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Britisches KönigshausVerschwörungstheorien um Prinzessin Kate führen zu Unruhe im Königreich

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Kate, Prinzessin von Wales, und William, Prinz von Wales.

Kate, Prinzessin von Wales, und William, Prinz von Wales.

Nach einer OP soll die Prinzessin bis nach Ostern keine Termine wahrnehmen. Doch in der Zeit der sozialen Medien ist die Palast-Strategie riskant.

70 Tage ist es am Montag (4. März) her, dass die zukünftige Königin in der Öffentlichkeit zu sehen war. Gemeinsam mit ihrem Mann Prinz William und den drei Kindern besuchte Prinzessin Kate am ersten Feiertag den Weihnachtsgottesdienst der Royal Family. Lachend und winkend, wie immer.

Dass sich die 42-Jährige seither nicht hat blicken lassen, ist im Grunde keine Aufregung wert. Der Palast hatte bereits am 17. Januar mitgeteilt, dass Kate sich von einer geplanten Bauchoperation erhole und deshalb bis nach Ostern keine Termine wahrnehmen werde. Das ist noch einen Monat hin – und trotzdem wächst die Aufregung im Vereinigten Königreich.

Kate (l-r), Prinzessin von Wales, Prinzessin Charlotte, Prinz George, William, der Prinz von Wales, Prinz Louis und Mia Tindall kommen zum Weihnachtsgottesdienst in der St. Mary Magdalene Church in Sandringham in Norfolk.

Kate (links-rechts), Prinzessin von Wales, Prinzessin Charlotte, Prinz George, William, der Prinz von Wales, Prinz Louis und Mia Tindall kommen zum Weihnachtsgottesdienst in der St. Mary Magdalene Church in Sandringham in Norfolk. (Archivbild)

Das liegt nicht an der Boulevardpresse, die sich sonst auf jedes Detail stürzt: Welche Farbe Kates Kleid hat, was sie mit ihrem Schmuck ausdrücken will, wie anmutig sie lächelt. Doch über ihren Gesundheitszustand liest man seit Wochen kein Wort der Spekulation. Das Königshaus hatte um Privatsphäre gebeten und die berüchtigte „Yellow Press“ pariert erstaunlich konsequent.

„Der Kensington-Palast wird deshalb nur dann über die Fortschritte Ihrer Königlichen Hoheit berichten, wenn wichtige neue Informationen vorliegen“, hieß es bei der Ankündigung der Operation. Details über ihre Erkrankung wurden nicht genannt, nur dass es sich nicht um Krebs handelt. Doch die alte Palastregel „never complain, never explain“, an die sich die verstorbene Queen Elizabeth II. stets hielt, hat es in Zeiten von Social Media immer schwerer.

„Krisenwoche“ für die Royals

Ausgerechnet Kates Ehemann hat die Gerüchteküche angeheizt. Als Prinz William (41) am Dienstag kurzfristig einen wichtigen royalen Termin „aus persönlichen Gründen“ absagte, war die Büchse der Pandora im Internet geöffnet. Die Gerüchteküche in den sozialen Netzwerken brodelte, Verschwörungstheorien schossen ins Kraut, sodass sich der Kensington-Palast zu einem erneuten Statement genötigt sah: Die Prinzessin erhole sich, es gehe ihr gut. Man habe gesagt, dass man sich im Falle eines Falles melden werde. Was damit gemeint ist, bleibt offen – und schürte nur noch mehr Spekulationen.

Doch es half nicht. Und auch Williams fröhliche Stimmung bei Terminen zum walisischen Nationalfeiertag am Freitag beruhigte die Spekulationen und Gerüchte nicht. Die Erklärung „reicht nicht aus, um die moderne Neugier zu befriedigen“, bedauerte der „Telegraph“ und kritisierte, die Royals-Beobachtung im Internet habe „ein neues Maß an Wahnsinn erreicht“. Von einer „Krisenwoche“ schrieb die „Sun“. Selbst die BBC sprach von „einem königlichen Dilemma, da die öffentliche Neugier auf Kates Gesundheitszustand zunimmt“.

Die Englische Patientin ist beileibe nicht das einzige ranghohe Mitglied der Royal Family, das krankheitsbedingt derzeit ausfällt. Schwiegervater König Charles III. (75) ist an Krebs erkrankt und nimmt derzeit keine öffentlichen Termine wahr. Nun kommt es darauf an, dass jedes der verbliebenen Mitglieder der königlichen Familie den naturgemäß sehr vollen Terminkalender abarbeiten kann. Dazu gehören neben Prinz Edward auch dessen Frau, Herzogin Sophie, die als „Geheimwaffe des britischen Königshauses“ („Daily Mail“) bislang nicht enttäuscht.

Warum es keine Gerüchte um Charles gibt

Über den Gesundheitszustand von König Charles gibt es derweil keine Gerüchte. „Der unersättliche Appetit auf Neuigkeiten über die Prinzessin wurde nicht durch die Wahrnehmung verbessert, dass der König viel offener mit seiner Krebsdiagnose umgeht“, kommentierte die Royals-Korrespondentin des Senders Sky News, Rhiannon Mills. Charles winkte Schaulustigen aus der Ferne beim Kirchgang. Er ließ sich fotografieren, wie er Genesungswünsche las und traf sich vor laufender Kamera mit dem britischen Premierminister Rishi Sunak zur Audienz.

Experten halten diesen Vergleich für unfair. „Er ist das Staatsoberhaupt“, betont Mills. Nicht nur von Großbritannien, sondern von einem guten Dutzend anderer Länder. Kate hingegen habe kein verfassungsmäßiges Amt. Deshalb sei Charles in einer anderen Position als die Prinzessin, so Mills. Zum Commonwealth Day, einem der wichtigsten Termine im königlichen Kalender, will Charles eine Videobotschaft senden. „Ich muss gesehen werden, damit man an mich glaubt“, sagte bereits seine Mutter Queen Elizabeth II.

Der Palast hat kaum regelmäßige Repräsentanten

Die unter Charles verschlankte Monarchie braucht ihr Personal. Ohne Charles und Kate gibt es kaum Royals, die Termine wahrnehmen. Königin Camilla (76) und ihre Schwägerin Prinzessin Anne (73) gehören dazu, William - und dann fängt schon fast die zweite Reihe an, mit Charles' bereits erwähnten jüngstem Bruder Prinz Edward und dessen Ehefrau Herzogin Sophie (beide 59).

Vor allem Camilla habe zuletzt deutlich mehr Termine wahrgenommen, als in ihrem Kalender gestanden hätten, berichtete die „Sun“. Doch auch die Königin brauche Erholung. Sie werde demnächst zu einem Auslandsurlaub aufbrechen, wusste die Zeitung zu berichten. Doch das schafft neue Sorgen. Die Royals-Expertin Ingrid Seward sagte der „Sun“: „Dies wird die Frage aufwerfen, wer in einer so entscheidenden Zeit, in der so viele wichtige Royals außer Gefecht sind, das Sagen hat.“ (jag/dpa)