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„Wir sind fassungslos“Homophobe Kommentare gegen „GZSZ“-Moritz – RTL reagiert

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Lennart Borchert beim Berliner Charity-Event zugunsten der Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien im KPM Hotel & Residences.

Lennart Borchert beim Berliner Charity-Event zugunsten der Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien im KPM Hotel & Residences. (Archivbild)

Die beliebte Soap „GZSZ“ wurde zur Zielscheibe von homophoben Kommentaren. Der Muttersender RTL reagierte prompt.

Das offizielle Instagram-Profil der täglichen RTL-Serie „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ („GZSZ“) ist kürzlich mit einer Flut von widerlichen Hasskommentaren konfrontiert worden, die im Zusammenhang mit der Handlung um die homosexuelle Figur Moritz Bode standen.

Der 23-jährige Schauspieler Lennart Borchert verkörpert seit über drei Jahren die Rolle des Moritz Bode in „GZSZ“. Kurz nachdem er in der Daily Soap eingestiegen war, wurde die Figur im Juni 2020 als schwul geoutet.

Lennart Borchert muss als Moritz Bode homophobe Kommentare einstecken

In den letzten Episoden der Serie musste Moritz eine Menge durchmachen: Seine Schwester war verschwunden, er litt unter Liebeskummer, flüchtete sich in seinen Escort-Job und wurde letztendlich von einem Kunden mit K.-o.-Tropfen betäubt und vergewaltigt.

Anstatt jedoch Mitgefühl für die Serienfigur zu zeigen, verhielten sich viele Instagram-Nutzer ausgesprochen diskriminierend gegenüber der fiktiven Figur. Viele Menschen beschuldigten Moritz sogar, selbst für das, was ihm widerfahren ist, verantwortlich zu sein. Darüber hinaus häuften sich zahlreiche drastische homophobe Kommentare.

„GZSZ“: RTL reagiert auf homophobe Hasskommentare

Das Instagram-Team von „GZSZ“ reagierte umgehend: „Ihr Lieben, wir sind fassungslos, weil wir in einer eigentlich aufgeklärten Zeit immer noch gegen Hate-Kommentare ankämpfen müssen, die respektloser nicht sein könnten.“ RTL hat inzwischen laut queer.de die diskriminierenden Äußerungen gelöscht.

Das RTL-Team fährt fort: „Die Story rund um Moritz erhitzt die Gemüter. Ihr sollt und dürft diskutieren, dafür sind wir hier. Aber homophobe Aussagen und vor allem eine sehr laute Schar an Menschen, die von ‚selbst Schuld‘ beim Thema K.-o.-Tropfen sprechen, können, wollen und werden wir hier nicht dulden.“ RTL betonte auch, dass in solchen Situationen immer der Täter die Verantwortung trage – niemals das Opfer.

Nur zwei Prozent der „GZSZ“-Fans reagieren auf Stellungnahme

Auch auf dem dazugehörigen Bild positioniert sich der Fernsehsender deutlich: „Homophobie, Diskriminierung, Täter-Opfer-Umkehr und allgemeine Respektlosigkeiten werden auf dieser Seite nicht geduldet“, heißt es auf dem pinkfarbenen Bild, das den Text in weißer Schrift transportiert. Über 17.000 Likes sind eingegangen. Der „GZSZ“-Account hat derzeit 740.000 Follower. Damit haben nur zwei Prozent der Fans reagiert.

„Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ wird wochentags um 19.40 Uhr auf RTL ausgestrahlt. Zuvor werden neue Folgen im kostenpflichtigen Bereich des Streamingportals RTL+ gezeigt. Die seit 1992 laufende Soap zählt zu den großen Quotenträgern des Medienunternehmens mit Sitz in Luxemburg und Köln, weil sie vergleichsweise günstig zu produzieren ist und gleichzeitig bis heute in der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen punktet. Sie ist die älteste noch täglich gesendete Serie im deutschen Fernsehen. (jag)