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Suchaktion im Atlantik86 Migranten von vermisstem Boot nahe der Kanarischen Inseln gerettet

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Migranten steuern ein Boot über das Mittelmeer (Symbolbild). Im Atlantik suchen Rettungskräfte nach 200 vermissten Migranten.

Migranten steuern ein Boot über das Mittelmeer (Symbolbild). Im Atlantik suchen Rettungskräfte nach 200 vermissten Migranten.

Die Migranten hätten in einem Boot den Senegal verlassen, heißt es.

Der spanische Seenotrettungsdienst hat nach eigenen Angaben am Montag 86 Migranten von einem Boot nahe der Kanarischen Inseln gerettet. Das zuvor von einem Rettungsflugzeug gesichtete Boot habe 80 Männer und sechs Frauen aus afrikanischen Ländern südlich der Sahara an Bord gehabt, erklärte eine Sprecherin. Die 86 Bootsinsassen würden nun zum Hafen von Arguineguín auf Gran Canaria gebracht.

Zuvor hatte der Seenotrettungsdienst Salvamento Marítimo angegeben, ein Boot entdeckt zu haben, das ungefähr 200 Menschen an Bord habe und damit einem vermissten Boot aus dem Senegal entsprochen hätte. Das habe die Crew des Flugzeuges falsch geschätzt, erklärte die Sprecherin der Nachrichtenagentur AFP. Es sei „schwer, die Anzahl der Menschen aus der Luft zu bestimmen“. Das Boot war etwa 71 Seemeilen südlich von Gran Canaria entdeckt worden.

Spanischer Seenotrettungsdienst hatte Anzahl zuvor auf 200 geschätzt

Es werde nach „einem Flüchtlingsboot gesucht, das Senegal mit etwa 200 Menschen an Bord verlassen hat“. Die spanischen Rettungskräfte haben nach eigenen Angaben auch alle Handelsschiffe in der Gegend informiert. Sie hätten das Boot aber bisher nicht gesichtet, sagte eine Sprecherin.

Nach Angaben der Nichtregierungsorganisation Caminando Fronteras war das Boot am 27. Juni vom Ort Kafountine aus im Senegal gestartet. „Die Familien haben uns über das Verschwinden des Bootes informiert, von dem sie seit mehreren Tagen keine Neuigkeiten hatten“, berichtete die Gründerin der Organisation, Helena Maleno, in einer Audionachricht. Demnach werden noch zwei weitere Boote aus dem Senegal mit insgesamt 120 Menschen an Bord vermisst.

Erst vor wenigen Wochen starben im Mittelmeer Hunderte Migranten nahe der griechischen Hafenstadt Kalamata. Von einem völlig überfüllten Fischkutter konnten nur knapp über 100 Menschen gerettet werden. Die Behörden, denen zum Teil schwere Versäumnisse vorgeworfen werden, gingen von schätzungsweise 500 Toten aus.

Die Fluchtroute zu den Kanarischen Inseln wird seit einigen Jahren wegen der verschärften Kontrollen auf dem Mittelmeer verstärkt genutzt. Schiffbrüche kommen auf dieser Route häufig vor, starke Strömungen und der schlechte Zustand der Boote machen die Überquerung besonders gefährlich. (pst/afp)