Wütende Demonstranten bedrängten das niederländische Königspaar bei seinem Staatsbesuch in Südafrika.
Chaotische Szenen in SüdafrikaMáxima und Willelm-Alexander von wütender Menge bedrängt – Security muss eingreifen
Das niederländische Königspaar ist bei seinem Staatsbesuch in Südafrika von wütenden Demonstranten bedrängt worden. Nach dem Besuch eines Museums zur Geschichte der Sklaverei in Kapstadt konnten König Willem-Alexander und Königin Máxima nur mit Mühe durch die Menge zu ihrem Auto gelangen, wie niederländische Medien am Freitag berichteten. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie Sicherheitsleute Demonstranten von dem Paar fernhalten mussten.
Königin Máxima und König Willelm-Alexander kommen kaum durch die Menge
Rund 100 Menschen hatten vor dem Museum demonstriert und Entschädigungen für die Versklavung ihrer Vorfahren durch niederländische Kolonialherren gefordert. Sie riefen „Ihr stehlt unsere Kultur“ und „Wir wollen Entschädigung“.
König Willelm-Alexander hatte sich im Sommer im Namen der Niederlande für die jahrhundertelange Versklavung von Menschen entschuldigt. Erst vor 150 Jahren endete die Sklaverei in den damaligen niederländischen Kolonien.
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Zuvor hatte Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa die Entschuldigung des Königs angenommen. Dies sei „ein wichtiger Schritt in Richtung Versöhnung und Heilung alter Wunden“. Dies war der dritte und letzte Tag des Staatsbesuchs. Willem-Alexander besuchte zum ersten Mal seit seiner Thronbesteigung vor zehn Jahren ein afrikanisches Land.
Fast alle großen europäischen Seefahrer- und Handelsnationen – vor allem England, Frankreich, Spanien, Portugal, Dänemark und die Niederlande – waren zeitweilig am internationalen Sklavenhandel beteiligt.
Niederlande: Dunkle Geschichte der Sklaverei
Die meisten Sklaven, mit denen diese Kaufleute handelten, gelangten jedoch nicht in die jeweiligen Mutterländer, sondern in überseeische Kolonien. Die entsprechenden Seereisen wurden von europäischen Handelskompanien durchgeführt. Zwischen 1500 und 1870 wurden 200.000 afrikanische Sklaven nach Europa importiert.
Im atlantischen Dreieckshandel zwischen Afrika, Amerika und Europa machten die Mitglieder der 1621 gegründeten niederländischen „Westindischen Kompanie“ ein Vermögen.
Historiker haben errechnet, dass zwischen 1601 und 1825 527.000 Afrikaner als Sklaven von niederländischen Schiffen nach Amerika gebracht wurden, die meisten im 18. Jahrhundert. Die Sklaverei wurde in den Niederlanden erst 1863 abgeschafft. Am 1. Juli 2023 bat König Willem-Alexander um Vergebung für die Beteiligung der Niederlande an der Sklaverei. (mit dpa)