des Filmsets, Baldwin, Gutierrez-Reed und weiteren Produzenten schwere Vorwürfe gemacht und verklagt. Laut Anklageschrift habe Svetnoy „schwere seelische Schäden“ durch den Tod der Kamerafrau erlitten. Hutchins sei „durch fahrlässige Handlungen und Unterlassung“ Baldwins und anderer gestorben. (red)