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Kultserie der 1990er Jahre„Friends“ – Was wurde aus Jennifer Anniston, Matthew Perry, Courtney Cox und Co.?

Lesezeit 8 Minuten
David Schwimmer (l-r), Lisa Kudrow, Matthew Perry, Courteney Cox, Jennifer Aniston und Matt LeBlanc stehen zusammen, nachdem „Friends“ bei den 54. Primetime Emmy Awards den Preis für die beste Comedy-Serie gewonnen hat.

David Schwimmer (l-r), Lisa Kudrow, Matthew Perry, Courteney Cox, Jennifer Aniston und Matt LeBlanc stehen zusammen, nachdem „Friends“ bei den 54. Primetime Emmy Awards den Preis für die beste Comedy-Serie gewonnen hat. (Archivbild von 2002)

Sitcom-Fans trauern um Matthew Perry. Er und seine Kollegen wurden durch „Friends“ zu Weltstars. Was ist aus Rachel, Monica und Co. geworden?

Die Nachricht vom plötzlichen Tod des Schauspielers Matthew Perry traf viele Fans der Kultsitcom „Friends“, mit der der 54-Jährige international bekannt wurde, hart. Auch gut 20 Jahre nach dem Ende der Comedy erfreuen sich die zehn Staffeln, die zwischen 1994 und 2004 produziert wurden, ungebrochener Beliebtheit. In Deutschland lief die Serie von August 1996 bis Oktober 2005 nachmittags und abends auf ProSieben. Danach wurde sie endlos auf verschiedenen Sendern wiederholt. Im Mai 2021 gab es eine große Reunion mit allen Stars.

Ob auf DVD, Blu-ray oder als Stream bei Anbietern wie Amazon Prime oder Netflix, die Sitcom ist auch nach all den Jahren immer noch ein Hit. Doch was wurde eigentlich aus den Serienstars nach dem Ende der Serie?


Was wurde aus Jennifer Aniston alias Rachel Green?

Jennifer Aniston (54) hat nach ihrem Durchbruch in „Friends“ die mit Abstand erfolgreichste Karriere des Sitcom-Ensembles im Filmgeschäft hingelegt. Schon während ihrer Zeit bei „Friends“ schaffte sie den Sprung vom Fernsehen auf die große Leinwand Hollywoods. Zu den bekanntesten ihrer rund 50 Filme zählen vor allem romantische Komödien wie „... und dann kam Polly“ (2004), „Trennung mit Hindernissen“ (2006), „Marley & Ich“ (2008) und „Wir sind die Millers“ (2013).

Zuletzt feierte sie auf Netflix große Streaming-Erfolge mit der Krimikomödie „Murder Mystery“ 2019 und der Fortsetzung 2023 – beide an der Seite von Adam Sandler, mit dem sie bereits 2011 in „Meine erfundene Frau“ über 100 Millionen Dollar an den Kinokassen einspielte.

Jennifer Aniston bei der Premiere von „Murder Mystery 2“ im März 2023.

Jennifer Aniston bei der Premiere von „Murder Mystery 2“ im März 2023. (Archivbild)

Seit 2019 spielt Aniston außerdem in mehreren Staffeln die Hauptrolle an der Seite von Reese Witherspoon in der von der Kritik gefeierten „The Morning Show“ auf Apple TV+. Hier zeigte sie mehr denn je, dass ihr auch dramatische Rollen liegen. Für ihre schauspielerischen Leistungen erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen und Nominierungen, darunter einen Golden Globe Award und einen Emmy Award.

Auch als Filmproduzentin hat sich Aniston einen Namen gemacht. Sie gründete unter anderem die Produktionsfirma „Echo Films“ und war maßgeblich an Projekten wie „Dumplin'“ beteiligt. Neben ihrer Karriere in der Unterhaltungsindustrie ist Aniston auch für ihr soziales Engagement bekannt. Sie unterstützt mehrere Wohltätigkeitsorganisationen, darunter „Stand Up to Cancer“ und „Friends of El Faro“, eine Organisation, die Waisenkinder in Tijuana, Mexiko, unterstützt. Auch ihr Privatleben sorgte immer wieder für Schlagzeilen, insbesondere als sie von 2000 bis 2005 mit Brad Pitt verheiratet war.


Was wurde aus Courteney Cox alias Monica Geller-Bing?

Courteney Cox (59) war schon lange vor „Friends“ in Film und Fernsehen erfolgreich, unter anderem in „Masters of the Universe“ (1987), damals ein Flop, heute ein Kultfilm. Kurz vor „Friends“ landete sie mit „Ace Ventura – Ein tierischer Detektiv“ (1994) einen Kinohit. Noch während ihrer Zeit bei der Sitcom erhielt Cox eine der Hauptrollen in der Horrorfilmreihe „Scream“. Neben David Arquette, mit dem sie von 1999 bis 2013 auch verheiratet war, ist sie die einzige Darstellerin, die in allen sechs Teilen zu sehen war. Der bislang letzte kam 2023 in die Kinos und war mit einem Einspielergebnis von knapp 170 Millionen US-Dollar erneut ein großer Erfolg. Ein siebter Teil ist bereits in Planung.

