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Gefährliche Szenen auf AutobahnSchwerer Unfall bei Hochzeitskorso – Teilnehmer behindern Rettung

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Auf der A39 bei Wolfsburg ist ein Brautpaar verunglückt. Die Teilnehmenden des Hochzeitskorsos sorgten für gefährliche Szenen bei den Rettungsarbeiten (Symbolbild eines mit Blumen geschmückten Hochzeitsautos).

Auf der A39 bei Wolfsburg ist ein Brautpaar verunglückt. Die Teilnehmenden des Hochzeitskorsos sorgten für gefährliche Szenen bei den Rettungsarbeiten (Symbolbild).

In Niedersachsen sind zwei Autos verunglückt. Sechs Menschen wurden verletzt – es kam zu gefährlichen Szenen. Die Polizei zieht Konsequenzen.

Am Sonntag (15. September) hat sich auf der Autobahn 39 im niedersächsischen Wolfsburg ein schwerer Unfall ereignet. Insgesamt sechs Personen wurden verletzt, fünf von ihnen schwer. Die Rettungsarbeiten wurde von zahlreichen Menschen behindert, wie die Polizeiinspektion Braunschweig mitteilt, die für diesen Autobahnabschnitt zuständig ist. Bei den Beteiligten handelt es sich um Teilnehmende eines Hochzeitskorsos.

Am Sonntagmittag waren rund 50 Fahrzeuge einer türkisch-kurdischen Hochzeitsgesellschaft auf der A39 Richtung Wolfsburg unterwegs, als es zwischen dem Kreuz Wolfsburg/Königslutter und der Anschlussstelle Flechtorf zu dem Unfall kam. Aus bislang ungeklärter Ursache stieß das erste Fahrzeug des Konvois mit dem Fahrzeug eines älteren Ehepaares zusammen.

Beide Autos gerieten ins Schleudern, überschlugen sich und kamen im Seitenbereich der Autobahn zum Liegen. Drei Personen aus dem Fahrzeug der Hochzeitsgesellschaft wurde schwer und eine Person leicht verletzt, darunter nach NDR-Informationen auch das Brautpaar. Das Ehepaar aus dem zweiten Fahrzeug wurde ebenfalls schwer verletzt. Ersthelfer konnten die Verletzten aus ihren Fahrzeugen befreien, anschließend wurden sie durch Rettungskräfte in umliegende Krankenhäuser gebracht.

Die beiden Unfallwagen wurden abgeschleppt und zur Beweissicherung sichergestellt. Es entstand ein Gesamtschaden von ca. 70.000 Euro.

A39: Teilnehmende des Hochzeitskonvois klettern über Mittelleitplanke

Allerdings wurden Rettungs- und Bergungsmaßnahmen sowie die Unfallaufnahme nach Angaben der Polizei „durch die Vielzahl von Personen, die der Hochzeitsgesellschaft angehörten, erheblich behindert“. Teilnehmende des Konvois stoppten ihre Fahrzeuge entweder direkt hinter der Unfallstelle, passierten die Stelle, wendeten in Flechtorf und hielten wiederum auf dem Seitenstreifen der Gegenfahrbahn.

Anschließend verließen die Insassen die Fahrzeuge, um zu den verunfallten Fahrzeugen zu gelangen. Dabei liefen sie quer über alle Fahrstreifen der Autobahn und stiegen über die Mittelleitplanke.

Ermittlungen gegen Angehörige des Hochzeitskonvois wird geprüft

Die A39 musste in beide Richtungen gesperrt werden, um Gefahr für die Teilnehmenden des Korsos als auch von Unbeteiligten zu vermeiden. Weitere Polizisten mussten aus Braunschweig und Wolfsburg zur Hilfe angefordert werden. Die Angehörigen der Hochzeitsgesellschaft zeigten sich den Beamten gegenüber „höchst uneinsichtig“ – es wurden diverse Platzverweise ausgesprochen und durchgesetzt.

Die A39 in Richtung Wolfsburg wurde bis 17.45 Uhr gesperrt, in Richtung Salzgitter bis 16.15 Uhr. Zwischenzeitlich ereignete sich am Stauende Richtung Wolfsburg ein weiterer Unfall, bei dem eine Person ebenfalls leicht verletzt wurde.

Nun prüft die Polizei die Einleitung von Verfahren gegen Angehörige der Hochzeitsgesellschaft. (cme)