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Dramatische RettungErkrankter Forscher wird mit Eisbrecher und Hubschraubern aus Antarktis geholt

Lesezeit 2 Minuten
In this undated photo provided by the Australian Antarctic Division, the icebreaker RSV Nuyina is photographed from the air. An Australian who fell ill at the remote Casey research station is returning home on the RSV Nuyina following a mission to rescue him, authorities said Tuesday, Sept. 5, 2023. (Australian Antarctic Division via AP)

Der Eisbrecher „RSV Nuyina“ hat einen erkrankten Forscher aus der Antarktis geholt.

Ein Forscher ist auf einer Antarktis-Station erkrankt. Eine Rettung mit dem Flugzeug war im antarktischen Winter nicht möglich.

Dramatischer Einsatz im Winter: Auf der australischen Forschungsstation Casey im Osten der Antarktis ist ein Mitglied des Teams erkrankt und musste in einer aufwändigen Aktion dort abgeholt werden. Der Rettungseinsatz zog sich über einen längeren Zeitraum. Inzwischen ist der Erkrankte seit Montag auf dem Rückweg in seine Heimat.

Wie die BBC unter Berufung auf das Australian Antarctic Program (AAP) berichtete, sei ein Forscher erkrankt und musste sich in medizinische Behandlung begeben. Um welchen Notfall genau es sich handelt, wurde nicht mitgeteilt. Die Rede war von einer „sich entwickelnden Krankheit“. Offenbar war die Lage aber so ernst, dass Australien den Eisbrecher „RSV Nuyina“ losschickte. Dieser startete von Tasmanien, einer Insel vor der Südspitze des Kontinents, in Richtung Antarktis.

Das Problem: Der Eisbrecher, der bereits in der vergangenen Woche aufbrach, war mehrere Tage unterwegs, da er eine Höchstgeschwindigkeit von 16 Knoten, das sind knapp 30 km/h, erreicht. Die Forschungsstation Casey ist aber fast 3.500 Kilometer von der tasmanischen Hauptstadt Hobart entfernt. Es dauerte also eine Weile, bis die Rettung für den Australier eintraf.

Antarktis-Station Casey: Kein Flugverkehr im Winter

Die Casey-Station liegt an der Budd-Küste im östlichen Teil der Antarktis. Sie ist eine von drei permanenten Antarktisstationen, die vom AAP betrieben werden. Sie besteht aus 16 Gebäuden. Der BBC zufolge bietet die Station im Winter Platz für 20 Personen, im Sommer können hier weitaus mehr Menschen leben und forschen. Obwohl sich alle Forschenden vor Reiseantritt einem eingehenden medizinischen Check unterziehen müssen, ist ein Notfall nie ausgeschlossen.

Das AAP teilte zur Evakuierung mit: „Das Wohlergehen unserer Bevölkerung hat für uns höchste Priorität“. An Bord der „RSV Nuyina“ gab es den Angaben zufolge auch zwei Hubschrauber, die bei der Aktion halfen. Anders als ein Flugzeug brauchen sie keine Landebahn, um die Casey-Station erreichen zu können.

Vom Eisbrecher „RSV Nuyina“ aus starten die Hubschrauber

Die „RSV Nuyina“ kam bis auf rund 125 Kilometer an die Forschungsstation heran. Von dort aus kamen die beiden Hubschrauber zum Einsatz. In einem knapp einstündigen Flug holten sie den Expeditionsteilnehmer ab und brachten ihn zum Schiff. An Bord wurde er medizinisch versorgt, die Rückreise nach Australien begann.

Eine Rettung des erkrankten Team-Mitglieds mit dem Flugzeug wäre naheliegend, ist jedoch im Winter in der Antarktis nicht durchführbar. Der Wilkins-Flugplatz liegt zwar nur 70 Kilometer von Casey entfernt.  Die Landebahn ist jedoch zu vereist und aufgrund der Bedingungen derzeit unbenutzbar. Die Station ist im Winter normalerweise für lange Zeit von der Außenwelt abgeschnitten.