Armbändchen zeigt ImpfstatusMaßnahme beschert Europa-Park Rust viel Ärger
Rust – Der größte Freizeitpark Deutschlands sorgt mit einer neuen Zutrittsregel für Aufregung: Besucher des Europa-Parks in Rust bekamen seit Montag farblich abgestimmte Bändchen ans Handgelenk – je nachdem, ob sie gegen Corona geimpft sind oder nicht.
Wie „bw24“ mit Verweis auf die Parkleitung berichtet, bekamen von Covid-19 Genesene, oder vollständig Geimpfte ein weißes Armband. Ungeimpfte ein farbiges, wobei der Farbton täglich wechselte.
Armbändchen sollte aufwendige Kontrollen vermeiden
Hintergrund ist die neue Landesverordnung von Baden-Württemberg. Sie schreibt seit 16. August die 3G-Regel für den Zutritt zu geschlossenen Räumen in Freizeitparks vor. Demnach müssen ungeimpfte Besucher alle 24 Stunden einen neuen Coronatest machen.
Da in den Hotels des Europa-Parks viele auswärtige Gäste übernachten, entschied sich die Direktion, die Besucher zu markieren – um ihnen aufwendige Kontrollen in Restaurants und Hotel zu ersparen, wie es heißt.
Wer als Ungeimpfter einen aktuellen Negativtest vorweisen kann, sei mittels des Armbandes so leicht zu erkennen.
Maßnahme sorgt in sozialen Medien für Ärger
In den sozialen Medien sorgte die Maßnahme jedoch für Ärger. Einige Nutzer finden, die private Information über den Impfstatus sollte nicht so zur Schau getragen werden müssen. Die Entscheidung zur Impfung sei eine persönliche Angelegenheit. Allerdings sei dies auch der Besuch eines Freizeitparks während einer Pandemie, merken andere Nutzer kritisch an.
So kommentierte zum Beispiel Meteorologe Jörg Kachelmann eine Boykottankündigung mit einem Seitenhieb auf Impfgegner: „Ein Traum, wenn man mit einfachen Mitteln öffentliche Einrichtungen deppenfrei bekommen kann.“
Europark reagierte auf Unmut und änderte Vorgehen
Angesichts des Unmuts änderte der Park am Donnerstag sein Vorgehen. Laut bw24 verteilt der Park jetzt täglich wechselnde farbige Armbänder an alle Besucher – egal ob sie geimpft sind oder nicht. Man habe keine Gruppe stigmatisieren wollen, sagte eine Sprecherin. „Es ging lediglich darum, eine möglichst praktische und überschaubare Lösung zu finden.“
Tatsächlich hält die Infektionslage viele Achterbahnfreunde nicht vom Freizeitpark-Besuch ab: Beim Europa-Park gingen in der vergangenen Woche rund hundert Beschwerdemails ein, wie „Heidelberg24“ berichtet. Demnach störten sich Besucher über Gedränge im Park.
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Laut einer Sprecherin waren in der vergangenen Woche täglich im Schnitt 24.000 Gäste auf der 95-Hektar-Fläche – vor Corona waren es täglich an die 40.000 Besucher. Speziell geschulte Mitarbeiter würden auf Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln achten.