Neue Hinweise sollen die Ermittler endlich auf die Spur des vermissten Arian aus Bremervörde führen. Besonders zwei Stellen beschäftigen die Polizei.
Autistischer JungePolizei befragt Anwohner nach vermisstem Arian – Überwachungskameras im Fokus
Mit einer großen Suchaktion will die Polizei im Fall des vermissten sechsjährigen Arian endlich eine Spur finden. Am Mittwoch (15. Mai) und Donnerstag suchen die Ermittler erneut an mehreren Orten nach dem Jungen, der laut Angaben seiner Eltern Autist ist. Auch Anwohner im niedersächsischen Bremervörde werden erneut befragt.
Die Ermittler hoffen, durch Befragungen neue Hinweise auf das Verschwinden des sechsjährigen Arian am 22. April zu bekommen. Auch könnten Überwachungskameras in anliegenden Ortschaften den Jungen aufgezeichnet haben, ohne dass die entsprechenden Aufnahmen bisher gesichtet wurden. Die Polizei gibt die Hoffnung nicht auf, den Jungen lebend zu finden.
Arian vermisst: Polizei befragt Anwohner erneut – Hoffnung auf Hinweise auf Überwachungskameras
„Wir sind der Meinung, dass wir nochmal suchen müssen, auch wenn wir schon ein sehr großes Gebiet abgesucht haben“, sagte Polizeisprecher Heiner van der Werp am Montag gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Am Mittwoch werden unter anderem Anwohner in den Ortschaften Behrste, Hude, Gräpel, Estorf, Brobergen und Kranenburg befragt.
Die Ermittler hoffen, neue Zeugen im Fall des vermissten Arian zu finden, die bei den letzten Befragungsrunden im Urlaub oder aus anderen Gründen nicht vor Ort waren. „Außerdem könnte vorhandenes Videomaterial auf Überwachungskameras bislang noch nicht ausgewertet worden sein“, heißt es seitens der Ermittler weiter.
Autistischer Junge: Sechsjähriger Arian könnte in die Nordsee getrieben sein
Am Donnerstag (16. Mai) will die Polizei dann erneut im Ufergebiet der Oste nach Arian suchen. Im Fokus steht dabei vor allem das Gebiet zwischen Kranenburg und Nieder Ochterhausen, das Suchgebiet umfasst eine Länge von etwa zehn Kilometern. Neben Sonarbooten sollen auch Spezialtaucher und speziell ausgebildete Spürhunde bei der Suche helfen.
Die Sonderermittler der „EG Arian“ hatten unter anderem vermutet, dass der Sechsjährige nach dem Verlassen seines Elternhauses in den Fluss gefallen und Richtung Nordsee getrieben sei. Aufgrund der hohen Fließgeschwindigkeit der Oste hätte Arian das Meer in nur rund zehn Stunden erreicht. Ihn dort zu finden, wäre nahezu unmöglich.
Bremervörde: Polizei rückt nach „außergewöhnlichem Hinweis“ zu großer Suchaktion aus
„Mittlerweile verstehen wir es nicht, dass der Junge nicht irgendwo gefunden wird“, sagte Polizeisprecher van der Werp weiter. Ein Polizeihubschrauber hatte die Oste bis zur Nordsee abgeflogen, das Ufergebiet der Oste war im Rahmen der ersten Suchmaßnahmen mehrfach durchkämmt worden.
Ein „außergewöhnlicher Hinweis“ hatte die Ermittler in der vergangenen Woche ausrücken lassen, nachdem eine Frau aus Süddeutschland auf einer Webcam einen unbekannten Gegenstand im Wasser nahe der Schwebefähre Osten-Hemmoor entdeckt hatte. Sie liegt nur etwa 20 Kilometer nördlich von Bremervörde.
Sechsjähriger Arian vermisst: Hubschrauber und Drohnen bei außergewöhnlicher Suchaktion im Einsatz
Trotz des Einsatzes von Polizeihubschraubern und Drohnen kamen die Ermittler Arian dort auch nicht auf die Spur. „Wir hatten einen markanten Hinweis erhalten, der sich allerdings leider nicht erhärtet hat“, erklärte Polizeisprecher van der Werp weiter.
Die Polizei, Feuerwehr, Bundeswehr und DLRG hatten mit außergewöhnlichen Suchmaßnahmen mehr als eine Woche lang versucht, den autistischen Jungen in der Nähe von Bremervörde zu finden. Unter anderem wurden Luftballons mit Schokolade aufgehängt und Kinderlieder abgespielt, um Arian aus einem möglichen Versteck zu locken.
Arian vermisst: Eltern äußern sich über Polizei zum Verschwinden
Arian war am 22. April gegen 19.15 Uhr aus seinem Elternhaus in Bremervörde-Elm gelaufen, eine Überwachungskamera zeichnete den Jungen wenig später auf. Der Sechsjährige ging, nur mit Pullover und Socken bekleidet, zielstrebig auf ein Waldstück in der Nähe der Ortschaft zu. Seitdem fehlt von ihm jede Spur.
Die Polizei schließt nach derzeitigem Ermittlungsstand ein Verbrechen aus. Die Aufnahmen der Überwachungskamera hätten die Zeugenaussagen der Eltern bestätigt. Diese hatten sich kurz nach dem Verschwinden über die Polizei an die Öffentlichkeit gewandt und gehofft, dass Arian von „seinem großen Abenteuer“ bald wieder zurückkehren würde. (shh)