Nachdem sie von Giftschlangen gebissen wurden, haben Patienten mehrfach die Tiere eingefangen – und in Kliniken mitgebracht.
Giftige BisseAustralische Ärzte rufen auf: Bitte keine Giftschlangen mitbringen
Ungewöhnliche Bitte in Australien: Ärzte und Mediziner haben Patientinnen und Patienten aufgerufen, keine Giftschlangen mehr mit in die Notaufnahme zu bringen. Dem ungewöhnlichen Aufruf gehen mehrere Fälle voraus, in denen Personen Giftschlangen nach einem Biss eingefangen und mit ins Krankenhaus gebracht haben, berichtet unter anderem „ABC Australia“. Ein Klinik-Direktor warnt nun auch öffentlich vor Gefahren.
Australien: Ärzte warnen vor Giftschlangen in Notaufnahmen
„Jeder Versuch, nah an Schlangen heranzukommen, sie zu fotografieren oder sogar einzufangen, bringt ein erhebliches Risiko mit sich“, wird Adam Michael bei „ABC Australia“ zitiert. Man wolle ernsthaft nicht, dass sich Patientinnen und Patienten in Gefahr begeben, um an der Aufklärung und Heilung von giftigen Schlangenbissen mitzuwirken.
Dem ungewöhnlichen Aufruf sind gleich mehrere Fälle vorausgegangen, bei denen Patientinnen und Patienten Schlangen mit in die Klinik gebracht haben. So berichtet „ABC“ etwa von mehreren Fällen in Krankenhäusern in der australischen Queensland Wide Bay Region, bei denen Patienten die Tiere etwa in Tupperware-Behältern dabei hatten. Auch in Bundaberg gab es Fälle bei denen Personen eingefangene Schlangen mit ins Krankenhaus brachten, im Glauben, dass Ärzte die Tiere so besser identifizieren könnten.
Australien: Rund 3000 Schlangenbisse pro Jahr
Die australischen Ärzte reagierten daraufhin mit dem Aufruf, die Giftschlangen könnten auch dem Krankenhauspersonal gefährlich werden. Wichtig sei laut Klinik-Chef Michael, dass es für medizinisches Personal gar nicht notwendig sei, die Schlangenart zu bestimmen, um Patienten heilen zu können. Dafür gäbe es etwa spezielle Bluttests.
Eine Analyse der Universität Newcastle zeigt, dass Schlangenbisse in Australien zwar vorkommen, aber nur selten ernsthaft gefährlich werden: Rund 3000 Mal pro Jahr werden Personen von Schlangen gebissen, aber nur in rund 100 bis 200 Fällen bräuchte es auch medizinische Behandlung in Form von Gegengift. (mab)