Niedersachsen bittet die Bundeswehr um Hilfe. Sechs Hubschrauber sind in Bereitschaft versetzt worden. Auch für NRW gibt es noch keine Entwarnung.
Kritische HochwasserlageNiedersachsen „fast ganz unter Wasser“ – Hilfe von Bundeswehr angefordert
Das Land Niedersachsen hat wegen der aktuellen Hochwasserlage die Bundeswehr um Unterstützung gebeten. Es sei bereits am Donnerstagabend ein Amtshilfeersuchen eingegangen, sagte ein Sprecher des Territorialen Führungskommandos der Streitkräfte am Freitagnachmittag. Er bestätigte damit einen Bericht des „Spiegel“, wonach sechs Hubschrauber in Bereitschaft versetzt wurden.
Niedersachsen: Bundeswehr könnte helfen, Deiche zu stabilisieren
Bislang sei aber noch keine Unterstützung aufgrund der Anfrage erfolgt, sagte der Sprecher weiter. Als mögliche Einsatzräume nannte er vor allem das Gebiet um Oldenburg sowie die Region nördlich von Hannover. „In erster Linie geht es um die Sicherung von Deichen“, sagte der Sprecher. Möglich seien aber auch Personal- und Materialtransporte sowie wenn nötig auch Evakuierungen gefährdeter Menschen. Diese letzte Anforderung sei aber zunächst nur vorsorglich erfolgt.
Im „Spiegel“ hieß es, wenn Deiche aufgeweicht seien oder gar brechen, sollten die Helikopter Textilbehälter abwerfen, die mit Baumaterial gefüllt sind. So sollten die Deiche stabilisiert und der Wasserfluss gebremst werden. Vielerorts seien diese bereits durch die Wassermassen so stark aufgeweicht, dass Helfer sie mit Fahrzeugen nicht mehr erreichen können.
Kritische Hochwasserlage in Niedersachsen – noch keine Entwarnung in NRW
Nach starken Regenfällen und teilweise auch aufgrund von Schneeschmelze im Harz führen viele niedersächsische Flüsse derzeit Hochwasser. Landesinnenministerin Daniela Behrens (SPD) sprach am Morgen im Deutschlandfunk von einer „sehr, sehr angespannten Lage“. Fast ganz Niedersachsen stehe unter Wasser. Die rund 100.000 Kräfte von unter anderem Feuerwehr und Technischem Hilfswerk (THW) seien deshalb überall im Einsatz. Es sei „wirklich noch keine Entspannung in Sicht“, ergänzte Behrens.
In Nordrhein-Westfalen hat sich die Lage zwar vorübergehend etwas entspannt – allerdings laut Umweltministerium „auf hohem Niveau“. Fast die Hälfte der Pegel bewegen sich demnach immer noch im Bereich der Warnstufen. Sehr hohe Pegel wurden weiterhin an der Weser in Ostwestfalen gemessen. (das/afp)