Ein Jahr nun schon blockieren Aktivisten der Gruppe Letzte Generation die Straßen in Deutschland. Dabei habe es nach eigenen Angaben der Gruppe bislang rund 1250 Aktionen gegeben.
Ein Jahr KlimakleberAktivisten der Gruppe Letzte Generation organisierten mehr als 1200 Straßenblockaden
Seit Beginn ihrer Proteste für mehr Klimaschutz vor einem Jahr hat die Gruppe Letzte Generation nach eigenen Angaben bundesweit rund 1250 Mal Straßen blockiert. Die Zahl nannte Sprecherin Carla Rochel der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage. Geschätzt seien im vergangenen Jahr rund 2000 Menschen für die Letzte Generation auf die Straße gegangen. 1200 Mal seien Aktivisten in Gewahrsam genommen worden.
Die Ende 2021 gegründete Gruppe hatte am 24. Januar vergangenen Jahres erstmals in Berlin Autobahnzufahrten blockiert. Danach folgten mit Unterbrechungen fast täglich derartige Blockaden sowie Proteste in Museen, Stadien, an Erdölpipelines oder Flughäfen. Die Aktivisten forderten anfangs ein „Essen-Retten-Gesetz“ gegen Lebensmittelverschwendung. Die derzeitigen Forderungen sind Tempo 100 auf Autobahnen und ein dauerhaftes 9-Euro-Ticket für den öffentlichen Verkehr. In der Regel kleben sich die Teilnehmer der Protestaktionen an Oberflächen fest, damit die Räumung lange dauert.
Letzte Generation: Blockaden beschäftigen Sicherheitskräfte
Für Sicherheitskräfte bedeutet das großen Aufwand. Allein in Berlin verbuchte die Polizei bis Mitte Januar rund 262 700 Einsatzstunden für die Proteste der Letzten Generation, wie eine Polizeisprecherin der dpa sagte. 770 Tatverdächtige sind in der Hauptstadt aktenkundig, 2700 Strafanzeigen gestellt. Rund 930 Fälle seien „ausermittelt“ - sie seien an die Staatsanwaltschaft übermittelt worden oder stünden kurz davor. Zur Zahl der Strafverfahren in Berlin liegen nach Angaben einer Gerichtssprecherin keine Zahlen vor. Es gebe jedoch fast täglich Prozesse an Berliner Gerichten.
Letzte-Generation-Sprecherin Rochel sprach von bundesweit etwa 2000 Strafverfahren bis Anfang November, bezog sich dabei aber auf Medienberichte. Es lägen keine jüngeren Zahlen vor. Viele Gerichtsverfahren fingen jetzt erst an. Bei bisherigen Urteilen seien meist Geldstrafen verhängt worden. „Aber es kam auch zu Einstellungen oder Freisprüchen“, erklärte Rochel weiter.