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Überwachungskamera filmt Tat„Platz in der Hölle“ – Kalifornischer Senator droht Plünderern in Los Angeles

Lesezeit 3 Minuten
In Altadena, Kalifornien, sollen in den Evakuierungsgebieten Plünderer durch Warnschilder abgeschreckt werden.

In Altadena, Kalifornien, sollen in den Evakuierungsgebieten Plünderer durch Warnschilder abgeschreckt werden.

Einige Menschen in Kalifornien versuchen, ihren Vorteil aus dem Feuer-Inferno zu schlagen. Die Behörden gehen konsequent gegen Plünderer vor.

Die Feuer-Katastrophe von Los Angeles hat bislang mindestens 24 Menschen das Leben gekostet, die Opferzahlen dürften noch steigen. Die Einsatzkräfte sind damit beschäftigt, die teilweise komplett zerstörten Wohngebiete in Pacific Palisades und den anderen betroffenen Stadtteilen zu untersuchen. Noch immer sind die Brände nicht unter Kontrolle, da die starken Winde die Glut immer wieder anfachen und weit verteilen. Rund 12.000 Gebäude brannten nieder, mehr als 180.000 Menschen mussten zeitweilig ihre Häuser verlassen, sieben Tage nach Ausbruch der Feuer galten weiterhin Evakuierungsanordnungen für 92.000 Menschen.

Dennoch versuchen einige Menschen, Kapital aus dem großen Leid zu schlagen. Immer wieder gibt es Berichte über Plünderungen in den Ruinen und in verlassenen Gebäuden. Zudem geben sich Personen fälschlicherweise als hilfsbedürftig aus, um Unterstützung zu bekommen.

Anklage gegen Plünderer in Los Angeles – Videos zeigen Taten

Die Staatsanwaltschaft in Los Angeles geht inzwischen verstärkt gegen mutmaßliche Plünderer und Einbrecher vor. Gegen zehn festgenommene Verdächtige sei Anklage erhoben worden, teilte Bezirksstaatsanwalt Nathan Hochman auf einer Pressekonferenz mit. Wer die „tragische“ Situation der Feuerkatastrophe für sich ausnutze, müsse mit schwerstmöglicher Bestrafung rechnen.

In neun Fällen drehen sich die Vorwürfe um Einbrüche und Plünderungen von Häusern in Pacific Palisades und Altadena. Zwei der Angeklagten sollen zusammen Diebesgut im Wert von mehr als 200.000 Dollar mitgenommen haben. Beide seien vorbestraft, daher drohten im Falle einer Verurteilung langjährige Haftstrafen, sagte Hochman.

Die Staatsanwaltschaft veröffentlichte Videomaterial, das die Plünderung eines Hauses in Pacific Palisades sowie die Festnahme eines Brandstifters zeigt. Auf den Bildern aus einer privaten Überwachungskamera ist die prächtige Eingangshalle eines Hauses zu sehen. Ein Kronleuchter hängt von der Decke, alles sieht sehr nobel aus. Mehrere Personen, gekleidet in Hoodies, laufen die Treppe des offenbar verlassenen Gebäudes hoch.

Brandstifter bei Pasadena festgenommen

Ein Mann wurde wegen Brandstiftung angeklagt. Er soll in einem Park in der Stadt Azusa östlich von Pasadena versucht haben, einen umgefallenen Baum anzuzünden – ohne dass dadurch ein größerer Brand entstanden wäre. Bei einer Verurteilung drohen ihm neun Jahre Haft, wie die Behörden mitteilten.

Hochman fand deutliche Worte: „Diese Verbrechen sind entsetzlich und stellen einen direkten Angriff auf unsere Gemeinschaft in einer Zeit beispielloser Verluste und Verwundbarkeit dar“, sagte der Jurist. Wer die Tragödie ausnutze, um Opfer auszubeuten, müsse mit der vollen Härte des Gesetzes rechnen.

Senator Adam Schiff verspricht „Platz in der Hölle“

Auch der kalifornische Senator Adam Schiff äußerte sich zu diesen mutmaßlichen Verbrechen. Der demokratische Politiker stellte klar, die Plünderer würden ins Gefängnis wandern. Der Demokrat warnte auch davor, die Hilfsmaßnahmen für Betrug an den Steuerzahlern auszunutzen.

Schiff sagte bei einer Pressekonferenz wörtlich, an illegale Nutznießer der Katastrophe gerichtet: „Es gibt einen besonderen Platz in der Hölle für Sie … und wenn die Leute hinter mir etwas dazu zu sagen haben, wird es auch im Gefängnis einen besonderen Platz für Sie geben.“ Schiff hatte die Pressekonferenz zusammen mit Einsatzkräften gegeben, die er für ihren Mut und ihre Stärke lobte.

Schiff hatte bereits zuvor Hilfe für Betroffene zugesagt und die Versicherungsgesellschaften aufgefordert, schnell zu handeln. Die US-Katastrophenschutzbehörde FEMA sei vor Ort und in den Notunterkünften präsent, um Gelder für die Opfer der Brände bereitzustellen.

Schiff appellierte an den Zusammenhalt in Kalifornien angesichts der Einzigartigkeit der Ereignisse. „Wir haben hier in Südkalifornien viel Erfahrung mit Bränden, aber so etwas wie das hier ist noch nie passiert“, sagte der Senator. „Wir werden als Gemeinschaft, als Staat, als Land zusammenarbeiten, um Ihnen beim Wiederaufbau zu helfen.“ (mit dpa)