(l-r) Jennifer Aniston, Courteney Cox und Lisa Kudrow bei der Verleihung des Hollywood Walk of Fame Star an Courteney Cox am 27. Februar 2023 in Hollywood, Kalifornien.

(l-r) Jennifer Aniston, Courteney Cox und Lisa Kudrow bei der Verleihung des „Hollywood Walk of Fame“-Stern an Cox. (Archivbild)

Nach „Friends“ war sie auch wieder in einer erfolgreichen Sitcom zu sehen, „Cougar Town“, die von 2009 bis 2015 ausgestrahlt wurde, in Deutschland aber keine guten Einschaltquoten erzielte. Auch ihre Filmkarriere setzte Cox fort, konnte aber außer in „Scream“ nur Flops verbuchen. Einen Erfolg feierte sie hingegen mit der Horrorcomedy „Shining Vale“ für den Pay-TV-Sender Starz, die mittlerweile eine zweite Staffel erhalten hat.

Neben der Schauspielerei engagierte sich Cox auch als Produzentin. Zusammen mit ihrem Ex-Mann David Arquette gründete sie die Produktionsfirma „Coquette Productions“. Die Firma war an verschiedenen Film- und Fernsehprojekten beteiligt. Im Februar 2023 erhielt Cox einen Stern auf dem „Hollywood Walk of Fame“. Sie und Arquette haben eine Tochter, Coco (* 2004).


Was wurde aus Lisa Kudrow alias Phoebe Buffay-Hannigan?

Für Lisa Kudrow (60), die zuvor nur in unbedeutenden Nebenrollen zu sehen war, bedeutete „Friends“ den absoluten Durchbruch. Dabei war die Serie eine absolute Doppelbelastung, denn parallel spielte sie auch in der sehr erfolgreichen Sitcom „Verrückt nach dir“ eine Nebenrolle. Der Clou: Bei den Rollen handelte es sich um Zwillinge und Kudrow trat in „Friends“ in einzelnen Episoden nicht nur als Phoebe, sondern auch als deren Schwester Ursula auf.

Lisa Kudrow im März 2023 bei einem Special für die Schauspielerin Carol Burnett.

Lisa Kudrow im März 2023 bei einem Special für die Schauspielerin Carol Burnett.(Archivbild)

Zunächst sah es auch so aus, als ob auch Kudrow der langfristige Sprung nach Hollywood gelingen würde. 1997 sah man sie neben Mira Sorvino im Kinoerfolg „Romy und Michele“, gefolgt von „The Opposite of Sex – Das Gegenteil von Sex“ im Jahr darauf. Beide Rollen brachten ihr Kritikerlob ein, doch ihre Filmkarriere hob nie richtig ab. Bis heute spielte sie in rund 40 Filmen mit, darunter große Kinohits wie „Reine Nervensache 2“, „Einfach zu haben“ (2010) oder „Bad Neighbors“, allerdings war Kudrow hier nur in Nebenrollen zu sehen und meist stahlen ihr Stars wie Robert De Niro oder Billy Crystal die Show.

Besser lief es für Kudrow mit der Webserie „Web Therapy“, die von 2008 bis 2014 einige Aufmerksamkeit erregte. Kurios ist die Erfolgsgeschichte der Serie „The Comeback“, deren erste Staffel 2005 und zweite Staffel 2015 ausgestrahlt wurde und der Schauspielerin viel Lob einbrachte. Wie ihre Kolleginnen Aniston und Cox wurde auch Kudrow für zahlreiche Film- und Fernsehpreise nominiert und erhielt für „Friends“ einen Emmy. Kudrow ist seit Mai 1995 mit Michel Stern verheiratet. Zusammen haben sie einen Sohn (* 1998).


Was wurde aus Matt LeBlanc alias Joseph Joey Tribbiani?

Nach „Friends“ bekam Matt LeBlanc im Gegensatz zu seiner Serienrolle als mittelloser Schauspieler gleich eine neue Rolle, nämlich im Spin-off „Joey“, das aber nach nur zwei Staffeln wieder eingestellt wurde. Auch LeBlancs Versuch, im Filmgeschäft Fuß zu fassen, zahlte sich nicht aus. Nach Flops wie „Ed – Die affenstarke Sportskanone“ (1996) oder „Lost in Space“ (1998) und einer Nebenrolle in „3 Engel für Charlie“ (2000) und dessen Fortsetzung konzentrierte er sich wieder auf das Fernsehen, brauchte aber Jahre, bis seine Karriere wieder in Schwung kam.

