Vom Krawall des Vortags ist im Dschungel wenig übrig – die Kandidaten schütten sich ihre Herzen aus, und es bildet sich eine Allianz, mit der man vorher nie gerechnet hätte.
Dschungelcamp 2023Von ungleichen Paaren und einem Markus Lanz im Camp
Da sind es nur noch sechs – nach Claudias Auszug campen nur noch Cosimo und Gigi, Jolina und Djamila und Papis und Lucas im australischen RTL-Busch. Und spätestens jetzt zeigt sich, was den Dschungel in den guten Momenten ausmacht: dass Menschen hier über sich hinauswachsen können, dass sie Seiten und Gedanken und Wesenszüge zeigen, die man ihnen nie zugetraut hätte, dass sich überraschende und rührende Allianzen bilden.
Cosimo und Jolina müssen zusammen in die Dschungelprüfung und in sich mit Wasser und vielen Tieren füllenden Glasbehältern tauchen und Sterne ausfädeln. Eine Olivpython, zwei australische Wasseragamen, 25 Aale, 30 Krebse, 15 Schlammkrabben, zehn Wasserspinnen und fünf Krokodile besuchen die beiden. Cosimo kreischt und schreit so schön wie sonst niemand in der aktuellen Staffel, und kämpft sich auf die Weise durch die acht Minuten. Jolina zieht durch und feuert ihren Partner an und erweist sich als gute Teamspielerin. Das Ergebnis: drei von sechs Sternen.
Gigi und Djamila unterhalten sich im Camp über Djamilas schwierige Kindheit, ihr Verhältnis zu ihrem Sohn, und Gigi hört zu und tröstet und ist da für Djamila (ach ja, und um Gigis Traum-Brüste geht es auch noch). Im Anschluss müssen die beiden zusammen auf Schatzsuche, balancieren über einen Wackel-Schwebebalken und müssen Steinchen aufstellen – die Aufgabe ist aber kein bisschen so bemerkenswert wie die Dynamik zwischen den beiden ungleichen Partnern.
Gigi baut Djamila vor und während der Schatzsuche auf, er feuert sie an, umarmt sie, wenn sie es braucht, gibt ihr die Bühne, die ihr offensichtlich gut tut. Sie nennt ihn, der sich durch diverse TV-Formate geknutscht-und-mehr-hat, einen Gentleman, und das dürfte etwas ganz Neues sein für den 23-Jährigen.
Nach dem Essensstreit mit Papis und Gigi am Tag zuvor, ist Lucas an diesem heftig um Ausgleich bemüht, gibt den verständnisvollen Menschen-Befrager (ein bisschen wie der Markus Lanz des Dschungels), setzt ein übertrieben zen-haftes Friedensgesicht auf, möchte offenbar den Vorzeige-Mitbewohner geben.
Gelingt ihm nicht so gut: Als Djamila beklagt sie hätte gern mehr Kontakt zu ihrem Sohn, kräht Lucas, er besuche seine Mutter jeden Tag; als Cosimo fast apathisch in seiner Hängematte liegt, attestiert Lucas ihm, „seine Tage zu haben“. Äh, nein, nicht gut. Alles.
Fazit: Jetzt könnte der Sohn des ersten Dschungelkönigs auch wirklich, wirklich mal gut rausgewählt werden.
Wird er aber nicht: Schaderweise muss Papis das Camp verlassen.