Dürre im IranTausende protestieren gegen Flussaustrocknung
Teheran – Aus Wut über die Austrocknung eines für die Wasserversorgung bedeutenden Flusses haben im Iran tausende Menschen demonstriert. Wie das Staatsfernsehen am Freitag meldete, beteiligten sich an dem Protest in der Millionenstadt Isfahan Bauern und andere Menschen aus der gesamten Provinz. Es handelte sich um die größte Kundgebung seit Beginn der Proteste gegen die Wasserkrise Anfang des Monats.
Dem Bericht des Staatsfernsehens zufolge versammelten sich die Demonstranten im Flussbett des ausgetrockneten Flusses Sayandeh Rud. Die Menschen formulierten „eine zentrale Forderung“, wie ein Journalist sagte: „Lasst den Fluss laufen.“ Seit Jahren gebe es „keinen Willen, die Probleme dieses wichtigen Flusses zu lösen“. Die Stadt Isfahan in der gleichnamigen zentraliranischen Provinz ist die drittgrößte Stadt des Landes.
Bauern machen Flussumleitung verantwortlich
Die Zwei-Millionen-Einwohner-Metropole ist wegen ihrer zahlreichen historischen Stätten, darunter einer über den Sayandeh Rud führenden Brücke, ein Touristenmagnet. Allerdings ist der Fluss - von kurzen Phasen abgesehen - seit dem Jahr 2000 ausgetrocknet. Zu den Ursachen der Austrocknung gehört die anhaltende Dürre im Iran. Viele Bauern machen aber auch die Umleitung des Flusswassers in die benachbarte Provinz Yasd für die Problematik verantwortlich.
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In der vergangenen Woche hatte Präsident Ebrahim Raisi sich mit Vertretern der Provinzen Isfahan, Yasd und Semnan getroffen und eine Lösung der Wasserkrise versprochen. Auch andere Provinzen im Iran leiden unter Wasserknappheit. In der Provinz Chusestan hatte es im Juli dieses Jahres tödliche Proteste gegeben, nachdem es infolge einer Dürre zu Wassermangel gekommen war. (afp)