Prozess gegen MaxwellZeugin sollte Schuluniform für Epstein tragen
New York – Gleich zu Beginn der zweiten Prozesswoche gerät Ghislaine Maxwell weiter unter Druck. Die zweite Hauptzeugin hat die Ex-Partnerin von Jeffrey Epsteins als treibende Kraft ihrer Rekrutierung als Sexualpartnerin beschrieben.
Die Frau, die am Montag in New York unter dem Pseudonym „Kate“ aussagte, erzählte der Jury übereinstimmenden Medienberichten zufolge, wie die 59-Jährige Treffen zwischen ihr und Epstein arrangiert habe. Dabei habe sie sogar auf Geheiß Maxwells ein Schuluniformen anziehen sollen, um Epstein Tee zu servieren.
Kronzeugin belastet Ghislaine Maxwell schwer
Die Zeugin war zur Zeit der mutmaßlichen Vorfälle allerdings über dem notwendigen Alter zur Einwilligung in sexuelle Handlungen - sie deshalb nach Worten der Richterin nicht illegal gewesen seien. Zur Veranschaulichung von Maxwells Rolle als angebliche Mittlerin zwischen Minderjährigen und ihrem Vertrauen Epstein ließ sie die Aussage der Zeugin aber trotzdem zu.
Vergangene Woche hatte bereits die Kronzeugin des Prozess' über den Missbrauch durch Epstein und Maxwell berichtet. Auch der langjährige Pilot des Multimillionärs, der zahlreiche Privatjets besaß, stand im Zeugenstand.
Pilot von Jeffrey Epstein packt aus
Er schilderte in seiner Aussage das Jetset-Leben von Epstein und Maxwell, deren Beziehung er als „pärchenartig“ beschrieb. Insgesamt habe Epstein zwischen 1998 und 2020 ca. 2300 Flüge in seinen vier Privatflugzeugen, die alle auf ihn zugelassen waren, getätigt.
Der Prozess gegen Maxwell hatte vor gut einer Woche begonnen und wird schätzungsweise sechs Wochen dauern, die Staatsanwaltschaft stützt sich auf vier Hauptzeuginnen. Die zu verhandelnden Fälle reichen von 1994 bis 2004, die mutmaßlichen Verbrechen sollen in Epsteins Anwesen in New York, Florida, Santa Fe und London begangen worden sein.
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Der mit vielen Prominenten bekannte Multimillionär war vor über zwei Jahren in einer New Yorker Gefängniszelle tot aufgefunden worden, laut Obduktion beging Epstein Selbstmord. Einen Prozess gegen ihn gab es deshalb nie. (mbr/dpa)