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„Deutsche versuchen mich zu kreuzigen“Boris Becker attackiert seine Kritiker scharf

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Boris Becker beantwortet Fragen auf einer Pressekonferenz in Berlin.

Kritischer Blick von Boris Becker auf einer Pressekonferenz der Berlinale.

Auch seine Tablettensucht thematisiert der Ex-Tennisstar auf einer Pressekonferenz in Berlin.

Zwei Tage nach dem Gala-Auftritt seiner unehelichen Tochter Anna Ermakova bei „Let's Dance“ hat sich Boris Becker im Rahmen der Berlinale ausführlich zu Wort gemeldet. Bei der Vorstellung einer Dokumentation über sein Leben hat der Ex-Tennisstar nicht nur sein schwieriges Verhältnis zu Deutschland thematisiert, sondern auch über seine Tablettensucht gesprochen.

„Ich habe Kritiker seit 37 Jahren und das wird sich so schnell auch nicht ändern. Manche mögen meine blauen Augen nicht, manche meine lange Nase. Manche mögen meinen Frauengeschmack nicht“, klagte der 55-Jährige vor vielen Pressevertretern aus der ganzen Welt - und legte nach: „Ich habe es noch nie allen recht machen können und vielleicht wollte ich das auch nicht.“

Boris Becker rechnet mit seinen Kritikern aus Deutschland ab

Becker redete sich regelrecht in Rage, dabei sollte doch nur ein Film über seine Karriere vorgestellt werden. „Gerade in Deutschland wird das oft nicht zugelassen, dass der jüngste Wimbledon-Sieger aller Zeiten erwachsener geworden ist“, führte Becker fort.

Der erste von zwei Teilen der Produktion „Boom! Boom! The World vs. Boris Becker“ von Alex Gibney wird am Sonntagnachmittag bei den Internationalen Filmfestspielen als Premiere gezeigt. Auch sein ehemaliger Manager, Ion Tiriac, der inzwischen zu den reichsten Menschen der Welt gehört, kommt in der Dokumentation zu Wort.

Boris Becker bezieht Stellung zu Tablettensucht während seiner aktiven Profizeit

In dem Film wird auch die Tablettensucht Beckers während seiner aktiven Profizeit thematisiert. „Das Leben als eine gewinnende Tennismaschine ist viel härter als es aussieht“, sagte Becker. Man müsse immer funktionieren.

Sein schwieriges Verhältnis zu Deutschland scheint Becker dabei sehr zu beschäftigen. „Jeder Spieler hat einen Weg, damit umzugehen, mit diesen Erwartungen. Wenn ich nicht gewinne, versuchen besonders Deutsche, mich zu kreuzigen“, rechtfertigte sich Becker.

Im Frühjahr 2022 war Boris Becker in London zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden, weil er seinen Insolvenzverwaltern Vermögenswerte in Millionenhöhe verschwiegen hatte. Kurz vor Weihnachten war der dreifache Wimbledonsieger nach 231 Tagen hinter Gittern freigekommen. (mbr/dpa)