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„Kein Anruf, keine Mail“„Downton Abbey“-Patenkind nicht zur Krönung von König Charles eingeladen

Lesezeit 3 Minuten
George Herbert, 8. Earl of Carnarvon, posiert für ein Foto auf dem Gelände von Schloss Highclere in Südengland.

George Herbert, 8. Earl of Carnarvon, posiert am 12. Mai 2016 für ein Foto auf dem Schloss in Highclere, Südengland. (Archivbild)

Lord von Carnarvon residiert mit seiner Familie auf dem weltberühmten Anwesen „Downton Abbey“. Jetzt hat er sich zur Krönung geäußert.

Eines der Patenkinder von Königin Elizabeth II., der Lord von Carnarvon (66) hat in einem Interview mit der britischen Boulevardzeitung „Daily Mail“ über die Krönung gesprochen und dabei offenbart, dass er keine Einladung zu dem Ereignis erhalten hat.

Patenkind der verstorbenen Königin Elizabeth II. ohne Einladung

Lord und Lady Carnarvon haben laut der Zeitung noch nicht entschieden, wo sie am Tag der Krönung sein werden – entweder auf ihrem prächtigen Anwesen Highclere Castle, besser bekannt als Außenkulisse für die Fernsehserie „Downton Abbey“ – oder bei ihrer Familie in London.

Sicher sei jedoch, dass sie – zusammen mit einigen der größten Familien des Landes – nicht in der Westminster Abbey sein werden, um die Krönung von Charles zum König mitzuerleben. „Niemand hat mir eine E-Mail geschickt oder mich angerufen und gesagt: Ihr werdet nicht eingeladen. Wir haben einfach nichts gehört“, sagt George Herbert, der 8. Earl von Carnarvon enttäuscht.

Lord und Lady Carnarvon posieren für Fotografen.

Lord und Lady Carnarvon (Archivbild von 2014)

Vor sieben Monaten gehörten er und seine Frau Fiona (60) noch zu den Auserwählten, die nach dem Staatsbegräbnis in der Abtei an der Beisetzung der Königin in der St. George's Chapel in Windsor teilnahmen. Dort nahmen die königliche Familie und ihre engsten Freunde Abschied von Ihrer Majestät. Lord Carnarvon, Patensohn der Königin, saß direkt hinter Charles. Seine Eltern waren enge Freunde der verstorbenen Königin. Die Familie von Carnarvon gilt als eine der ältesten Adelsfamilien Großbritanniens.

„Man kann nicht immer bei allem dabei sein“, sagt er am Donnerstag vor der Krönung mit typisch britischer Diplomatie. „Wir hatten die Ehre, an der Beerdigung der verstorbenen Königin Elisabeth in der St. George's Chapel teilzunehmen. Es waren Menschen anwesend, die mit der Familie befreundet waren oder auf den [königlichen] Ländereien gearbeitet hatten. Es war ein außergewöhnlicher, aber auch ein sehr, sehr trauriger Tag. Das Ende einer großen Ära!“

Krönung von König Charles III.: „Meritokratisch, nicht aristokratisch“

Es wird das erste Mal in der Geschichte sein, dass ein Earl of Carnarvon nicht zur Krönung eines britischen Monarchen eingeladen wird. Im Vorfeld gab es Medienberichte, dass der König sich dafür einsetzt, dass seine Krönung modern, inklusiv und vielfältig ist und das heutige Großbritannien widerspiegelt.

König Charles III. verlässt die Westminster Abbey nach einer Probe für die Krönungszeremonie in einem Auto.

König Charles III. verlässt die Westminster Abbey nach einer Probe für die Krönungszeremonie.

„Meritokratisch, nicht aristokratisch“, heißt es – oder, je nachdem, wo man steht, gibt Charles den „Idioten und Dummköpfen“ des Zeitgeistes nach, wie es der Finanzier Ben Goldsmith ausdrückte, während er versucht, ein wahres Königreich zu schaffen.

Viel wurde geändert: Das berühmte „Krönungshuhn“ wurde vom Menü gestrichen, die „Krönungsquiche“ neu erfunden. Die Zeremonie wurde nach Medienberichten auch von „Exzessen und Hermelin“ befreit, indem die Erbprinzen aufgefordert wurden, sich weniger feierlich zu kleiden.

Krönung Charles III.: Gästeliste wurde drastisch gekürzt

Wenn sie das Glück haben, überhaupt anwesend zu sein. Die Gästeliste wurde nämlich radikal von 8.000, die zur Krönung der Königin 1953 in die Westminster Abbey dabei waren, auf 2.000 reduziert, was bedeutet, dass viele Familien, die der Krone seit Generationen die Treue halten, die Zeremonie vor dem Fernseher verfolgen müssen.

Die Familie des Earl of Carnarvon hat eine lange Tradition. Weltberühmt ist sein Urgroßvater, George Herbert, der 5. Earl of Carnarvon (1866–1923), der als Finanzier der Ausgrabung des altägyptischen Grabes von Pharao Tutanchamun im Tal der Könige bekannt wurde. Um seinen plötzlichen Tod durch eine Infektion nach einem Mückenstich ranken sich bis heute zahlreiche Mythen, die den Glauben an den „Fluch des Pharao“ nährten.