Fünf Jahre lang hatte die „Eden ISS“ in der Antarktis gestanden. Jetzt wird sie nach Köln versetzt.
Testgebäude für MondmissionenWeltraum-Gewächshaus aus der Antarktis kommt nach Köln
Nach rund fünf Jahren in der Antarktis bekommt das Test-Gewächshaus „Eden ISS“ eine neue Funktion - und damit auch einen neuen Namen. Als „Eden Luna“ soll es künftig in Köln der Ausbildung von Mond-Astronautinnen und Astronauten dienen, wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) am Mittwoch mitteilte. Sie sollen darin den Anbau von Gemüse, Salaten und Kräutern sowie die dahinterstehende Technik und nötige Prozeduren trainieren.
„Eden ISS“ war an der Forschungsstation „Neumayer III“ des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) platziert und wurde inzwischen nach Bremen gebracht, wie es vom DLR hieß. Mehr als eine Tonne Gemüse, Salate und Kräuter seien darin für die Forschung und die Versorgung der Überwinterungscrews in der Antarktis geerntet worden. „Es war die bisher umfangreichste Langzeiterprobung des bisher größten Testgewächshauses für die anvisierte Nahrungsmittelproduktion auf Mond und Mars.“
„Eden ISS“ habe demonstriert, wie der zukünftige Pflanzenanbau auf Mond und Mars ohne Erde unter künstlichem Licht aussehen und funktionieren könne, sagte Anke Pagels-Kerp, DLR-Bereichsvorständin Raumfahrt. Zudem habe es die jeweilige Überwinterungscrew genossen, im Grün der Pflanzen zu arbeiten und nach langen anstrengenden Tagen erfrischende Mahlzeiten aus dem Gewächshaus zu essen, ergänzte die zeitweise beteiligte Wissenschaftlerin Jess Bunchek.
Köln: Weltraum-Gewächshaus für Mondmissionen zieht ins Raumfahrzentrum
AWI-Direktorin Antje Boetius sagte: „Das Gewächshaus hat neben den durch frisches Gemüse und Kräuter angereicherten Mahlzeiten auch Farbe in das Leben unserer Überwinterungsteams gebracht.“ Die Forschung daran zeige, dass pflanzliches Leben Menschen gut tue. Die Antarktis sei zudem ein ideales Testgebiet zum Gemüseanbau in extremen Lebensräumen.
Nach einem Umbau soll das Gewächshaus Mitte der 2020er Jahre in der Test- und Trainingseinrichtung „Luna“ seinen Platz finden, wo künftig Astronautinnen und Astronauten, die zum Mond fliegen, ausgebildet werden sollen. (dpa)