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Bisher 112 Leichen exhumiertOpfern von kenianischer Jesus-Hungersekte fehlten teilweise Organe

Lesezeit 2 Minuten
Polizeibeamte stehen in Kenia neben einer Absperrung vor Gräbern, aus denen die Polizei die Leichen von Opfern eines christlichen Sektenkults exhumiert. (Archivbild)

Polizeibeamte stehen in Kenia neben einer Absperrung vor Gräbern, aus denen die Polizei die Leichen von Opfern eines christlichen Sektenkults exhumiert. (Archivbild)

Die Ermittlerin Kenia gehen von einem „wohlorganisierten Organhandel“ aus. Bisher wurden 112 Leichen exhumiert.

Einigen der über hundert Todesopfern eines extremen Sektenkults in Kenia sind offenbar Organe entnommen worden. Dies berichtete der Chefermittler Martin Munene in einer eidesstattlichen Erklärung unter Berufung auf die bisherigen Autopsien. Munene geht laut der am Montag beim zuständigen Gericht in Nairobi eingereichten Erklärung von einem „wohlorganisierten Organhandel“ aus, an dem „mehrere Akteure“ beteiligt gewesen seien.

112 Leichen in Waldgebiet exhumiert: Anhänger hungerten sich zu Tode

In einem Waldgebiet nahe der Küstenstadt Malindi waren im vergangenen Monat Massengräber mit mutmaßlichen Anhängern der christlichen Sekte „Internationale Kirche der guten Nachricht“ entdeckt worden. Bisher wurden 112 Leichen exhumiert, doch sollte die Suche nach weiteren Opfern nach einer Zwangspause wegen schlechten Wetters am Dienstag wieder aufgenommen werden.

Den bisherigen Ermittlungen zufolge hatte sich ein Großteil der Opfer auf Geheiß von Sektenführer Paul Nthenge Mackenzie zu Tode gehungert, „um Jesus zu begegnen“. Einige Opfer wurden nach Angaben des Chefpathologen Johansen Oduor aber auch erwürgt, totgeprügelt oder erstickt. Unter ihnen waren demnach mehrere Kinder.

Mehrere Kinder unter Toten bei „Massaker im Wald von Shakahola“

Sektenführer Mackenzie wurde inhaftiert, der im Zusammenhang mit dem „Massaker im Wald von Shakahola“ ebenfalls festgenommene Fernsehprediger Ezekiel Odero kam vergangene Woche gegen Zahlung einer Kaution von 1,5 Millionen Kenia-Schilling (rund 10.000 Euro) frei.

Chefermittler Munene warf dem einflussreichen Prediger vor, „riesige Bargeldbeträge“ erhalten zu haben. Sie sollen von Mackenzies Anhängern stammen, die auf Anordnung des Sektenführers ihr gesamtes Vermögen verkauft hatten. Das Gericht in Nairobi wies die Behörden an, 20 Bankkonten im Besitz von Prediger Odero für zunächst 30 Tage einzufrieren. (afp)