Das Metallteil stürzte den Angaben zufolge bereits am Montag in das Dorf. Experten warnen vor größeren Gefahren durch Weltraumschrott.
Weltraumschrott wird zur BedrohungHalbe Tonne schwer – Großes Raketenteil aus dem All schlägt in Dorf ein
Aufregung in einem Dorf in Kenia: Ein offensichtlich aus dem Weltraum stammender, eine halbe Tonne schwerer Metallring ist in der Ortschaft Mukuku im Süden des Landes eingeschlagen. Es handele sich vermutlich um ein Teil einer Weltraumrakete, teilte am Mittwoch die kenianische Raumfahrtagentur (KSA) mit. Der Metallring habe einen Durchmesser von etwa zweieinhalb Metern und sei 500 Kilogramm schwer.
Das Metallteil stürzte den Angaben zufolge bereits am Montag in das Dorf. Die Trümmer seien geborgen worden und würden nun untersucht. „Vorläufige Untersuchungen deuten darauf hin, dass es sich bei dem heruntergefallenen Objekt um einen Trennring einer Trägerrakete handelt“, erklärte die Behörde.
Gefährlicher Weltraumschrott: Trennring schlägt in Dorf in Kenia ein
Dieser hätte eigentlich beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre verglühen oder in unbewohnte Gebiete fallen müssen, hieß es weiter. Experten der KSA werden demzufolge nun versuchen, die Trägerrakete zu identifizieren, um die Verantwortlichen für den gefährlichen Zwischenfall ausfindig machen zu können.
„Dies ist ein Einzelfall“, betonte die Raumfahrtagentur unterdessen. Das Objekt stelle keine Gefahr für die öffentliche Sicherheit dar. Weltraumschrott sei jedoch ein größer werdendes Problem und eine „reale Bedrohung“, teilte die KSA weiter mit.
Weltraumschrott: „Einige Teile sind so groß wie Autos oder Busse“
„Einige Teile des Weltraumschrotts sind so groß wie Autos oder sogar Busse, und wenn sie herunterfallen, könnten sie erhebliche Gefahren für Eigentum und Menschenleben darstellen. Jeder muss sich dessen bewusst sein und alles Verdächtige den Behörden melden“, schrieb die kenianische Raumfahrtagentur auf der Plattform X.
Zuletzt hatte es in den USA bereits einen ähnlichen Fall gegeben. Im Juni hatte Weltraumschrott das Dach eines Hauses im US-Bundesstaat Florida durchschlagen. Die Besitzer des Hauses verlangten daraufhin eine Entschädigung in Höhe von 80.000 US-Dollar (rund 77.000 Euro) von der US-Raumfahrtbehörde NASA.
Wegen des zunehmenden Weltraumschrotts im All könnte der Fall Präzedenzcharakter entwickeln. Bisher haben sich die Parteien nicht einigen können. Sollte es nicht zu einer Einigung kommen, ist eine Klage vor Gericht möglich. (das/afp)