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Nach kurzer schwerer KrankheitSchauspielerin Lilly Forgách ist tot – Familie meldet sich

Lesezeit 3 Minuten
Lilly Forgách Porträtbild

Lilly Forgách ist nach kurzer Krankheit gestorben. (Archivfoto)

Die Schauspielerin, die sowohl am Theater als auch im Fernsehen auftrat, wurde nur 58 Jahre alt. Ihr früher Tod löst bei vielen Bestürzung aus.

Vor nicht allzu langer Zeit stand Lilly Forgách noch mitten im Leben. Sie gehörte zum Ensemble des Münchner Metropoltheaters und war eine gefragte Film- und Fernsehschauspielerin, etwa in der amüsanten Serie „Himmel, Herrgott, Sakrament“ des Bayerischen Rundfunks. Die Ausstrahlung ihrer neuen Folge „Sievers und das Geisterhaus“ aus der ZDF-Krimireihe „Nord Nord Mord“ am 23. Dezember wird die gebürtige Regensburgerin allerdings nicht mehr erleben können. Lilly Forgách starb am Sonntag nach kurzer schwerer Krankheit in München. Sie sei am Morgen friedlich eingeschlafen, teilte ihre Familie auf Facebook mit.

Lilly Forgách: Bangen um eine lebenslustige Frau

Die Zeilen ihres Mannes Jochen Schölch und ihres Sohnes Valentin auf Forgáchs Facebook-Seite geben Einblick in eine Zeit des Hoffens und Bangens. „Nachdem sie im März ein geplatztes Aneurysma im Kopf wie durch ein Wunder überlebt hat, musste sie sich im September einer zweiten OP unterziehen“, schreiben der Intendant des Metropoltheaters und sein Sohn. „Zwei Tage später erlitt sie einen Hirnschlag. In der Folge lag sie zwölf Wochen im Koma, davon die letzten drei auf der Palliativstation.“ Nun soll sie Anfang Januar in einer Urne beigesetzt werden.

Die Fotos, die Schölch und ihr Sohn ausgesucht haben, zeigen eine lächelnde, lebensfrohe und hübsche Frau. Ein Eindruck, den die Agentin Beate Mittermayer bestätigt. Lilly Forgách sei unglaublich nett, sehr vielseitig und hilfsbereit gewesen. Sie habe einen großen Freundes- und Bekanntenkreis gehabt. „Sie war wahnsinnig beliebt, weil sie so empathisch war, sie hat sich um jeden gekümmert“, sagte Mittermayer der Deutschen Presse-Agentur.

Lilly Forgách: Todesnachricht als Schock

Entsprechend geschockt reagieren die Menschen auf die Todesnachricht, darunter viele Filmschaffende. „So sehr habe ich gehofft, dass du wieder aufwachst und gesund wirst. Du wundervolle Lilly!“, schreibt auf Facebook Schauspielkollegin Stefanie von Poser, die mit Forgách in der ARD-Krimiserie „Watzmann ermittelt“ spielte. Und die Schriftstellerin Amelie Fried erinnert sich: „Sie war so eine sympathische Frau. Mein tief empfundenes Mitgefühl für euch, ihre Familie, und ihre Freunde.“

Gelernt hatte Forgách die Schauspielerei an einer Schule in München. Zu Beginn ihrer Karriere drehte sie mit Jan Josef Liefers und Marie Bäumer die Horror-Komödie „Sieben Monde“. Auf der Bühne stand sie nach Angaben ihrer Agentur unter anderem im Residenztheater, im Prinzregententheater und im Volkstheater in München, aber auch an den Stadttheatern in Regensburg, Nürnberg oder im österreichischen Klagenfurt. 1999 kam sie ins Ensemble des Metropoltheaters. Zuletzt war sie dort unter anderem in der Literaturadaption „Das achte Leben“ nach einem Roman von Nino Haratischwili zu sehen.

Für den ARD-Film „Eine Liebe später“ von Michaela Kezele aus dem Jahr 2021 hat sich Forgách mit dem Tod auseinandergesetzt. Sie spielt darin eine Frau, deren Sohn stirbt und seine Frau und zwei Kinder zurücklässt. Ihre Figur der Mutter müsse in dem Film lernen, den Schmerz über den Verlust zu ertragen, sagte Forgách in einem Interview, das auf der ARD-Internetseite zum Film nachzulesen ist. „Trauer ist ein Prozess, der nie endet.“ (jag/dpa)