London/Köln – Unerwartete Entwicklung im Missbrauchsskandal um den US-Millionär Jeffrey Epstein. Das britische Königshaus um Queen Elizabeth II. kann aufatmen, denn die Londoner Polizei nimmt keine Ermittlungen gegen Prinz Andrew, den zweiten Sohn der Monarchin, auf.
„Aus verfahrensrechtlichen Gründen haben Beamte der Metropolitan Police ein im August 2021 im Rahmen einer US-Zivilklage veröffentlichtes Dokument überprüft“, zitierte die BBC am Montag eine Polizeimitteilung. „Diese Überprüfung ist abgeschlossen, und wir werden keine weitere Maßnahmen ergreifen.“
Prinz William will wohl seinen Onkel Andrew an die Kette legen
Unterdessen ist laut der „Sunday Times“ auf dem Königspalast durchgesickert, dass Prinz William gar nicht gut auf seinen Onkel zu sprechen sei. Mit aller Macht wolle der 39-Jährige verhindern, dass Prinz Andrew jemals wieder in der Öffentlichkeit auftrete. Der britische Thronfolger sehe den 61-Jährigen als Bedrohung für die königliche Familie.
Aber auch der Rest der Royals soll hinter dem Thronfolger stehen. Bei einem Treffen Anfang des Jahres sollen Andrews Geschwister Charles, Anne und Edward gemeinsam entschieden haben, dass es für Prinz Andrew kein Comeback in die Öffentlichkeit geben werde. Das berichtet „The Sun“.
Londoner Polizei will keine Maßnahmen ergreifen
Die Londoner Polizeichefin Cressida Dick hatte im August angekündigt, die von einer US-Amerikanerin gegen Andrew erhobenen Missbrauchsvorwürfe zu prüfen. „Niemand steht über dem Gesetz“, hatte Dick gesagt.
Der Sender Channel 4 hatte der Polizei zudem Informationen übergeben, dass Epsteins Ex-Freundin Ghislaine Maxwell, die derzeit in den USA in Haft ist, in Großbritannien Frauen und Mädchen verschleppt und missbraucht habe. Die Polizei teilte weiter mit, dass auch in diesem Fall keine weiteren Maßnahmen ergriffen würden. Sie betonte aber, dass sie im Fall Epstein weiterhin mit anderen Strafverfolgungsbehörden zusammenarbeiten werde.
Virginia Giuffre hat Prinz Andrew verklagt
Eine Frau wirft Prinz Andrew vor, sie als Minderjährige unter anderem in London missbraucht zu haben und hat in den USA Zivilklage gegen den zweitjüngsten Sohn von Königin Elizabeth II. (95) eingereicht. Virginia Giuffre gibt an, von Epstein und Maxwell als Jugendliche zur Sexsklavin gemacht worden zu sein.
Prinz Andrew steht seit Jahren wegen seiner früheren Freundschaft zu Epstein in der Kritik und hat sich von seinen royalen Aufgaben zurückgezogen. Die Vorwürfe weist er strikt zurück.
Epstein, der sich 2019 im Gefängnis umbrachte, soll gemeinsam mit seiner Ex-Partnerin Maxwell jahrelang Dutzende Mädchen und junge Frauen in seine Abhängigkeit gebracht und sexuell missbraucht sowie anderen Männern zugeführt haben. (mbr/dpa)