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Gefährliche Plage„Lebende Flöße“ – Mit dieser Methode breiten sich Feuerameisen in Australien aus

Lesezeit 3 Minuten
LOGAN RIVER FIRE ANT INFESTATION, A supplied image obtained on Monday, November 25, 2024, shows a Red imported fire ant raft. The Invasive Species Council and Cedar Grove Landcare Group are sounding the alarm over a huge build-up of fire ant infestations along the Logan River, southwest of Brisbane.  ACHTUNG: NUR REDAKTIONELLE NUTZUNG, KEINE ARCHIVIERUNG UND KEINE BUCHNUTZUNG BRISBANE QUEENSLAND AUSTRALIA PUBLICATIONxNOTxINxAUSxNZLxPNGxFIJxVANxSOLxTGA Copyright: xSUPPLIEDxBYxINVASIVExSPECIESxCOUNCILx 20241125136341965207

„Floß“ von Feuerameisen im Logan River in Queensland (Archivbild)

Ausgerechnet durch die Überschwemmungen der vergangenen Wochen breiten sich Feuerameisen immer weiter in Australien aus. 

In Australien gibt es zahlreiche giftige Tierarten, an Schlangen oder Spinnen denkt man vermutlich zuerst. Aber auch Spezies, deren Gift nicht tödlich wirkt, machen den Australiern zu schaffen. Derzeit wird „Down Under“ von einer Feuerameisen-Plage heimgesucht, die bereits viele Menschen ins Krankenhaus gebracht hat. Die Ameisen haben sich nicht zum ersten Mal so massiv verbreitet.

Wie CNN am Montag (24. März) berichtet, wurden seit Anfang des Monats 23 Menschen in Kliniken behandelt. Besonders in Queensland im Nordosten des Kontinents haben sich die Plagegeister vermehrt. Das Phänomen ist nicht neu, seit Jahren kämpfen die Behörden und Bewohnerinnen und Bewohner gegen die Feuerameisen. Doch in dieser Saison ist es besonders schlimm: Seit den sintflutartigen Regenfällen, die Anfang März durch einen langsam ziehenden tropischen Sturm ausgelöst wurden, ist die Zahl der Angriffe explosionsartig angestiegen.

Die Insekten ertrinken nicht etwa, im Gegenteil: Sie bildeten regelrechte Flöße auf dem Wasser und gelangten so in neue Gebiete. Die Arbeiterameisen umgeben ihre Königin und deren Eier dabei, formieren sich zu einem engen Bündel und bilden eine schwimmende Insel. Dabei wirken ihre Körper als Lufttaschen für den Auftrieb.

„Fiese Feuerameisen haben einen Weg gefunden, sich bei Überschwemmungen auszubreiten, indem sie ‚lebende Flöße‘ bilden“, heißt es in einer Warnung der Gemeinde Logan County in South East Queensland. Ameisensichtungen sollten umgehend gemeldet werden. Das angefügte Bild zeigt Ameisen beim „Raften“ im Logan River.

Allergischer Schock durch Stiche der Feuerameise

Es besteht die Gefahr, dass sich die Ameisen im ganzen Land ausbreiten, wenn sie nicht in Queensland gestoppt werden können. Der Export von Produkten aus Queensland wie Heu oder Rasen, die von den Ameisen befallen sein könnte, wurde teilweise verboten. Die australischen Bundesstaaten geben Millionen zur Ausrottung der Spezies aus. Bis heute hat das Land sieben Fälle unter Kontrolle gebracht. Die Ameisen werden mit vergifteten Ködern angelockt, die oft von Flugzeugen aus abgeworfen werden.

Gefährlich sind die Stiche der Feuerameise, da viele Menschen allergisch auf sie reagieren. In der Regel werden Menschen und Tiere von sehr vielen Insekten angegriffen, so dass es zu heftigen Reaktionen des Körpers kommt. Im Extremfall kann es zum anaphylaktischen Schock kommen. Besonders Kinder sind darüber hinaus gefährdet, aber auch vorerkrankte Menschen. Auch Rinder oder Pferde werden zum Opfer der Ameisen.

Stiche der Feuerameise rufen Pusteln hervor und schmerzen

Die Feuerameise ist in Australien invasiv, ursprünglich stammt sie aus Südamerika. Zunächst breitete sie sich in den USA und Mexiko aus, seit Anfang der 2000er Jahre dann auch in Australien. Selbst in Südeuropa wurde sie schon gesichtet.

QUEENSLAND FIRE ANT TREATMENT, A supplied image obtained on Wednesday, October 2, 2024, shows a fire ant sting after 48 hours. Queensland police have been called in to force resistant property owners to submit to mandatory treatment for invasive fire ants.  ACHTUNG: NUR REDAKTIONELLE NUTZUNG, KEINE ARCHIVIERUNG UND KEINE BUCHNUTZUNG AUSTRALIA PUBLICATIONxNOTxINxAUSxNZLxPNGxFIJxVANxSOLxTGA Copyright: xSUPPLIEDxBYxINVASIVExSPECIESxCOUNCILx 20241002112794707004

Bisse von Feuerameisen sind schmerzhaft und ruft Pusteln hervor (Archivbild). Australien leider derzeit unter einer Plage.

Feuerameisen wurden laut dem „National Fire Ant Eradication Program“ erstmals am 22. Februar 2001 in Brisbane, Queensland entdeckt. Allerdings lebten sie dort vermutlich schon viele Jahre vorher. Man geht davon aus, dass sie quasi „per Anhalter“ in Schiffscontainern aus Amerika einreisten. Sie stellen nicht nur ein gesundheitliches, sondern auch ein wirtschaftliches Risiko dar. Feuerameisen können Ernten vernichten, Bewässerungssysteme zerstören und in Klimaanlagen oder Ampeln vordringen. Jungvieh kann befallen werden, das dann in Maul, Nase und Augen gestochen wird. Dies kann bis zum Tod führen.

Die Ameisen sind aggressiv und ernähren sich vor allem von anderen Insekten, aber auch von Pflanzen. Sie nur 2 bis 6 mm groß, leben aber in großen Nestern, von denen sie ausschwärmen, wenn sie sich bedroht fühlen. Kolonien bestehen typischerweise aus 100.000 bis 500.000 Ameisen – oder Millionen im Fall von Superkolonien.

Das Angriffsverhalten der Feuerameisen besteht in einer Kombination aus Kiefer und ihres Giftstachels am Hinterleib. Sie beißen erst in die Haut und spritzen in die entstandene Wunde ihr Gift. Dabei erfolgen mehrere Angriffe in kurzen Abständen voneinander. Das Gift ruft eine brennende Hautreaktion hervor. Die betroffene Stelle wird feuerrot und bildet Pusteln. Im schlimmsten Fall kommt es zum allergischen Schock.