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Vendée GlobeBoris Herrmann passiert seine Trauminsel – und hadert mit seiner Ungeduld

Lesezeit 2 Minuten
Boris Herrmann sitzt nach der Mast-Reparatur optimistisch auf einem Ausleger der «Malizia - Seaexplorer».

Boris Herrmann ist bei der Vendée Globe guter Dinge. (Archivfoto)

Bei der Weltumseglung liegt der Hamburger weiter gut im Rennen. Ein Highlight sorgte für willkommene Abwechslung.

Boris Herrmann hat am Freitag (22. November) auf der Vendée Globe einen wichtigen Meilenstein erreicht - und zeigt sich nach der Überquerung des Äquators zuversichtlich. In der südlichen Hemisphäre gab es für den Hamburger im Laufe des Tages auch noch ein Highlight.

„Ich hoffe, dass der Wind uns hier auf der Südhalbkugel wohlgesonnen ist und uns gut durchbringt“, meldete der 43-Jährige sich am frühen Freitagmorgen von Bord seiner Malizia-Seaexplorer: Nach dem Wechsel von der Nord- auf die Südhalbkugel sei er nun erstmal „upside down“ unterwegs.

Boris Herrmann überquert Äquator bei Vendée Globe – Highlight folgt

Als er mit seinem Segelboot seine Lieblingsinsel - Fernando de Noronha -passierte, erlebte Boris Herrmann sein persönliches Highlight. Das spektakuläre Archipel ist eines der schönsten Reiseziele Südamerikas. Es liegt im Atlantischen Ozean, etwa 354 km vor der Küste Brasiliens.

Irgendwann wolle er die Ufer der Insel einmal selbst erkunden, sagte der Vater einer Tochter. „Dabei bin ich schon so oft an Fernando de Noronha vorbeigefahren“, fügte Herrmann schmunzelnd hinzu.

Boris Herrmann hadert mit seiner Geduld – Segel zu oft gewechselt

Am zwölften Tag des Rennens um die Welt liegt Herrmann wieder leicht verbessert auf Kurs - als 13. beträgt sein Rückstand am spätern Freitagabend auf den Führenden Charlie Dalin aus Frankreich 143 Seemeilen. Boris Herrmann selbst klagte ein wenig über seine mangelnde Geduld. Er habe zu oft die Segel gewechselt. Das habe ihn viel Kraft gekostet.

Das Segelrennen war für den Hamburger bisher wechselhaft verlaufen. Nach einem zwischenzeitlichen dritten Rang fiel er 265 Seemeilen hinter der Spitze zurück.

„Die Führenden kommen immer früher in den Wind, aber ich kann mich nicht beschweren“, sagte der Extremsegler, kurz nachdem er am Donnerstagabend die Doldrums - die windstille Zone nahe des Äquators - passiert hatte: „Wir sind gut durch die Flaute gekommen und die nächste Woche bringt eine interessante Situation.“

Boris Herrmann will bei der Vendée Globe Novum schaffen

Die nächsten Tage sind laut Herrmann entscheidend. Aufgrund eines Tiefs kann es „zu einer großen Spaltung des Rennens kommen“. Daher sei es auch ein Wettlauf gegen die Zeit, so Herrmann. Es sei jetzt besonders wichtig, Wind und Geschwindigkeit zu finden und loszulegen.

Bei der zehnten Auflage der Vendée Globe kämpfen 40 Seglerinnen und Segler um den Sieg. Boris Herrmann zählt zu den Favoriten, obwohl bisher nur Franzosen das berühmte Rennen gewinnen konnten. Bei seiner ersten Teilnahme belegte Boris Herrmann den fünften Platz.(mbr/sid)