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Reparatur auf hoher SeeBoris Herrmann mit waghalsiger Aktion - Prognose für Zieleinlauf

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Bei der Vendée Globe muss Boris Herrmann mit vielen Herausforderungen kämpfen. (Archivfoto)

Bei der Vendée Globe muss Boris Herrmann mit vielen Herausforderungen kämpfen. (Archivfoto)

Schon bei seiner ersten Teilnahme an der Vendée Globe musste der Hamburger seine Höhenangst überwinden.

Wegen einer dringenden Reparatur musste Boris Herrmann am Montag (6. Januar) bei der Vendée Globe auf den 29 Meter hohen Mast seiner Segeljacht klettern. Das Problem: Der deutsche Extremsegler leidet unter extremer Höhenangst. Kneifen war aber keine Option, auch wenn er sich gerade mitten im Atlantik befindet.

„Unglücklicherweise sieht es danach aus, dass der Seegang einen Aufstieg erlaubt“, teilte der Familienvater aus Hamburg seinem Team Malizia vor seiner waghalsigen Aktion augenzwinkernd mit, „wer weiß: Vielleicht wird das ja eine spaßige Ablenkung.“

Boris Herrmann wegen seiner Höhenangst sehr angespannt

Eine Videoaufnahme zeigte Boris Herrmann allerdings angespannt, Kaugummi kauend versuchte er, seine Nerven zu beruhigen. Zwei große Herausforderungen bringe diese Weltumsegelung für ihn mit, das hatte der 43-Jährige schon häufig erzählt: Die Einsamkeit im Nirgendwo - und seine Angst vor Höhe.

Reparaturen an einer Rennjacht sind alternativlos und durchaus keine Seltenheit. Schon bei seiner ersten Teilnahme bei der Vendée Globe musste Boris Herrmann seine Höhenangst überwinden. In diesem Fall war die Takelage am Mast seiner Yacht Malizia-Seaexplorer beschädigt.

Boris Herrmann holt bei der Vendée Globe weiter auf

Am 57. Tag der Vendée Globe packte Herrmann nun also sein Werkzeug zusammen und kletterte den Mast hinauf. Die Aktion gelang, Herrmann schickte Selfies aus der Höhe an sein Team, „Der Job ist erledigt. Ich bin froh, wieder runterzukommen. Es ist ganz schön holperig hier oben“, teilte er aus luftiger Höhe mit. Unverletzt gelangte er anschließend wieder auf das sichere Deck.

Boris Herrmann befindet sich bereits im Südatlantik vor der Küste Südamerikas, der Zielhafen im französischen Les Sables-d'Olonne ist nicht mehr allzu weit entfernt. Der Deutsche liegt im Klassement auf Rang sechs (Mittwochmorgen) – und sehnt das Ende des Rennens entgegen. „Ich gehe aktuell davon aus, dass ich am 24. Januar ankomme“, prophezeite der Malizia-Skipper seine Ankunft.

Ganz vorne hat mittlerweile der Franzose Charlie Dalin die Führung von seinem Landsmann Yoann Richomme übernommen. Beide haben den Äquator bereits wieder überquert und liefern sich einen Zweikampf um den Sieg, Dalin hat 117 Seemeilen Vorsprung. (mbr/sid)