Anklage gegen MetzelderAnwälte stellen Eilantrag – Neue Details zum Strafverfahren
- Christoph Metzelder soll sich wegen Verbreitung und des Besitzes kinderpornografischer Schriften vor Gericht verantworten.
- Laut Anklage soll Metzelder 297 Kinder- und Jugendpornodateien besessen und an mehrere Frauen Missbrauchsmaterial verschickt haben.
- Metzelders Anwälte wollen nun, dass die Presseerklärung zur Anklage von der Homepage des Amtsgerichts verschwindet.
- Unterdessen wurden neue Details zum Strafverfahren gegen den Ex-Profi bekannt.
Düsseldorf – Die Anwälte von Christoph Metzelder wollen mit juristischen Schritten erreichen, dass das Amtsgericht Düsseldorf eine Presseerklärung von der Homepage entfernt, in der der ehemalige Fußballprofi mit vollem Namen genannt wird und die Vorwürfe der Anklage gegen ihn veröffentlicht sind.
Vier Tage nachdem die Behördensprecherin die Pressemitteilung veröffentlicht hatte, stellten die Rechtsvertreter von Metzelder am Montag beim Verwaltungsgericht Düsseldorf einen Eilantrag mit dem Ziel, das Medienbulletin wegen der Verletzung von Persönlichkeitsrechten umgehend von der Homepage des Amtsgerichts entfernen zu lassen.
Laut Anklage soll Metzelder 297 Kinder- und Jugendpornodateien besessen haben. In 29 Fällen soll er an drei Frauen Missbrauchsmaterial von Kindern per WhatsApp verschickt haben. Nicola Haderlein, Vizepräsidentin des Verwaltungsgerichts, bestätigte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ den Eingang des Unterlassungsantrags: „Wir werden in den nächsten Tagen darüber entscheiden.“
Neue Details zum Strafverfahren
Unterdessen wurden neue Details zum Strafverfahren gegen den Ex-Profi bekannt, der bei Borussia Dortmund, Real Madrid und beim FC Schalke 04 unter Vertrag stand. Laut Anklage soll Metzelder Missbrauchsaufnahmen von Kindern unter 14 und in einigen Fällen unter zehn Jahren besessen und zum Teil an seine drei Freundinnen versandt haben. Auch soll er seine Neigungen und Vorlieben mit den Frauen ausgetauscht haben.
Lange Zeit liefen auch gegen alle drei Frauen Ermittlungen. Einzig bei einer Hamburgerin, die das Verfahren gegen ihren mutmaßlichen ehemaligen Liebhaber im Sommer 2019 in Gang gebracht hatte, stellte die Hamburger Staatsanwaltschaft nach eigenen Angaben das Verfahren wegen geringer Schuld gegen eine Geldauflage von 300 Euro ein. Weder Metzelder noch seine Anwälte haben sich bisher zu den Vorwürfen geäußert. Anfragen bleiben unbeantwortet.
Die Bundesregierung plant angesichts der vielen neuen Missbrauchsfälle, das Strafmaß im Bereich Kinderpornografie drastisch zu erhöhen und zu einem Verbrechens-Tatbestand aufzuwerten. Die Mindeststrafe wäre dann ein Jahr, Verfahren könnten nicht mehr wie bisher gegen eine Geldauflage eingestellt werden.
Für Ex-Profi Metzelder gilt das alte Recht, nach dem die Tatvorwürfe lediglich als Vergehen behandelt werden. In diesem Falle würde das Strafmaß bis zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren reichen.