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Prozess um KindesmissbrauchAngestellter bezeichnet Maxwell als „Hausherrin“ Epsteins

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In dieser Zeichnung des Gerichtssaals betritt Ghislaine Maxwell den Gerichtssaal in Begleitung von US-Marshalls zu Beginn ihres Prozesses.

New York – Ein ehemaliger Hausangestellter des US-Sexualstraftäters Jeffrey Epstein hat dessen langjährige Vertraute Ghislaine Maxwell als „Hausherrin“ des Multimillionärs dargestellt. Juan Alessi, der in den 90er Jahren als Hausverwalter für Epstein gearbeitet hatte, berichtete den Geschworenen beim Prozess in New York am Donnerstag, dass Maxwell eine „enorme“ Anzahl von Regeln angeordnet habe. Dazu habe etwa die Vermeidung von Augenkontakt mit Epstein gehört. „Schauen Sie ihm niemals in die Augen, schauen Sie in einen anderen Teil des Raumes und antworten Sie ihm“, zitierte Alessi, der auf dem Anwesen in Palm Beach in Florida arbeitete, die Anweisung Maxwells.

„Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen“

„Denken Sie daran, dass Sie nichts sehen, nichts hören und nichts sagen dürfen, es sei denn, Sie antworten auf eine an Sie gerichtete Frage“, heißt es dazu in einer vor Gericht vorgelegten Anleitung für das Personal, die auf 2002, kurz nach Alessis Weggang, datiert ist. Die Anleitung verbat es dem Personal demnach komplett, über die Aktivitäten oder Aufenthaltsorte von Maxwell und Epstein zu sprechen. Laut einer Checkliste mussten die Angestellten zudem sicherstellen, dass sich immer eine Pistole in der Schublade eines Beistelltisches im Schlafzimmer Epsteins befand.

Alessi erinnerte sich auch daran, zwei Mädchen gesehen zu haben, die ihm minderjährig erschienen - 14 oder 15 Jahre alt, sagte er. Darunter war eines, das Anfang dieser Woche unter dem Pseudonym „Jane“ ausgesagt hatte. Alessi sagte, er habe Jane 1994 zum ersten Mal getroffen, als sie mit ihrer Mutter das Anwesen besucht habe. Er erzählte auch, dass er sie von der Schule abgeholt habe. Diese Details schienen die Aussage von Jane zu bestätigen. Jane, die inzwischen erwachsen ist, hatte den Geschworenen am Dienstag geschildert, wie Epstein sie ab dem Alter von 14 Jahren jahrelang sexuell missbraucht haben soll. Sie sagte, Maxwell sei oft dabei gewesen und habe sich manchmal an den sexuellen Handlungen beteiligt.

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Der Prozess gegen Maxwell hatte am Montag begonnen. Die US-Justiz wirft ihr vor, über Jahre Minderjährige für Epstein rekrutiert zu haben, die dann von dem Finanzinvestor missbraucht wurden. Die Staatsanwältin hatte die 59-Jährige zum Prozessauftakt als „gefährliche“ Frau bezeichnet, die Epstein Minderjährige zum „sexuellen Missbrauch serviert“ habe. Maxwell wird in sechs Anklagepunkten Sexhandel zur Last gelegt. Die Anklage umfasst einen Zeitraum von 1994 bis 2004, im Zentrum des Prozesses stehen vier mutmaßliche Epstein-Opfer.

Maxwell war im Juli 2020 festgenommen worden und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Sie weist alle Vorwürfe zurück. Bei einer Verurteilung droht der Tochter des britischen Medienmoguls Robert Maxwell jahrzehntelange Haft. Der bereits in der Vergangenheit wegen Sexualverbrechen verurteilte Epstein war im August 2019 nach einer erneuten Festnahme tot in seiner Gefängniszelle in Manhattan aufgefunden worden. Er nahm sich nach offiziellen Angaben das Leben. (AFP)