AboAbonnieren

Unglück auf HawaiiUS-Maschine schießt über Landebahn und stürzt ins Wasser – Umweltschützer besorgt

Lesezeit 3 Minuten
A military aircraft lies in the shallow waters of Kaneohe Bay after skidding off the end of the runway at Marine Corps Hawaii in Kaneohe on November 20, 2023. The aircraft is a Boeing P8 Poseidon, described as a military surveillance and patrol aircraft. Authorities confirmed the nine people on board made it to shore uninjured. The crew was conducting “routine training” at the time, according to military officials. (Photo by Eugene Tanner / AFP)

Eigentlich kein Wasserflugzeug: Die Boeing P-8 Poseidon der US-Navy liegt in der Kaneohe Bay vor Hawaii im Meer.

Auf Hawaii hat eine Militärmaschine der US-Navy eine ungeplante Landung im Meer hingelegt.

Eine Maschine der US-Navy ist am Montagnachmittag (Ortszeit) nicht auf der Landebahn einer Militärbasis runtergegangen, sondern sie rutschte ins Wasser. Bilder zeigen, wie die Boeing im Meer liegt.

Wie die Plattform „hawaiinewsnow.com“ berichtet, steuerte die Maschine vom Typ Boeing P-8 Poseidon eigentlich die Marine Corps Base Hawaii auf der Halbinsel Mokapu im Südosten der Insel Oʻahu ansteuern. Der Kapitän schaffte es aber offenbar nicht, das Flugzeug auf die Landebahn zu bringen oder rechtzeitig zu stoppen, sodass die Boeing über die Bahn hinausschoss und ins Wasser stürzte. Der Vorfall ereignete sich gegen 13:57 Uhr.

US-Militärmaschine landet vor Hawaii im Wasser

Das Wasser der Kaneohe Bay ist flach, so dass die Maschine nicht komplett versinken konnte. Bilder zeigen, wie die Boeing im flachen Wasser liegt. Laut Behörden befanden sich an Bord des Flugzeugs neun Personen. Alle konnten unverletzt an Land gelangen. Zunächst wollte die Küstenwache zur Rettung einschreiten, dies war aber nicht nötig.

Nun wird die Ursache des Vorfalls untersucht. Wie ein Flugexperte „Hawaiinewsnow“ erklärt, habe der Pilot das Flugzeug wahrscheinlich nicht genau dort auf der Landebahn abgesetzt, wo er es wollte. Die Landebahn in Kaneohe sei relativ kurz, sodass sich ein Fehler schnell gravierend auswirken könne. Möglicherweise hätten auch schlechtes Wetter und starker Wind eine Rolle gespielt. Zum Zeitpunkt des Unfalls regnete es in der Region, wie Medien berichten.

Bei der Boeing P-8 Poseidon handelt es sich um ein Seefernaufklärungs- und U-Boot-Jagdflugzeug. Die Maschine basiert auf dem Kurz- und Mittelstreckenflugzeug Boeing 737-800. Auch bei der Bundeswehr kommt die Boeing P-8 Poseidon zum Einsatz. Poseidon ist in der griechischen, Neptun in der römischen Mythologie der Gott des Meeres.

Der Vorfall erinnert an das „Wunder auf dem Hudson“, als ein von Chesley „Sully“ Sullenberger gesteuertes Passagierflugzeug auf dem New York Hudson River notlandete. Alle 155 Menschen an Bord überlebten.

Flugzeugunglück auf Hawaii: Bergung der Boeing P-8 Poseidon unklar

Am Tag nach dem Unglück ist noch immer unklar, wie das 70-Tonnen-Flugzeug sicher geborgen werden kann. Zahlreiche Schaulustige machen sich auf den Weg, um die spektakuläre Szenerie zu sehen. Sie halten entlang des Highways 3 in Richtung Marine Corps Base Hawaii und sind fasziniert von dem riesigen Flugzeug, dessen unterer Teil sich unter Wasser befindet.

Die Boeing P-8 Poseidon ist von mobilen Sperren umgeben, die verhindern sollen, dass austretender Treibstoff sich ausbreitet. Umweltschützer auf Hawaii äußern sich besorgt, dass bei der Bergung Schadstoffe ins Wasser austreten könnten. Die US-Marine müsse sämtlichen Treibstoff abpumpen, heißt es. Zudem werden Gutachten verlangt, um mögliche Auswirkungen auf die Umwelt zu untersuchen. Bislang ist nach Auskunft des Kommandos der United States Third Fleet kein Treibstoff ausgetreten. (cme)