SANTA MONICA, CALIFORNIA - OCTOBER 08: (L-R) Jimmy Kimmel and Matt LeBlanc attend the 2022 Children’s Hospital Los Angeles Gala at the Barker Hangar on October 08, 2022 in Santa Monica, California. (Photo by Matt Winkelmeyer/Getty Images for Children's Hospital Los Angeles)

SANTA MONICA, CALIFORNIA - OCTOBER 08: (L-R) Jimmy Kimmel and Matt LeBlanc attend the 2022 ChildrenâÄÖs Hospital Los Angeles Gala at the Barker Hangar on October 08, 2022 in Santa Monica, California. (Photo by Matt Winkelmeyer/Getty Images for Children's Hospital Los Angeles)

Der Wendepunkt war die mehrfach für Emmy und Golden Globe nominierte Sitcom „Episodes“, in der LeBlanc von 2011 bis 2017 sich selbst spielte und die ihm einen Golden Globe einbrachte. Danach folgte nahtlos der nächste Sitcom-Erfolg als Bauunternehmer Adam Burns mit turbulentem Familienleben in „Man with a Plan“, die ebenfalls in vier Staffeln erfolgreich lief. Außerdem war er für die BBC von 2016 bis 2019 Co-Moderator des Automagazins „Top Gear“. Seitdem lässt es LeBlanc, Vater einer Tochter, ruhiger angehen und meldet sich nur noch unregelmäßig bei seinen fast neun Millionen Followern auf Instagram.


Was wurde aus Matthew Perry alias Chandler Bing?

Bis zu seinem plötzlichen Tod am 28. Oktober 2023 hatte der 54-jährige Matthew Perry eine wechselhafte Karriere mit einigen guten Rollen, aber auch einigen Misserfolgen. Während seiner Zeit bei „Friends“ versuchte auch er sich im Filmgeschäft. Er spielte in den Komödien „Fools Rush In - Herz über Kopf“ (1997) mit Salma Hayek, „Ein Date zu dritt“ (1999) mit Neve Campbell oder „Keine halben Sachen“ (2000) mit Bruce Willis und Rosanna Arquette. Danach folgten einige Flops.

Matthew Perry bei der „GQ Men of the Year“-Party im November 2022.

Matthew Perry bei der „GQ Men of the Year“-Party im November 2022. (Archivbild)

2009 feierte er sein Comeback an der Seite von Zac Efron in dem Kinohit „7 Again – Zurück zur Highschool“, der weltweit rund 136 Millionen Dollar einspielte. Dass er auch ernste bis böse Rollen spielen kann, bewies er als Gaststar als intriganter Anwalt in der Fernsehserie „The Good Wife“ und deren Spin-off „The Good Fight“. Seine TV-Karriere endete mit der erfolgreichen Sitcom „The Odd Couple“, die es bis 2017 auf drei Staffeln brachte, und als Ted Kennendy in der historischen Miniserie „Die Kennedys: After Camelot“ (2017). Danach war er nur noch 2021 in der „Friends“-Reunion zu sehen.

Im Jahr 2022 brachte Perry seine Autobiografie „Friends, Lovers and the Big Terrible Thing“ heraus. Darin schrieb er offen über den jahrzehntelangen Kampf gegen seine Alkohol-, Drogen- und Tablettensucht, die immense gesundheitliche Probleme mit sich brachte. Im Verlauf seines Lebens habe er, so Perry, „gut und gern sieben Millionen Dollar dafür ausgegeben, clean zu werden“. Arm war er dennoch nicht. Noch im Juni 2023 kaufte Perry ein modernes Haus aus der Mitte des Jahrhunderts in den Hollywood Hills.


Was wurde aus David Schwimmer alias Ross Geller?

David Schwimmer bei einer Veranstaltung im Dezember 2021.

David Schwimmer bei einer Veranstaltung im Dezember 2021. (Archivbild)

Auch David Schwimmer (56) kann auf eine beachtliche Karriere zurückblicken: Bis heute war er in rund 60 Film- und Fernsehrollen in den unterschiedlichsten Genres zu sehen. Wie seine „Friends“-Kollegen versuchte er bereits während seiner Zeit bei der Sitcom den Sprung nach Hollywood und spielte in einigen Kinofilmen mit, meist in Nebenrollen. Mit erfolgreichen Filmen wie „Run, Fatboy, Run“ (2007) oder dem umstrittenen Missbrauchsdrama „Trust – Blindes Vertrauen“ (2010) bewies er sich auch als Regisseur.

2006 debütierte er am Broadway in dem Stück „Die Caine war ihr Schicksal“. Viel Anerkennung erhielt er für seine Stimme in den drei computeranimierten Trickfilmen „Madagascar“. Es folgten zahlreiche Gast- und Nebenrollen in Serien, gefolgt von einer Hauptrolle als NSA-Agent in der Comedy „Intelligence“, die es bis 2023 auf drei Staffeln für Sky 1 brachte.

2016 erhielt Schwimmer viel Lob für die Rolle des Anwalts Robert Kardashian in „American Crime Story – The People v. O. J. Simpson“, für die er nach „Friends“ seine zweite Nominierung für den Emmy erhielt.


Alle zehn Staffeln von „Friends“ laufen derzeit im Abo von Netflix. Bei JustWatch kann man sich darüber hinaus informieren, ob die Serie noch bei anderen Anbietern verfügbar ist. Alle Staffeln sind in Deutschland auch auf DVD erschienen.