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„Rassistische Feindseligkeit“Harvard-Präsidentin Claudine Gay reicht Rücktritt nach Antisemitismus-Vorwürfen ein

Lesezeit 2 Minuten
Dr. Claudine Gay, Präsidentin der Universität Harvard, spricht bei einer Anhörung in ein Mikrofon. (Archivbild)

Neben den Vorwürfen zu Gays Haltung gegen Antisemitismus stehen Plagiatsvorwürfe im Raum.

Dr. Claudine Gay geriet nach einer Kongressanhörung zum Thema Antisemitismus massiv in die Kritik. Jetzt verlässt sie Harvard.

Angesichts massiver Kritik an ihrer Haltung zu Antisemitismus auf dem Campus hat die Präsidentin der US-Elite-Universität Harvard ihren Rücktritt eingereicht.

„Schweren Herzens“ lege sie ihr Amt nieder, erklärte Claudine Gay am Dienstag, nachdem kurz zuvor die Universitätszeitung „The Harvard Crimson“ über diesen bevorstehenden Schritt berichtet hatte. In ihrem Rücktrittsschreiben erklärte Gay, sie habe persönliche Drohungen erhalten und sei zum Ziel „rassistischer Feindseligkeit“ geworden.

Mitte Dezember hatte Gay einen Rücktritt noch abgewendet, nachdem sich das Hochschulführungsgremium Harvard Corporation hinter sie gestellt hatte. Gay - die erste afroamerikanische Präsidentin in der Geschichte von Harvard - war zuvor bei einer Kongressanhörung zum Thema Antisemitismus befragt worden. Dabei antwortete sie auf die Frage, ob Studenten, die auf dem Campus zum „Völkermord an Juden“ aufrufen, gegen die Verhaltensregeln der Unis verstoßen: „Es hängt vom Kontext ab.“

Kritik zu Haltung gegenüber Antisemitismus und Plagiatsvorwürfe setzen Claudine Gay zu

Neben dieser viel kritisierten Aussage sah sich Gay auch mit Plagiatsvorwürfen konfrontiert. Der 53-Jährigen wurde vorgeworfen, in ihren Publikationen nicht sauber zitiert zu haben. Im Juli war Gay, die als Tochter haitianischer Einwanderer in New York zur Welt kam, zur ersten afroamerikanischen Präsidentin in der Geschichte der weltberühmten Universität nahe Boston im US-Bundesstaat Massachusetts ernannt worden.

In den vergangenen Wochen gab es laute Rücktrittsforderungen, unter anderem von einer Gruppe von mehr als 70 Kongressabgeordneten. Aber auch Mäzene der Universität sowie mehr als 700 Fakultätsmitglieder hatten sich auf ihre Seite gestellt.

Seit dem Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober und dem darauf folgenden Beginn der israelischen Bombardements von Zielen im Gazastreifen haben antisemitische Vorfälle und Hassverbrechen gegen Juden, aber auch Muslime, in den USA zugenommen. Auch an Hochschulen gab es antisemitische Aktionen. (afp)