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Neuer Caterer für Kantine gesuchtNRW-Landtag serviert bald krumme und abgelaufene Lebensmittel

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Essen ist in einer Kantine einer Schule zu sehen. Rottweil Baden-Württemberg Deutschland *** Food is seen in a canteen of a school Rottweil Baden Württemberg Germany

Essensausgabe in einer Kantine (Symbolbild)

Ab Januar 2024 soll es umfassende Änderungen auf dem Speiseplan geben.

Würzige Balkanröllchen, bunte Gemüsepfanne oder Hähnchenschenkel aus dem Ofen: In den vergangenen Tagen servierte die Kantine des Düsseldorfer NRW-Landtags vieles – außer der höchst beliebten Currywurst. Die wird es auch weiter geben, aber: Der Speiseplan im 380 Personen fassenden Kantinensaal der Politikerinnen und Politiker soll moderner werden: Mehr vegetarische Gerichte, mehr Bio – und mehr krummes Gemüse.

Kantine im Landtag NRW: Mehr biologische und regionale Produkte

Hintergrund: Der Vertrag mit dem Caterer „Klüh“ läuft nach fünf Jahren aus, die Kantine wird neu ausgeschrieben (ab 1. Januar 2024). Bewerber müssen sich unter anderem zu mehr biologischen Produkten und mehr regionalen Zutaten verpflichten. Zudem wird laut Landtag ein Anteil von Lebensmitteln eingefordert, die zu gut zum Wegwerfen sind.

Konkret gehe es um Nahrungsmittel, „die ansonsten wegen ihres Aussehens oder wegen des Mindesthaltbarkeitsdatums entsorgt würden“, sagte ein Landtagssprecher zum „Kölner Stadt-Anzeiger“. Klassische Beispiele: Krumme Karotten oder Gurken – die eigentlich gar nicht in den Umlauf kommen, weil sie nicht in die Transportkisten passen. Und der Kunde sie nicht mag.

Der Ernährungsrat Köln begrüßt die Initiative des Landtags, „krummes Gemüse“ zu verwerten: „Das ist natürlich toll, wenn das so eine hervorstechende Einrichtung wie der Landtag macht und so etwas gegen Lebensmittelverschwendung tut“, sagte Co-Geschäftsführer Christian Sander. Auch die Verpflichtung zu mehr Bio und regionalen Produkten begrüße der Ernährungsrat sehr.

Laut Landtag fordert man vom künftigen Betreiber übrigens mehr Qualität bei gleichbleibenden Preisen. Die waren zuletzt durch Inflation und Energiekrise bereits erhöht worden – und sind im Vergleich zu „draußen“ immer noch moderat. Das Personal wird bei einem Betreiberwechsel übernommen.