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„Bin erleichtert“Nach Mallorca-Razzia vor zehn Jahren – Ex-Rockerboss Hanebuth jetzt freigesprochen

Lesezeit 2 Minuten
German national Frank Hanebuth (C), accused of alleged membership in a criminal organisation, and other alleged members of the gang attend their trial at the court in San Fernando de Henares near Madrid on January 23, 2023. - Spanish prosecutors are seeking a 13-year prison sentence for Hanebuth, a German national who went of trial on January 23 in Spain for allegedly running a chapter of the Hells Angels biker gang on the island of Mallorca that would be involved in prostitution, drug trafficking and other crimes. (Photo by ZIPI ARAGON / POOL / AFP)

Frank Hanebuth im Januar 2023 vor Gericht in Madrid. Am Dienstag (26. September) wurde er freigesprochen.

Frank Hanebuth war vor zehn Jahren bei einer Razzia auf Mallorca festgenommen worden. Die Vorwürfe waren schwerwiegend – jetzt ist er frei.

Juristischer Erfolg für Frank Hanebuth: Der ehemalige Hells-Angels-Chef der Charters Hannover ist von einem Gericht in der spanischen Hauptstadt Madrid freigesprochen worden. Dem 59-Jährigen war in einem Strafprozess zusammen mit weiteren Angeklagten vorgeworfen, eine kriminelle Vereinigung gebildet zu haben. Mit Hanebuth sind zwölf andere Personen freigesprochen worden.

Dem Hells-Angels-Chef wurde die Bildung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen

Das Urteil des Nationalen Gerichtshofs erging am Dienstag (26.9.). Hanebuth hatte stets seine Unschuld beteuert. 32 Angeklagte wurden jedoch wegen krimineller Aktivitäten zu Freiheitsstrafen von bis zu zwei Jahren verurteilt.

Nach dem Urteilsspruch, der Hanebuth in Hannover erreichte, sagte der Ex-Rocker der „Bild“: „Ich bin erleichtert, dass die Gerechtigkeit gesiegt hat. [...] Angst vor einer Haftstrafe hatte ich nicht, ich habe vor nichts Angst. Die Zeit in der Untersuchungshaft war nicht ohne und hat vieles kaputt gemacht.“

Hanebuth war vor zehn Jahren auf Mallorca bei einer Razzia festgenommen worden. Im Juli 2013 führten spanische Ermittler laut „Mallorca Zeitung“ die „Operation Casablanca“ durch. 25 Personen, die in Verbindung mit den Hells Angels stehen sollten, wurden festgenommen. Hanebuth trafen die Beamten auf einem Anwesen in Lloret de Vistalegre im Inselinneren von Mallorca an. Ihm wurde vorgeworfen, Kopf des Hells-Angels-Charters „Spain“ zu sein.

Frank Hanebuth saß zwei Jahre in Spanien im Gefängnis

Hanebuth saß nach seiner Festnahme zwei Jahre lang in Untersuchungshaft, davon die ersten vier Wochen in Einzelhaft. Dann wurde er im Juli 2015 gegen eine Kaution von 60.000 Euro entlassen. Zunächst musste er sich täglich bei der spanischen Polizei melden. Seit Juli 2016 sahen die Meldeauflagen vor, dass Hanebuth nur noch einmal in der Woche bei der Polizei erscheinen musste. 2017 kehrte er dann nach Deutschland zurück.

Erst im Februar 2019 erhob die spanische Staatsanwaltschaft dann schließlich Anklage gegen Hanebuth, der Prozess begann im Januar 2023. Es ging es um Vorwürfe wie die Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung, illegalen Waffenbesitz, Prostitution, Geldwäsche oder Bedrohungen.

Bei Hanebuth und den anderen Freigesprochenen sah das Gericht keine Belege für das Bestehen eines kriminellen Unternehmens mit hierarchischer Struktur, Arbeitsteilung und gemeinsamem Wirtschaften. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Haftstrafe für Hanebuth von zwölf Jahren gefordert. (cme)