DarknetBande verkaufte mehr als 130 Kilogramm Amphetamin über Onlineshop
Frankfurt/Gießen – Elf Beschuldigte aus ganz Europa, kiloweise Drogen und eine Millionenbeute:
Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt hat beim Landgericht Gießen die mutmaßlichen Mitglieder eines Drogenhändlerrings angeklagt - wegen bandenmäßigen unerlaubten Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge, wie die Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität am Donnerstag mitteilte.
Sie sollen sowohl im Internet als auch im Darknet einen Onlineshop namens „Chemical Revolution“ betrieben haben.Gegenstand der Anklage ist der bandenmäßige Handel mit mehr als 130 Kilogramm Amphetamin, 42 Kilogramm Cannabis, 17 Kilogramm der Partydroge MDMA, sechs Kilogramm Kokain, einem Kilogramm Heroin sowie mit neuen psychoaktiven Stoffen.
Die Männer waren international vernetzt
Die Männer sollen damit umgerechnet über eine Million Euro verdient haben. Bezahlt wurde laut Anklage mit Bitcoin.Die Beschuldigten sind zwischen 25 bis 44 Jahre alt und stammen aus Deutschland, den Niederlanden, Polen und der Türkei.
Den Online-Drogen-Marktplatz sollen sie zwischen September 2017 und Februar 2019 in unterschiedlicher Beteiligung gemeinsam betrieben haben. Als erstes wurde laut Staatsanwaltschaft ein 30-Jähriger aus Brandenburg festgenommen - er soll Lagerstätten in Hessen und Niedersachsen verwaltet haben.
Festnahme des Chefs stoppte den Handel nicht
Als mutmaßlicher Kopf der Band gilt ein 27-Jähriger aus dem Landkreis München mit Wohnsitz auf Mallorca. Er konnte bei Wiedereinreise nach Deutschland Ende Mai 2019 festgenommen werden.
Ein 36-jähriger Niederländer soll für die Beschaffung verantwortlich gewesen sein, ein 36-jähriger aus Brandenburg für den Transport, zwei Polen für die Einfuhr. Nach der Festnahme des Chefs sollen ein Türke und drei Deutsche den Handel von Hamburg aus weitergeführt haben.
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Sieben der elf Angeschuldigten sitzen in Untersuchungshaft, einer ist wegen einer anderer Sache Haft. Termine für die Hauptverhandlung stehen noch nicht fest. Dass das Landgericht Gießen zuständig ist, liegt nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft daran, dass eines der Drogenlager in Mittelhessen entdeckt wurde. (dpa)