In deutschen Kantinen werden vegetarische Gerichte immer beliebter. Ein Klassiker dagegen verliert an Ansehen.
Trend zur bewussten ErnährungKantinen-Favorit Currywurst nur noch auf Platz drei
Die Currywurst büßt in Deutschlands Kantinen weiter an Beliebtheit ein. In dem am Dienstag publizierten Ranking des Verpflegungsanbieters Apetito kam der Klassiker im vergangenen Jahr nur noch auf den dritten Platz, auf dem ersten Rang war Spaghetti Bolognese und auf dem zweiten Rang eine Pesto-Pfanne.
Im Vorjahr war die Currywurst noch auf dem zweiten Platz und bis 2019 jahrzehntelang das meistverkaufte Kantinengericht gewesen. Bemerkenswert ist zudem, dass vegetarische Gerichte immer wichtiger werden, etwa Pesto-Pfanne, Gemüse-Curry oder Chili sin Carne. Eine Firmensprecherin begründete die sinkende Currywurst-Nachfrage mit dem Trend zur bewussteren Ernährung.
Apetito aus NRW ist einer der größten Kantinenbetreiber
Apetito ist einer der größten Kantinenbetreiber und Fertiggerichte-Hersteller Deutschlands. Die Unternehmensgruppe aus Rheine in Nordrhein-Westfalen kam im vergangenen Jahr mit 12.400 Beschäftigten auf einen Umsatz von rund 1,1 Milliarden Euro und damit auf 7,7 Prozent mehr als 2021. Apetito ist in neun Staaten tätig, darunter Großbritannien, Kanada und Dänemark.
Der Gewinn wird nur teilweise veröffentlicht: Bei der Apetito AG, die Tiefkühlessen und andere Verpflegung herstellt, sackte der Jahresüberschuss um 25 Millionen auf 15 Millionen Euro ab. Das lag nach Auskunft von Firmenchef Jan-Peer Laabs an höheren Kosten für Lebensmittel, Energie und Personal. Die separate Firma Apetito Catering veröffentlichte keine Gewinnzahl, der Überschuss wurde nur vage als „zufriedenstellend“ beschrieben.
Langfristig rechnet Apetito mit Wachstumsimpulsen durch die alternde Gesellschaft - das Unternehmen beliefert nicht nur Kantinen, Kitas und Schulen, sondern auch Alten- und Pflegeheime. „Die Nachfrage nach Sonderkostformen wird steigen“, sagte Laabs. Künftig will Apetito nicht nur aus eigener Kraft wachsen, sondern auch durch Zukäufe. Im vergangenen Jahr wurden bereits zwei Firmen gekauft und in diesem Jahr eine. (dpa)