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„The Wire“-InterviewElon Musk behauptet, sein Kind sei vom „Woke-Virus getötet“ worden

Lesezeit 3 Minuten
Bild von Elon Musk, der sich mit einer Hand über den Kopf fährt.

Elon Musk behauptete in einem Interview, sein Kind sei vom „Woke-Virus“ getötet worden.

In einem Interview mit „The Wire“ beschreibt Elon Musk geschlechtsangleichende Maßnahmen als „böse“.

Elon Musk, Milliardär, Tesla-Inhaber und Vater von zwölf Kindern, ist der Meinung, dass seine Tochter Vivian Jenna Wilson vom „Woke-Virus getötet“ worden sei. Das behauptete er in einem Interview mit „The Wire“.

Musk sei hereingelegt worden, als er „Dokumente“ für sie unterzeichnet habe, womit er wohl die Erlaubnis für Medikamente zur Geschlechtsangleichung meint. Vivian Wilson war als biologischer Junge geboren worden, identifiziert sich jedoch als weiblich. Mit 16 Jahren glich sie ihr Geschlecht an und beantragte im Jahr 2022 im Alter von 18 Jahren die offizielle Änderung des Geschlechtseintrags. Außerdem wollte sie ihren Vor- und Nachnamen ändern.

Tochter von Elon Musk wollte nicht mehr mit ihrem Vater „verwandt“ sein

Im Laufe des Interviews nutzt Musk konsequent die abgelegten Pronomen seines Kindes. Musk bezeichnete ärztliche Verfahren zur medizinischen Geschlechtsangleichung gegenüber „The Wire“ als „böse“. Im Prinzip handele es sich dabei um „Sterilisation“ und „Verstümmelung“ von Kindern. Es sei für Erwachsene sehr einfach, Kinder mit einer Identitätskrise zu manipulieren und sie glauben zu lassen, sie befänden sich im falschen Körper.

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Bei Vivian Jenna Wilson deutet nichts auf eine manipulierte Identität hin. Vielmehr schien sie sich komplett von ihrem Vater abkoppeln zu wollen. Sie selbst beantragte 2022 laut Berichten von „Kurier.at“ vor Gericht auch eine neue Geburtsurkunde. „Ich lebe nicht mehr mit meinem leiblichen Vater zusammen, noch möchte ich in irgendeiner Weise mit ihm verwandt sein“, zitiere das Unterhaltungsportal TMZ Wilson aus den Unterlagen.

Elon Musk über Identität seiner Tochter: „Ich wurde hereingelegt“

Im Interview mit „The Wire“ fordert Elon Musk, dass Menschen, die geschlechtsangleichende Maßnahmen befürworten, ins Gefängnis gehörten. Er bezog diese kontroversen Aussagen auf seine Tochter (die er immer als „seinen Sohn“ bezeichnete). „Ich wurde praktisch hereingelegt, Dokumente für einen meiner älteren Söhne zu unterzeichnen“, sagt er gegenüber „The Wire“.

Musk ging noch weiter und behauptete, „seinen Sohn“ verloren zu haben. „Mein Sohn ist tot, getötet vom Woke-Virus.“ (Musk nutzte hier den abgelegten Namen seiner Tochter, Anm. d. Red.)

Er sei überredet worden, Maßnahmen zu erlauben, weil Vivian Wilson möglicherweise selbstmordgefährdet sei. Das sei jedoch von vorneherein eine Lüge gewesen. Bestätigen lässt sich diese Aussage nicht.

LGBTQI*-Personen sind immer noch vermehrt Diskriminierung und Hass ausgesetzt

Musk behauptet, es gebe keinen Beweis dafür, dass es aufgrund von Gender- und Identitätskrisen eine höhere Selbstmordrate gebe, stattdessen seien der Grund Depression und Angststörungen, nicht Geschlechtsinkongruenz.

Eine Studie aus Kanada zeichnet ein anderes Bild. Der „MDR“ zitiert aus der Studie, dass es gerade bei trans Jugendlichen und Jugendlichen aus sexuellen Minderheiten im Vergleich zu Jugendlichen, die sich als cisgender (identifizieren sich mit dem bei Geburt zugeschriebenen Geschlecht) und heterosexuell sehen, ein erhöhtes Risiko für Selbstmordgedanken und Selbstmordversuche gebe.

Das liege jedoch nicht an ihrer Identität oder sexuellen Orientierung, sondern, daran, dass LGBTQI*-Personen und sexuelle Minderheiten immer noch massiven Vorurteilen, Diskriminierung und Hass ausgesetzt sind, eine Tatsache, die Elon Musk mit den Aussagen über seine Tochter nur unterstreicht. Depressionen und Ängste, die mitunter zu Selbstmordgedanken führen, können also auch durch Hass, Mobbing, Ausgrenzung und Diskriminierung entstehen – eine Perspektive, die Elon Musk anscheinend völlig außer Acht lässt.


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  2. Kinder- und Jugendtelefon – Das Angebot des Vereins „Nummer gegen Kummer“ richtet sich vor allem an Kinder und Jugendliche, die in einer schwierigen Situation stecken. Erreichbar montags bis samstags von 14 bis 20 Uhr unter 11 6 111 oder 0800 – 111 0 333. Am Samstag nehmen die jungen Berater des Teams „Jugendliche beraten Jugendliche“ die Gespräche an. nummergegenkummer.de.
  3. Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention – Eine Übersicht aller telefonischer, regionaler, Online- und Mail-Beratungsangebote in Deutschland gibt es unter suizidprophylaxe.de
  4. Beratung und Hilfe für Frauen – Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ ist ein bundesweites Beratungsangebot für Frauen, die Gewalt erlebt haben oder noch erleben. Unter der Nummer 08000 116 016 und via Online-Beratung unterstützen werden Betroffene aller Nationalitäten rund um die Uhr anonym und kostenfrei unterstützt.
  5. Psychische Gesundheit – Die Neurologen und Psychiater im Netz empfehlen ebenfalls, in akuten Situationen von Selbst- oder Fremdgefährdung sofort den Rettungsdienst unter 112 anzurufen. Darüber können sich von psychischen Krisen Betroffene unter der bundesweiten Nummer 116117 an den ärztlichen/psychiatrischen Bereitschaftsdienst wenden oder mit ihrem Hausarzt Kontakt aufnehmen. Außerdem gibt es in sehr vielen deutschen Kommunen psychologische Beratungsstellen.