Am Freitag kehrt das Erfolgsformat nach zwei Jahren nach Australien zurück. Sechs Gründe, den Fernseher allabendlich einzuschalten.
RTL-Dschungelcamp 2023Sechs Gründe, sich auf die neue Staffel zu freuen
1. Die Rückkehr zur Normalität
Am 25. Januar 2020 endet „Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!“ (IBES). Der Sieger: Prince Damien, RTL-Eigengewächs und „Deutschland sucht den Superstar“-Sieger. Die Abstimmung der Zuschauer fällt deutlich aus: Ganze 80,62 Prozent der Stimmen entfallen auf den Sänger. Zwei Tage später, am 27. Januar, wird in Deutschland der erste Fall einer Corona-Infektion bestätigt.
Dass dieses Virus die Welt für die nächsten Jahre auf den Kopf stellen wird, ahnen zu diesem Zeitpunkt – wenn überhaupt – nur wenige. Wie auch immer man für sich selbst Normalität definiert: In dieser Pandemie gab es über weite Strecken wenig davon.
Das zeigte sich in wichtigen, einschneidenden Bereichen des Lebens, aber eben auch bei so etwas profanem wie Unterhaltung: „Ich bin ein Star, holt mich hier raus“ wurde im Januar coronabedingt (eins der meistgebrauchten Worte in den letzten drei Jahren) 2021 in Hürth bei Köln produziert, und das Ganze war exakt so unglamourös, wie es klingt. 2022 ging es nach Südafrika, weil Australiens Grenzen wegen der Pandemie weiterhin dicht waren. Jetzt, diverse Varianten, Lockdowns, Coronaschutzverordnungen und Impfdurchgänge später, zieht RTL wieder an die Ostküste Australiens – und damit an den Ort, an dem 2014 alles begonnen hat. Endlich - ich freue mich über jedes bisschen Normalität nach diesen drei Jahren Ausnahmezustand. Auch in Sachen TV-Unterhaltung.
2. Der Neue im RTL-Dschungelcamp: Neugier auf Jan Köppen
Sechs Staffeln lang moderieren Sonja Zietlow und Dirk Bach zusammen „Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!“, die öffentliche Wahrnehmung wandelt sich in dieser Zeit eklatant: Während das Ganze zu Beginn als hämisches Ekelfernsehen kritisiert wird, das die Menschenwürde verletze und Tiere quäle, feiert das Feuilleton die Sendung ab Staffel zwei, unter anderem für die Moderation von Zietlow und Bach und die Dialoge, die von Micky Beisenherz und Zietlows Ehemann Jens Oliver Haas geschrieben werden. Dirk Bach stirbt im Oktober 2012, und bis Ende November ist unklar, ob RTL die Sendung weiterführt. Und auch Zietlow soll unsicher gewesen sein, ob sie ohne Bach weitermachen will.
Im „Bild“-Interview erklärt sie damals, warum sie sich dafür entschieden hat: „Für mich war der entscheidende Punkt, dass Dickie und ich am Anfang so viel Schelte für den Dschungel bekommen haben, so viel einstecken mussten, dass man jetzt, wo die Show ein Erfolg ist, sie nicht in fremde Hände geben möchte. Das ist Dickies und mein Baby.“
Der Neue an ihrer Seite ist Daniel Hartwich, ein gelernter Radiomann, der zuvor „Das Supertalent“ moderierte oder auch „Let’s Dance“. Angst, das sagt Hartwich damals dem „Spiegel“, habe er nicht davor, Bachs Nachfolge anzutreten, aber er habe „großen Respekt vor Dirks Leistung und vor dem, was auf mich zukommt“. Und das Experiment gelingt: Neun Jahre moderieren Zietlow und Hartwich zusammen die Show. Schluss ist dann aus persönlichen Gründen: „Mir war immer klar, dass ich die Show nur so lange moderiere, wie meine Familie mich zu den Dreharbeiten begleiten kann. Aufgrund der Schulpflicht geht das nun nicht mehr, daher gebe ich die Moderation ab“, sagt Hartwich über seine Entscheidung.
Also wieder ein Neuer für Sonja Zietlow: Die Wahl fällt auf Jan Köppen, den der RTL-Zuschauer gut kennen dürfte – von „Ninja Warrior Germany“, „Take me Out“ oder dem RTL-Turmspringen. Gefühlt teilen sich Hartwich und Köppen derzeit alle Moderationen auf RTL, mit der Wirklichkeit deckt sich das nicht ganz, aber sicher stark. Aber das muss ja nicht schlecht sein. Die Stärke von „Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!“ zeigte sich auch und vor allem im Miteinander der Moderatoren, in ihrem gemeinsamen Flow. Nach Zietlow und Bach glaubte man, das kann mit keinem anderen Partner funktionieren – aber das ging sehr wohl. Jetzt also: ein neuer Partner, eine neue Kombination, ein neuer Anlauf.
3. Der Beruhiger vom Dienst im RTL-Dschungelcamp: Dr. Bob
Neben Zietlow ist Dr. Bob, der im echten Leben Robert McCarron heißt, die Dschungel-Konstante. Der gebürtige Engländer erklärt den Kandidaten vor ihren Dschungelprüfungen, was sie unbedingt tun und unbedingt lassen sollten und ist quasi das personifizierte Beruhigungsmittel. Dr. Bob ist in doppelter Hinsicht eine Überraschung: Er ist gelernter Spezialeffektkünstler und Maskenbildner und hat schon mit Peter Jackson Sam Neill zusammengearbeitet. Und: Dr. Bob ist gar kein Doktor – dafür aber ausgebildeter Rettungssanitäter und Wildbiologe. Er weiß also, was er tut. Und: Dr. Bob ist praktisch der einzige Mensch, dem man das ewige Daumen-in-die-Luft-recken verzeiht.
4. RTL dschungelt jetzt einen Tag länger im australischen TV-Urwald
Zwei Wochen im Januar sind die Abende von „Ich bin ein Star -Holt mich hier raus!“-Fans bisher immer geblockt – in diesem Jahr müssen sie etwas mehr Zeit einplanen. Los geht das Dschungelcamp am Freitag, 13. Januar (21.30 Uhr, RTL). Bislang war das große Finale immer am Samstag zwei Wochen darauf, 2023 haben Dschungel-Fans einen Tag länger Vergnügen: Der Dschungelkönig oder die Dschungelkönigin wird am Sonntag, 29. Januar, gekrönt. Die Nachklapp-Sendung „Das große Wiedersehen“ fällt somit auf den Montag, 30. Januar. Der Branchendienst dwdl hatte zuerst berichtet.
5. Der GNTM-Drama-Faktor ist im Dschungelcamp besonders hoch
Teilnehmerinnen der Model-Casting-Show „Germany’s Next Topmodel“ waren schon häufig im Dschungel – an manche erinnern sich passionierte IBES-Gucker direkt und lebhaft. Eine Auswahl:
- Larissa Marolt – blieb im Gedächtnis, weil sie zehn Dschungelprüfungen absolvieren musste, davon acht in Folge. Bis dahin absoluter IBES-Rekord.
- Sarah Knappik - blieb im Gedächtnis, weil sie so unbeliebt bei den Mitcampern war, dass ein kleines Grüppchen im Dschungeltelefon verkündete: „Wenn Sarah nicht geht, gehen wir.“ Die Prüfungen, die Knappik absolvieren musste, waren ihrer Ansicht nach, stets die schlimmsten, die es je gegeben hat.
- Gisele Oppermann - blieb im Gedächtnis, weil auch sie zu zehn Dschungelprüfungen, musste - davon neun in Folge, ein neuer Rekord. Die Zuschauer hatten offenbar größten Spaß daran, die Hardcore-Phobikerin, die gefühlt zwei Wochen durchweinen musste, zu testen.
- Micaela Schäfer – blieb im Gedächtnis, weil sie ihrem Image absolut treu blieb und nackt im Dschungeltümpel badete.
In diesem Jahr ist Tessa Bergmeier dabei, die gern als „Skandalnudel“ oder „Drama Queen“ von „Germany’s Next Topmodel“ bezeichnet wird. Spannend daran: Bergmaier ist (wie übrigens auch Teilnehmerin Jana Pallaske) Veganerin, hat im Vorfeld berichtet, sie werde auf keinen Fall Tierisches essen, und dass es ihr auch nichts mache, ohne Sterne zurück ins Camp zu kommen.
Das wiederum stinkt Mit-Teilnehmerrin Verena Kerth offenbar schon jetzt: „Ich merke schon, mit Tessa werde ich noch meine Freude haben. … ich steh‘ auf Teamplayer und einen fairen Wettkampf“, sagte Kerth, die mit Freund Marc Terenzi nach Australien gereist ist, im Interview mit der Münchner „Abendzeitung“.
6. Gute, alte Trash-Bekannte
Cosimo Citiolo und Gigi Birofio - zwei Namen, die nur Menschen etwas sagen, die einen Hang zu Trash-TV haben; dass die beiden sich selbst als Stars bezeichnen, hält die Autorin dieser Zeilen dennoch für ziemlich wahrscheinlich.
Citiolo, der in Köln lebt, hat bei DSDS mitgemacht, bei „Kampf der Realitystars“, beim „Sommerhaus der Stars“, Birofio bei „Ex on the Beach“, „Prominent getrennt“ oder „Tempation Island“. Die sich stets selbst fütternde Trash-TV-Mühle hat die beiden dahingehend gestählt, dass ihnen quasi nichts peinlich sein dürfte – und damit sind sie natürlich Gold für „Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!“.